Von Christian Schröter, 4. April 2023, Lesedauer 2 Minuten, 58 Sekunden
OASE, Trauerfeiern in Gütersloh
Gütersloh, Juni 2002
»Lange Nächte, kurze Tage, Jahreslauf und Namenstage, Menschen und Handel – es gibt viele Anlässe für fröhliche Feste in Gütersloh.« Die Homepage der Stadt Gütersloh verspricht hier einiges in Sachen Amüsement und Kultur in dieser Stadt. Doch sind die einst »fröhlichen« Feste mittlerweile zu Trauerfeiern degeneriert. Zu einem Höhepunkt der Peinlichkeiten im Festkalender ist der Gütersloher #Weinmarkt avanciert. »Jedes Jahr am Pfingstwochenende läßt Gütersloh die Weinpatenschaft mit der Stadt Lorch und anderen Anbaugebieten beim #Weinfest auf dem Kolbeplatz aufleben«, erfahren wir weiter auf der eingangs erwähnten Internetseite. Doch aus einer ehemals gelungenen Veranstaltung von Güterslohern für Gütersloher ist ein »Weinfest« ohne Gütersloher Identität geworden. Will heißen: Erfolgreiche Feste werden in unserer Stadt nicht stärker konzeptioniert und bleiben in ihrer Entwicklung häufig stehen.
Alle zwei Jahre (gerade Zahlen) stellt sich dann der City #Treff im Juni unter ein bestimmtes Thema. Auch hier ist ein ambitioniertes Stadtfest mit vielen Highlights zu einer kümmerlichen Veranstaltung unter der Federführung von Organisator Günter Schnakenwinkel geschrumpft. Bis auf einen Eintrag ins »Guinessbuch der Rekorde« für eine Massentanzveranstaltung ist das Fest an Niveaulosigkeit und Einfallslosigkeit kaum zu übertreffen. Kulturelle Highlights Fehlanzeige – Bier- und Pommesbuden wohin das Auge reicht. Traurig! Dabei gibt es noch sehr gute Feste in dieser Stadt. »Die Woche der kleinen Künste« auf dem Gütersloher #Dreiecksplatz ist ein durchaus gelungenes Beispiel für ein attraktives Festprogramm. Bis auf wenige Ausnahmen zieht sich jedoch die »Atmosphäre« vieler »Festivitäten« wie ein roter Faden durchs gesamte Jahresprogramm. Der Gütersloher #Schinkenmarkt im #Oktober und der #Weihnachtsmarkt am Jahresende unterscheiden sich mittlerweile nur noch durch die veränderten Außentemperaturen …
Gütersloh braucht dringend ein einzigartiges Fest oder Festival für Tausende von Besuchern aus dem gesamten Umland. Die Straßen und Plätze (schon mal an den Stadtpark gedacht?) könnten sich für diese Zeit in freie und offene Bühnen mit anspruchsvollem Programm verwandeln. Ein gelungenes Beispiel für die Organisation eines Festes bietet die Stadt Holzminden mit ihrem Internationalen Straßentheater-Festival, das in diesem Jahr bereits zum 7. Mal weit über die Stadtgrenzen hinaus für Furore sorgte. Mit kleinen, witzigen Programmen beziehen die #Holzmindener ihr Publikum ins Geschehen ein und vermitteln mit spektakulären und sinnenfrohen Platzinszenierungen die Vielfalt des heutigen Theaters auf der Straße. Man kann auch in Zeiten knapper Kassen ein solch außergewöhnliches Fest in Gütersloh auf die Beine stellen und erhalten. Unabhängige Sponsoren und Förderer sollten durch professionelles Event-Management angesprochen und nicht vergrault werden. So schaffen wir eine neue #Kultur und Fest Landschaft, die eine Verbundenheit der Gütersloher mit ihrer Stadt und deren Aktivitäten zum Ausdruck bringt. Ein professionelles #Stadtmarketing mit einer handlungsfähigen Führungsfigur zur Förderung der #Kulturlandschaft unter Einbeziehung der Gütersloher Einzelhändler ist gefordert.
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