Foto: Mufid Majnun
Von Christian Schröter, 7. April 2023, Lesedauer 3 Minuten, 57 Sekunden
Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) durch Long Covid und Corona Impfungen, Selbsthilfeinitiative: »Wir sehen ein ganz massives Anwachsen der Patientenzahlen!«
Konstanz, 7. März 2023
»Blicken wir auf die vergangenen zwei Jahre zurück, verzeichnen wir einen dramatischen Anstieg der Betroffenenzahlen des #Chronischen #Erschöpfungssyndroms (CFS), das auch als #Myalgische #Enzephalomyelitis (ME) bekannt ist und sich derzeit vor allem im Rahmen von Long Covid und als Impfkomplikation zeigt«, erklärt der Leiter der bundesweiten Selbsthilfeinitiative zu CFS und Fibromyalgie, Dennis Riehle, in einer aktuellen #Stellungnahme.
Der Psychologische und Sozialberater, der schon lange selbst an beiden Erkrankungen leidet und dessen Beschwerden durch eine verabreichte Corona-Schutzimpfung an Intensität stark zugenommen haben, hat bisher rund 5.000 Patienten begleitet und sieht unmittelbare Zusammenhänge: »Das CFS wird oftmals durch eine traumatische Erfahrung ausgelöst. Das können eine psychische Belastungsreaktion, eine Infektion, eine Impfung oder andere körperliche Erkrankungen sein, die dann zu einer andauernden, belastungsintoleranten Erschöpfung in seelischer, emotionaler, physiologischer sowie kognitiv-geistiger Hinsicht führen. Nicht zu verwechseln ist das CFS mit der bei zahlreichen neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose auftauchenden Fatigue. Stattdessen ist das Chronische Erschöpfungssyndrom eine ganz eigene, meist immunologische Krankheit, die auch zu Herz Kreislauf Problemen, Magen Darm Beschwerden, Schmerzsyndromen, Unverträglichkeiten oder Bewusstseinsstörungen führen kann. Der Patient erholt sich trotz Entspannung, Urlaub, Rehabilitation oder Krankschreibung nicht, bereits nach kleinsten Stressoren tritt bei ihm eine bleierne Schwere ein, welche sich auch bei Schonung und nur leichter Aktivierung nicht zurückbildet«, erklärt der 37 Jährige entsprechend. Allerdings gibt es bis heute keinen eindeutigen Nachweis für das Krankheitsbild, sodass es eine beschreibende und Ausschlussdiagnose bleibt, die erst dann gestellt werden sollte, wenn sich in der #Anamnese Hinweise für einen Auslöser finden lassen und eine Abklärung anhand der »Kanadischen Kriterien« durch einen #Facharzt vorgenommen wurde.
Gleichsam können auch Hinweise auf eine Mitbeteiligung des Zentralen Nervensystems oder auffällige Blutwerte, ebenso radiologische Bildgebung, das Erscheinungsbild der Symptome und die Klinik ein wichtiger Ansatzpunkt sein. »Wenn sich das CFS dann mit hoher Wahrscheinlichkeit eingrenzen lässt, bestehen nur begrenzte Maßnahmen zur Therapie und Behandlung bereit. Es gilt, die jeweils individuellen Einschränkungen mithilfe von mitochondrialer Stärkung durch Antioxidantien, Bestimmung von Mikronährstoffen mit anschließender Substitution von Mangel Erscheinungen, #Ernährungsanpassung, #Schlafhygiene, #Ergotherapie und Physiotherapie, Psychotherapie und Antidepressiva, Lichttherapie, Wechselduschen und Verhaltensveränderungen im Blick auf ein strukturiertes Bewegungsmanagement zu verbessern«, meint der Gruppenleiter aus Konstanz, der daneben ausführt: »Generell sollten CFS Patienten die nötigen und für sie in Frage kommenden Sozialleistungen beantragen, beispielsweise durch Zuerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft, von Pflegebedürftigkeit oder bei Erwerbsminderung. Auch wenn der Nachweis des Chronischen Erschöpfungssyndroms im rechtlichen Sinne schwer ausfällt, sollte das nicht entmutigen: Nicht allein die Diagnose spielt eine wichtige Rolle. Eher ist es die Art, Intensität und Dauer der Funktionsbehinderungen, die der Betroffene durch das CFS im alltäglichen Dasein erfahren muss. Zwar kann die Ätiologie der Beschwerden bei der Einschätzung hilfreich sein, ob und wann sich ein Patient möglicherweise wieder in gewissem Umfang belasten und beispielsweise an einer Wiedereingliederung am Arbeitsplatz teilnehmen kann. Letztendlich geht es aber um das, was früher möglich war – und heute nicht mehr geht«, fasst Riehle abschließend zusammen und verweist als Leiter der Selbsthilfeinitiative zum #Post #Vac #Syndrom auch auf das Soziale Entschädigungsrecht. Denn ist das CFS eine mögliche Folge der Immunisierung, kann gegebenenfalls sogar die Anerkennung eines Impfschadens in Betracht kommen«, führt der Konstanzer Journalist aus seiner Erfahrung aus.
Dennis Riehle berät Betroffene von CFS und deren Angehörige überregional kostenlos per Mail und ist #online für jeden Hilfesuchenden niederschwellig und problemlos erreichbar.
Buch von Dennis Riehle, »Chronisches Erschöpfungssyndrom und Fibromyalgie – Tipps aus der Selbsthilfe«
Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS), auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bekannt, und das Fibromyalgie-Syndrom gehören zu den multisystemischen Krankheitsbildern, die noch immer viele Mediziner und Sozialrechtler vor Herausforderungen und große Komplexität stellen. Für Betroffene und ihr Umfeld bedeutet das häufig eine schlechte Versorgungssituation und eine unzureichende Anerkennung von Leistungen wie die Behinderteneigenschaft, Erwerbsminderungsrente, Pflegegrade, Krankengeld oder Eingliederungsmaßnahmen. Der Autor, selbst Betroffener, aber auch Psychologischer Berater, welcher in Sozialrecht und Pflegerecht zertifiziert ist, hat zahlreiche Pressemitteilungen seiner Selbsthilfeinitiative zu Erschöpfung und Fibromyalgie zu diesen schwierigen Themen zusammengefasst. Entsprechend gibt das vorliegende Werk einen guten Überblick über die geltende Gesetzeslage, aktuelle Urteile und beinhaltet daneben auch zahlreiche Tipps aus der Praxis, wie man sich selbst unterstützen kann und neben den konservativen Therapien ergänzende Angebote der Ernährungsberatung oder des Coachings für sich nutzt. Ziel soll es sein, Patienten und Angehörige zu einem resilienteren Umgang mit der Krankheit zu befähigen und sie zur Aktivierung im Alltag zu motivieren. Mehr …