Lena Löhnert, Florine Schüschke, Jeanne Astrup-Chauvaux und Sebastian Diaz de León. Foto: Urban Fragment Observatory
Von Christian Schröter, 13. Februar 2023, Lesedauer 2 Minuten, 35 Sekunden
Visiting: Abriss, Abrissstopp, Protestfest, Intervention im Stadtraum
Am Samstag, 25. Februar 2023, um 14 Uhr, findet ein Pressetermin am #Schaufenster Kurfürstenstraße 145, 10785 Berlin, statt. Um 16 Uhr finden Ausstellungseröffnung und der Start des Kundgebungsumzugs statt. U Bahnhof Kurfürstenstraße vor dem LSD Kaufhaus, Kurfürstenstraße 151, 10785 Berlin. Um 17.30 Uhr Filmscreening, Abschlusskundgebung und heiße Getränke, An der Urania 4–10, 10787 Berlin.
Abrissstopp
Das Kollektiv Ufo Ufo, Urban Fragment Observatory, veranstaltet am Samstag, 25. Februar 2023, eine #Kundgebung mit begleitender #Ausstellung und Filmprojektion. Sie beginnt um 16 Uhr an der Kurfürstenstraße, Ecke Potsdamer Straße, vor dem LSD Kaufhaus. »Visiting: Abriss« wird gefördert durch den Projektfonds Urbane Praxis. Anwohner und Unterstützer aus der Berliner Stadtgesellschaft sind herzlich eingeladen, mit auf die Straße zu gehen.
Umbau statt Abriss
6 #Gebäude sollen in der direkten Umgebung der Kurfürstenstraße abgerissen werden: Ein landeseigenes Bürogebäude an der Urania 4–10, 3 weitere Bürogebäude und Hotelgebäude an der #Urania, sowie das Woolworth und das LSD Gebäude an der Potsdamer Straße.
Es handelt sich zusammengenommen um eine Geschossfläche von rund 48 000 Quadratmetern. Das entspricht etwa der Fläche von rund 750 Wohnungen (bei einer Wohnungsgröße von 65 Quadratmetern) – oder anders gesagt, die Gebäude hätten in rund 750 Wohnungen umgebaut werden können.
Ausstellung »Visiting: Abriss«
Als künstlerische Intervention im Stadtraum eröffnet am 25. Februar 2023 die temporäre Ausstellung »Visiting: Abriss«, die sich auf verschiedenen Ebenen mit dem Thema Abriss beschäftigt: Videointerviews mit Alexander Stumm (Abrissmoratorium), Niklas Schenker (»Die Linke« Berlin), Samuel Schreiter (Bauleiter der Abrissmaßnahme Urania 4–10) und weiteren. Plakatreihe mit Hintergründen zur Abrisspraxis in Berlin in 4 Sprachen (Deutsch, Englisch, Türkisch, Bulgarisch) erstellt in Zusammenarbeit mit dem Grafiker Björn Giesecke.
Auf Mikroebene dokumentieren Videointerviews verschiedene Perspektiven zum Abriss. Anwohner*innen wurden befragt, inwieweit überhaupt Informationen zum Abriss bekannt sind, und wie sie ihnen gegenüberstehen. Außerdem geben Akteure aus der #Politik und der #Baubranche Stellungnahmen ab. Darunter Samuel Schreiter (Bauleiter der Abrissmaßnahme Urania 4–10), Alexander Stumm (Abrissmoratorium) und Niklas Schenker (»Die Linke« Berlin). Darin erklärt Schreiter am Beispiel des Gebäudes an der Urania 4–10 die 3 Phasen #Entrümpelung, #Schadstoffsanierung und #Abriss der Struktur und stellt mögliche Perspektiven der weiteren Nutzung in Aussicht. Bei Stumm und Schenker geht es um die Forderungen nach einem generellen Abrissverbot im Sinne der Bauwende und rechtlichen Möglichkeiten.
Auf Makroebene werden Zahlen und Fakten zu Abriss auf stadtweiter Ebene in verständlichen Vergleichen dargestellt. In einer Plakatreihe, die in leichter Sprache und auf Deutsch, Englisch, Türkisch und Bulgarisch für möglichst viele Personen im Kurfürstenkiez zugänglich sein soll, geht es um das ökologische Problem von Abriss, und die Folgen der #Gentrifizierungsprozesse, die sich aus solch drastischen Veränderungen ergeben können.
Ufo Ufo
Urban Fragment Observatory ist ein junges Berliner Raumkollektiv, bestehend aus Jeanne Astrup Chauvaux, Sebastian Díaz de León, Lena Löhnert und Florine Schüschke. Mit Ausstellungen, Interventionen im öffentlichen Raum und Filmarbeiten kontern sie die Missstände der Baubranche mit Ideen, die Wege aus der #Eintönigkeit von #Architektur und gebauter #Umwelt aufzeigen.