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Ensemble Modern. Foto: Wonge Bergmann

Bielefeld, zwischen elektroakustischer Musik und algorithmischer Komposition, Ensemble Modern und Johannes Motschmann in der Rudolf Oetker Halle, 10. März 2023

Von Christian Schröter, 9. März 2023, Lesedauer 3 Minuten, 29 Sekunden

#Bielefeld, zwischen elektroakustischer Musik und algorithmischer Komposition, Ensemble Modern und Johannes Motschmann in der #Rudolf #Oetker #Halle, 10. März 2023

  • International besetztes Frankfurter Orchester spielt Motschmanns Werk AION auf Basis von künstlicher Intelligenz

Bielefeld, 9. Februar 2023

Welchen Part kann künstliche Intelligenz in #zeitgenössischer Musik übernehmen? Ist Kreativität durch künstliche Intelligenz ersetzbar? Wo liegen die Möglichkeiten und Potenziale – und wo die Grenzen dessen, was von #Hardware und #Software geschaffen wird? Diesen hochaktuellen Fragen spüren das Frankfurter Ensemble Modern und Komponist Johannes Motschmann in dessen jüngstem Projekt AION nach. Entstanden in Zusammenarbeit mit dem #SWR Experimentalstudio, basiert AION auf einer Software, die selbstständig Musik erzeugen kann – in Echtzeit und im unmittelbaren Zusammenspiel mit den Musikern. Wie sich das anhört, kann am Freitag, 10. März 2023, 20 Uhr, im großen Saal der Rudolf Oetker Halle erlebt werden. Ein einzigartiger Konzertabend zum Staunen, Wundern und Genießen.

Dialog zwischen Mensch und Maschine: Das Verhältnis zwischen Künstlicher Intelligenz (kurz: KI) und Komposition auszuloten, beschäftigt den Berliner Komponisten und Pianisten Johannes Motschmann schon seit vielen Jahren. Zusammen mit dem SWR Experimentalstudio in Freiburg – eines der weltweit führenden Studios für elektronische und live-elektronische Musik – startet der gebürtige Hamburger auf einen Impuls des Ensembles Modern hin 2018 das Projekt AION. Ziel: Eine komponierende KI als aktiver Mitmusiker. Gemeinsam mit dem Musikinformatiker Thomas Hummel entwickelt Motschmann eine Software, die auf Musterkennung basiert und bereits nach Eingabe weniger Noten Musik formen, umformen, erweitern und »aus dem Nichts« entstehen lassen kann. Benannt wurde die Software nach dem griechischen Wort für Unendlichkeit: AION.

Musikalische Verläufe zu kreieren, die per se kein Anfang und kein Ende haben, leitet Motschmann dann auch beim Komponieren an. Die Ergebnisse sind ebenso spannend wie außergewöhnlich: Musikstücke, die in Zusammenarbeit mit einer KI entstehen und anschließend von Menschenhand instrumentiert und verfeinert werden – von fließenden Ambient-Sounds über treibende Elektronik bis hin zu leisen Klaviermelodien. Im Konzert gibt es einzelne Passagen, in denen die KI live mit den Musikern des Ensembles Modern spielt – in Form eines speziellen Flügels, der in der Lage ist, in Echtzeit mit dem Orchester zu interagieren. Und als wäre das nicht genug: Das Instrument bildet feine Nuancierungen des Anschlags mit Hilfe von Infrarotsensoren nach und bewegt so scheinbar eigenständig die Tasten – als würde ein Pianist spielen.

Uraufgeführt wurde AION im Oktober 2021 in der Alten Oper Frankfurt unter der Leitung von Peter Tilling. Nun machen das Ensemble Modern, Johannes Motschmann und das SWR Experimentalstudio mit ihrem zukunftsweisenden Projekt Halt in der Rudolf Oetker Halle.

Seit seiner Gründung 1980 zählt das in Frankfurt am Main beheimatete Ensemble Modern (EM) zu den führenden Ensembles für Neue Musik. Es vereint rund 20 internationale Solisten, deren Herkunft den kulturellen Hintergrund der Formation bildet. Seine unverwechselbare programmatische Bandbreite umfasst Musiktheater, Tanzprojekte und Videoprojekte, Kammermusik, Ensemble und Orchesterkonzerte. Tourneen und Gastspiele führen das Ensemble Modern zu renommierten Festivals und herausragenden Spielstätten in aller Welt. In enger Zusammenarbeit mit den Komponisten erarbeitet das Ensemble Modern jedes Jahr durchschnittlich 70 Werke neu, darunter etwa 20 Uraufführungen. So entstanden über die Jahre außergewöhnliche und oftmals langjährige Zusammenarbeiten, unter anderem mit John Adams, Mark Andre, George Benjamin, Peter Eötvös, Brian Ferneyhough sowie herausragenden Künstler Persönlichkeiten anderer Kunstsparten.

Johannes Motschmann studierte Komposition bei Wolfgang Rihm, Jörg Herchet und Hanspeter Kyburz, außerdem Klavier, Musiktheorie und elektronische Musik. Er ist freischaffender Komponist und lebt in Berlin. Zu den Interpreten seiner Musik gehören neben dem Ensemble Modern auch das Mozarteum #Orchester Salzburg, die NDR Radiophilharmonie, das SWR Sinfonieorchester, das Scharoun Ensemble und das Ensemble Adapter. Motschmanns Musik wird auf Popfestivals und Klassikfestivals gleichermaßen aufgeführt. Seine einzigartige kompositorische Herangehensweise an elektronische Musik hat dem gebürtigen Hamburger zu mehreren bahnbrechenden Alben und einer Reihe von umjubelten Auftritten in der ganzen Welt geführt. In der Rudolf Oetker Halle war er zuletzt im Oktober 2022 im Rahmen der Late Night Konzertreihe »Noctune« zusammen mit Boris Bolles und David Panzl als Johannes Motschmann Trio zu erleben.

Karten für das Konzert sind ab 25 Euro an der Theaterkase und Konzertkasse.

Rudolf Oetker Halle Online

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