Von Christian Schröter, 15. Dezember 2022, Lesedauer 2 Minuten, 18 Sekunden
Lippstadt, Kateryna Titova, Solo Klavierabend in der Jakobikirche, 20. November 2022
Lippstadt, 15. November 2022
Der Städtische Musikverein lädt am Sonntag, 20. November 2022, um 18 Uhr zu einem Klavierkonzert mit der Pianistin Kateryna Titova in die Jakobikirche ein. Sie stand erst kürzlich zusammen mit dem #Kammerorchester #Prag auf der Bühne des Stadttheaters und ist nun als Solopianistin zu Gast.
»Sie ist eine Revoluzzerin: technisch brillant, gegen den Strich gebürstet; kein #Punk der #Klassik, aber auch nicht ganz die feine Dame. Eine Künstlerin, die Geschichte mit den Händen erzählt«. So besprach der #MDR 2009 die Debüt #CD Kateryna Titovas mit Werken von Rachmaninow. Die Ukrainerin hat bereits bei zwanzig internationalen Klavierwettbewerben den ersten oder zweiten Platz errungen und ist als Solistin und Kammermusikerin in ganz Europa, Russland, der Ukraine und in den USA in Erscheinung getreten. Auch in Lippstadt ist sie beileibe keine Unbekannte mehr. Nun tritt sie erneut am Sonntag, 20. November 2022, im Rahmen eines Soloabends auf. Auf dem Programm stehen 4 Klaviersonaten von Domenico Scarlatti (K 213, K 9, K 27, K 212), Frédéric Chopins g Moll Ballade opus 23 sowie Franz Liszt Ungarische Rhapsodie Nr. 10 in E Dur. Krönender Abschluss sind Modest Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung«.
Sage und schreibe fünfhundertfünfundfünfzig Sonaten für Cembalo enthält Scarlattis Werkkatalog. Aufgrund ihrer genialen Verschmelzung von Polyphonie und Sinnenfreude scheint es, als würden »Bachs Präludien Urlaub am Mittelmeer machen«, wie einmal gesagt wurde. Kein Wunder, dass Pianisten der Versuchung nicht widerstehen können und sich immer wieder aus diesem reichen Fundus bedienen. Die dort geforderte Geläufigkeit wird bei Frédéric #Chopin hingegen schon vorausgesetzt, darüber hinaus in dessen Ballade noch poetisiert, was ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten ermöglicht. Ausganspunkt war die Idee, ein fiktives, dramatisch-mystisches Geschehnis in Töne umzusetzen. Als Chopin Mitte der 1830er Jahre an seinem Opus 23 arbeitete, konnte er allerdings nicht vorhersehen, dass er damit den Anstoß für ein neues musikalisches #Genre gab. Nach ihm schrieben Komponistengrößen, wie Edvard Grieg und Johannes Brahms ebenfalls Klavierballaden. Auch Franz Liszt gehört dazu. Für seine Rhapsodien griff er jedoch nicht auf literarische Quellen sondern auf ungarische Volksliedmelodien zurück. Sie lieferten das Material für 21 ungarischen Melodien und Rhapsodien, die Liszt im Winter 1839/40 komponierte. Einen gänzlich anderen Weg beschritt Modest Mussorgsky. Inspiriert von Aquarellen, Zeichnungen und Skizzen seines allzu früh verstorbenen Malerfreundes Victor Hartmann, die auf einer Gedenkausstellung 1873 gezeigt wurden, entwarf er einen Klavierzyklus, dessen Idee so einfach wie einleuchtend ist: Eine Art »Ich Erzähler« streift durch die #Galerie und betrachtet 10 #Bilder in aller Ausführlichkeit.
Quellen
Sonntag, 20. November 2022, 18 Uhr, Jakobikirche Lippstadt, Eintritt 18 beziehungsweise 20 Euro, ermäßigt 9 beziehungsweise 10 Euro, Städtischer Musikverein Lippstadt