Andreas V. musste regelmäßig zum Jobcenter. Sein Pflegekind nahm er einmal mit. Die Mitarbeiterin wurde misstrauisch, weil das Mädchen im November viel zu leicht bekleidet war. Bild: Mona Eing, Michael Meissner, ZDF
Von Christian Schröter, 14. Dezember 2022, Lesedauer 2 Minuten, 14 Sekunden
ZDF Info Doku Reihe über die Verbrechen von Lügde
Mainz, 14. November 2022
Der Fall Lügde war eine jener überregionalen Nachrichten aus den Jahren 2018 und 2019, die sich in das #öffentliche #Bewusstsein gebrannt haben: Es ging um sexuelle Verbrechen an mindestens 32 #Kindern, die über 20 Jahre lang verübt wurden. Die 4 teilige Dokureihe Die Kinder von Lügde – alle haben weggesehen am Freitag, 18. November 2022, ab 20.15 Uhr in #ZDF #Info, versucht herauszufinden, wie es möglich war, dass so viele Menschen weggesehen haben: auf dem Campingplatz, im Ort, bei den Jugendämtern, bei der #Polizei. In der #ZDF #Mediathek sind die Filme von Lisa-Marie Schnell, Volker Wasmuth und Tabea Mirbach sowie Patrick Zeilhofer schon ab Mittwoch, 16. November 2022, 5.00 Uhr, verfügbar.
Mutmaßlich zwei Haupttäter verübten auf einem #Campingplatz in Lügde Elbrinxen, einem beschaulichen Ort im Weserbergland, zwanzig Jahre lang ungestört sexuelle Verbrechen an mindestens 32 Kindern. Andere nahmen regelmäßig via Livestream teil. Die Polizei stellte etwa 14 Terabyte an #Missbrauchsbildmaterialien sicher. Trotz Hinweisen auf die Täter ans Jugendamt durch eine Angestellte des Jobcenters, #Mitarbeiter des Kindergartens, eine Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes sowie besorgte Bekannte, wurde diesen Hinweisen nicht nachgegangen, die Polizei von den Ämtern nicht eingeschaltet. Die Mutter eines Opfers zeigte den Haupttäter 2018 schließlich wegen wiederholten Missbrauchs ihrer Tochter an und brachte so den ganzen Fall ins Rollen. Nach der Verhaftung im Dezember 2018 wurden die geständigen Täter im September 2019 zügig verurteilt. Während der Nachforschungen kam es jedoch zu zahlreichen Ermittlungspannen der Polizei, die bis heute nicht vollständig aufgeklärt sind. Die Täter sitzen derzeit ihre langjährigen Haftstrafen ab. Sie erwartet im Anschluss die Sicherheitsverwahrung.
Der erste Teil schildert das Umfeld des Haupttäters. Der 2. Film widmet sich den staatlichen Institutionen und Einrichtungen und fragt nach, warum sie die Taten nicht verhindert haben. Der 3. Teil beleuchtet die Rolle und Arbeitsweise der Polizei und Ermittler. Der vierte Teil begleitet die Urteilsfindung vor Gericht und den parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Er kehrt zu den Menschen des ersten Teils zurück, zu den Familien der Überlebenden und zum Schauplatz der Taten und fragt, inwieweit die Gesellschaft ihren Teil dazu beigetragen hat, dass dieser Missbrauch Jahrzehnte lang möglich war.
Die Folgen im Überblick in ZDF Info am Freitag, 18. November 2022
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