Foto: Jed Villejo
Von Christian Schröter, 25. Mai 2023, Lesedauer 1 Minute, 33 Sekunden
Gütersloh und anderswo: Die Eissteigerung beim Preis, warum ist das Eis so teuer?
Gütersloh, 25. April 2023
Schon seit immer werden teure Eiskugeln in den Eisdielen dieses Kosmos beklagt, denn zu einem beliebigen Zeitpunkt in der Vergangenheit waren sie billiger als teurer, während sie zum Zeitpunkt der Klage teurer als billiger sind.
»O tempora, o mores«, beklagen die Eisschlecker. Und das zu Recht. Denn die eiskalte Wahrheit wird ihnen vorenthalten. Und die ist so schlicht wie überraschend: Die Eiskugeln sind zu Recht teurer, sie müssen teurer sein. Denn das Eis ist kälter. Aber es ist auch süßer, leckerer und vor allem eisiger – kurz gesagt: Es ist einfach besser.
Während es früher bekanntlich nur Fürst Pückler gab (Schoko, Vanille, Erdbeer), gibt es heute Highend Eissorten, von denen der Namensstifter des besagten Eises, Hermann Ludwig Heinrich von Pückler Muskau, noch nicht einmal zu träumen wagte. Der Fürst, Generalleutnant, Landschaftsarchitekt, Schriftsteller und Weltreisende wäre überrascht, hätte er noch zu Lebzeiten die Evolution des Speiseeises miterleben dürfen.
Heute verfügt die Menschheit über die Technologie, das Know how und das handwerkliche Können, Eissorten zu kreieren, die weit über Fürst Pückler Eis hinausgehen. Etwa Schlumpfeis, Mango Basilikum, Blaubeere Lavendel, Tonkabohne mit Sesamkrokant, Cocoa Ash, Grapefruit Mate oder Schwarzer Sesam, um nur einige zu nennen. Diese Sorten sind aber wie erwähnt nicht nur sprachlich überragend – sie sind eben auch kälter und in jeder Beziehung besser. Und deshalb zu Recht auch teurer.
Aber eine neue Eiszeit, eine Eiswende hin zu erneuerbaren Eissorten, will niemand, denn sie wäre noch teurer. Deshalb sollten wir an dieser Stelle Vorreiter sein: »Zurück zum Softeis«, lautet die Parole. Mit einer Just in time Produktion. Keine vorgefrorenen Sorten, die als Kugeln enden, sondern Softeis, das erst im Moment des Kaufs gefroren wird.