Foto: Hartmut Brand
Von Christian Schröter, 29. November 2022, Lesedauer 3 Minuten, 56 Sekunden
Angesagt in Gütersloh, Brands Spiele Check, Rezension Rise, DLP Games
Hartmut Brand, 12. September 2022
Rise von DLP games ist eine sehr interessante Neuheit der Spiel 22, die selbstverständlich nach der Messe auch auf meinem Spieltisch landete.
In Rise übernehmen zwei bis vier Spieler im Alter ab 10 Jahren über eine Spielzeit von 60 bis 90 Minuten die Verantwortung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Stadt. Hierbei gilt grundsätzlich, dass zunächst einmal alles möglich ist. Klar ist aber auch, dass wenn ich an einer Stelle Maßnahmen einleite, ich damit rechnen muss, dass das an der anderen Seite vielleicht negative Auswirkungen hat. Hier die richtige #Balance zu halten, das ist das große Ziel bei #Rise.
Der Reiz des Spiels zeigt sich schon beim Auspacken und Aufbauen. Der Aufbau der #Stadt erfolgt durch 2 doppelseitige Punkteleisten. Diese Leisten repräsentieren unsere Tätigkeitsfelder wie zum Beispiel #Umwelt, #Schule, #Presse, #Industrie und einige mehr. Und natürlich kann man sich schon auf den ersten Blick denken, welche dieser Leisten kausal zusammenhängen. Der Teufel steckt aber wie so oft im Detail.
Und auch wenn das #Spiel in der Zeit der industriellen Revolution platziert wurde, so sind einige Zusammenhänge aktueller denn je. Lege ich als Investor meinen Hauptschwerpunkt auf die Industrie, vernachlässige ich die Umwelt, ziehe ich die Schrauben der Stadteinnahmen zu sehr an, ziehe ich mir den Unmut meiner Bevölkerung zu. Und wenn ich hier es nicht schaffe, die Balance wiederherzustellen und entsprechende Kompensationsmaßnahmen einzuleiten, kann ich mir den Sieg eigentlich schon von der Backe putzen.
Eine Partie Rise erstreckt sich über drei Epochen à 4 Spielrunden. das Ganze läuft über die Auswahl von ausliegenden Aktionskarten. Eine Besonderheit hierbei ist, dass man je nachdem wo man seinen Marker platziert hat, noch in den Genuss von sogenannten Events in Form von Ereigniskarten kommen kann, die weitere Zusatzaktionen auslösen.
Man wählt also eine der ausliegenden Aktionskarten, die im Wechsel mit den Ereigniskarten ausgelegt wurden, wobei die Aktionskarten, je nachdem wo sie liegen entsprechend günstig oder teuer sein können. Hier tritt dann eben der Fall ein, dass man, wenn man sich für eine teure Aktion entschieden hat, dann eben auch die Links von meiner Aktionskarte liegenden Ereigniskarten nutzen kann. Das hört sich in der geschriebenen Form allerdings etwas komplexer an, als es sich tatsächlich auf dem Spielfeld anfühlt. Die Wahl der Aktionskarten hat dann Auswirkungen auf die Spielerreihenfolge in der nächsten Runde.
Man hat also allein schon beim Auswählen der Aktionskarte einige Punkte, die die Wahl mit sich bringen, zu berücksichtigen. Ein Zug hat dafür aber so viel Benefit, dass es einfach #Spaß macht, den Zug zu planen.
Und so schreitet man durch die Wahl der Aktionskarte und der eventuell dazugehörigen Ereigniskarten auf den verschiedenen Punkteleisten voran. Hier wiederum kann man dann ebenfalls weitere Boni einsammeln, so dass sich auch in diesem Spiel ein sehr schöner, fließender Dominoeffekt ergeben kann.
Da man an den Siegpunktleisten stets sehen kann, welcher Bonus beim nächsten wartet, besteht auch hier die Möglichkeit, den einen oder anderen Schritt vorauszuplanen. Das ist vor allen Dingen dann relevant, wenn die ausgelegten Aktionskarten und Ereigniskarten auf den ersten Blick vielleicht nicht so gut in meine Planung passen.
Nun ist aber Rise nicht nur eine Wohlfühl-Städtebau-Simulation. Wie oben schon beschrieben gibt es eben auch negative Auswirkungen durch die Unzufriedenheit der Bevölkerung oder aber durch zu viel negative Einflüsse auf die #Natur. Lässt man diese Komponenten zu sehr außer Acht, kann es durchaus passieren, dass einem dann auch anstelle eines Bonus, negative Ereignisse begegnen.
Am Ende der 3 Epochen, das heißt nach 12 Runden, wird dann durch eine Entwertung der Sieger über die Siegpunktleiste ermittelt. Dabei merkt man im Laufe der Spieldauer schon, wie das Spiel von Epoche zu Epoche an Spieltiefe gewinnt, da jede Epoche ihr eigenes Deck an Aktionskarten hat. Und da vor jedem Spiel eine bestimmte Anzahl Aktionskarten und Ereigniskarten aus dem Spiel genommen wird, kann man sich nie sicher sein auf welche Aktionskarten und Ereigniskarten man in dieser Partie trifft.
Und so bietet Rise ein Spielerlebnis, bei dem man sich tatsächlich, wie der Bürgermeister bzw. Investor einer Stadt fühlt. Das alles wirkt in sich sehr rund. Die Kausalitäten sind nachvollziehbar und so macht es wirklich Spaß, sich in die Thematik reinzufuchsen und seine Züge zu planen.
Wie auch im realen Leben, versucht man zwar, alles unter einen Hut zu bringen, was allerdings auch sehr selten gelingt. Aber gerade das macht den Reiz dieses Spiel aus und verleiht Rise einen hohen #Wiederspielwert.
Hartmut Brand, Escape Room News Center
#HartmutBrand #Spiele #SpieleRezension #Rezension #ERNC #EscapeRoomNewsCenter #Gütersloh #Gütsel