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Klavier trifft Horn: 8. Kammerkonzert der Bielefelder Philharmoniker am 1. Mai 2023

Von Christian Schröter, 14. Mai 2023, Lesedauer 2 Minuten, 57 Sekunden

Klavier trifft Horn: 8. Kammerkonzert der Bielefelder Philharmoniker am 1. Mai 2023, Mitglieder des Orchesters und Pianist Hans H. Suh spielen Werke von Beethoven und Homilius

Bielefeld, 14. April 2023

Ein abwechslungsreiches Programm verspricht das 8. Kammerkonzert der Bielefelder #Philharmoniker am Montag, 1. Mai 2023, 20 Uhr, im Kleinen Saal der #Rudolf #Oetker Halle. Im Zentrum stehen zwei Instrumente mit gleichermaßen faszinierender Ausdruckskraft: Das #Klavier und das Horn. Gemeinsam mit dem koreanischen Pianisten Hans H. Suh präsentieren Mitglieder der Bielefelder #Philharmoniker Schlüsselwerke für beide Instrumente: Zu hören sein werden Ludwig van Beethovens Sechs Bagatellen für Klavier opus 126, seine Sonate für Klavier Nummer 23 in f Moll opus 57 Appassionata und sein Sextett für 2 Hörner, 2 Violinen, Viola und Violoncello opus 81 b sowie Constantin Homilius’ Hornquartett in B Dur opus 38.

Anders als es ihre Bezeichnung vermuten lässt, handelt es sich bei Ludwig van Beethovens Bagatellen (»Kleinigkeiten«) keinesfalls bloß um »Gedankenspäne«, »die während des Komponierens großer Werke abgefallen« seien – wie es Beethovens Sekretär und Biograf Anton Schindler kommentierte. Im Gegenteil: Die Bagatellen zählen zu den bemerkenswertesten Klavierwerken des österreichischen Komponisten. Im Geiste der Improvisation erschaffen, erkundet Beethoven hier schöpferische Freiräume und erprobt spielerisch neue Formen. Insbesondere die im 8. Kammerkonzert zu erlebenden Bagatellen opus 126 stehen in der Nähe von Beethovens gewaltigen Klaviersonaten – und weisen bereits Anklänge seines späten Stils auf.

Mit ihrer Dramatik und wilden Ausdruckskraft ist die Appassionata unter Beethovens insgesamt 32 Klaviersonaten eine der populärsten und meistgespielten – und stellt einen Höhepunkt im Schaffen des Komponisten dar. Die 1806 im ungarischen Schloss Martonvasar vollendete Sonate gilt als Inbegriff expressiver solistischer Virtuosität. Gekennzeichnet ist sie durch einen leidenschaftlich temperamentvollen Gestus, der sich in ihrem klangvollen Beinamen (»Die Leidenschaftliche«) widerspiegelt – verliehen nicht durch ihren Schöpfer selbst, sondern posthum durch den Hamburger Musikverleger Cranz. Beethoven widmete die Sonate seinem engen Freund und Schlossherrn von Martonvasar, Graf Franz von Brunsvik.

Beethovens jugendliche Begeisterung für das Hornspiel kommt in seinem Sextett opus 81 b voll zur Geltung. Für das – seinerzeit noch »ventillose« – Blechblasinstrument erkundete der damals Anfang 20 Jährige neue Ausdrucksmöglichkeiten. Zunutze machte er sich dafür das sogenannte »Stopfen« – eine in der Mitte des 18. Jahrhunderts vom Dresdner Hornist Anton Joseph Hampel entwickelte Spieltechnik, die ungeahnte musikalische Möglichkeiten für das Horn eröffnete: Die Hornisten dämpfen mit der Hand im Schalltrichter den Klang ab – und erzeugen so ganz neue Töne. Im Gegensatz zu ähnlichen Werken aus der Zeit dient die Bläserpartie in Beethovens 1791 geschriebenen Sextett nicht nur als zusätzliche Klangfarbe, sondern als prägendes musikalisches Element.

Constantin Homilius war der Sohn des Dresdner Hornisten Friedrich Homilius (mit dem er häufig verwechselt oder »in einen Topf geworfen« wird) und wirkte in Sankt Petersburg als Geiger an der Kaiserlichen Oper und später als Organist an der deutschen reformierten #Kirche. Sein #Hornquartett B Dur opus 38 schrieb er vermutlich für die Hornklasse seines Vaters, der am Konservatorium der Zarenstadt lehrte. Das Quartett besticht durch seine Klangschönheit und hält für die 4 Spieler dankbare Herausforderungen bereit – eine Kombination, die es in diesem nicht allzu üppig aufgestellten Genre längst zum Standardwerk hat werden lassen.

Es spielen Youngeun Kim (Violine), Álvaro Navarro Díaz (Violine), Katrin Ervin (Viola), Sigurd Müller (Violoncello), Hartmut Welpmann, Edward Haspelmann, Valentin Kalhoff, Sten Erik Prée (Hörner) und Hans H. Suh (Klavier).

Karten sind für 18 Euro an der Theater und Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454 und #online erhältlich. Eine Einführung mit Jón Philipp von Linden findet 35 Minuten vor Konzertbeginn statt.

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