8. Internationales Bonner Tanzsolofestival. Foto: Danny Willems
Von Christian Schröter, 27. Februar 2023, Lesedauer 2 Minuten, 24 Sekunden
8. Internationales Bonner Tanzsolofestival, 3. bis 19. März 2023
Nach etwas mehr als 2 Jahren ist es endlich so weit: Das Internationale Bonner #Tanzsolofestival bringt vom 3. bis zum 19. März 2023 wieder herausragende Arbeiten aus dem Bereich des zeitgenössischen Tanzes in die #Bundesstadt #Bonn. In seiner Fokussierung auf Soli als kleinste Einheit tänzerisch choreografischen Arbeitens möchte es einen Möglichkeitsraum für körperliche Ausdrucksformen der #Tanzkunst und #Performancekunst, für ästhetische aber auch für gesellschaftliche Positionen eröffnen.
Wir befinden uns in unruhigen Zeiten. Unsere Werte und Gewissheiten werden in Frage gestellt und uns wird immer bewusster: tiefgreifende Veränderungen von Gewohnheiten, Lebensstil und globalem Handeln sind unausweichlich. Bereits seit einiger Zeit erleben wir einen Zustand, der verunsichert, unsere Verletzlichkeit offenbart, der aber zugleich auch Chancen für Veränderung, Aufbruch und Neuorientierung bietet.
Vor diesem Hintergrund haben wir die 8. Ausgabe mit dem Titel »Bruchlinien« überschrieben. Unter diesem Thema versammelt das Festival Arbeiten, die Momenten des Auf- und Umbruchs, dem Widersprüchlichen, Fehlerbehafteten und Fragilen Raum geben – ebenso wie der Schönheit, die darin verborgen liegt. Zum Teil mit großem Furor, zum Teil leise und nachdenklich, ernsthaft, aber auch humorvoll begegnen die Stücke ihrem jeweiligen Thema.
Sie beschäftigen sich mit Zuständen und Energien, die zu disruptiven Zuständen wie Aufbruch und Revolte führen (Anna Konjetzky, Tatiana Julien) oder untersuchen die Spuren gewaltsamer Ereignisse (Youness Aboulakoul, Zoe Demoustier). Sie spüren der Brüchigkeit zersplitternder sozialer Narrative nach (Kat Valastur) und erkunden die Fragilität des menschlichen Körpers angesichts extremer physischer Zustände (Bahar Temiz, Yotam Peled). Auf persönliche Art und Weise beschäftigen sie sich mit widersprüchlichen Identitäten, deren Kollisionen mit sozialen Normen und feiern die eigenen Schwächen (Renan Martins).
Scheitern als Inspirationsquelle? Auch ein solches Format erwartet die Gäste in der Mitte des Festivals mit dem Projekt Failure as Practice an 3 verschiedenen Spielstätten (in Planung). Daneben gibt es Publikumsgespräche, einen wissenschaftlichen Vortrag über die soziale und politische Dimension von Tanzsoli sowie einen Abend, an dem Nachwuchskünstlern aus der Region ihre Positionen vorstellen.
Die 8. Ausgabe des deutschlandweit einzigen kuratierten Festivals für Tanzsoli bringt sowohl renommierte Choreografen als auch spannende Neuentdeckungen nach Bonn. Die beteiligten Künstler:innen kommen aus Frankreich, Belgien, Marokko, Griechenland, der Türkei, Israel, Brasilien, Serbien und aus Deutschland. Neben dem Theater im Ballsaal und der Brotfabrik ist erneut das Kunstmuseum Bonn und erstmals auch die Bundeskunsthalle Austragungsort des Festivals.
3. bis 19. März 2023, Künstlerische Leitung Rafaële Giovanola, Rainald Endraß (Coocoon Dance, Theater im Ballsaal), Karel Vanek (Tanzwerke Vanek Preuß, Brotfabrik Bühne Bonn), Kuratorische Leitung Daniela Ebert, Technische Leitung Jan Wiesbrock, PÖ Ellen Brombach, Eintritt 15 Euro (regulär), 9 Euro (reduziert), Veranstaltungen »Failure as Practice« 7 Euro, Festivalkarte, jede besuchte Aufführung reduziert den Eintritt für den folgenden Besuch um einen Euro (Ausnahme Bundeskunsthalle und Kunstmuseum Bonn), Tickets hier …
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