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Aus Gründen wird die Kultur zerstört und vernichtet, die Königlich Kanadischen Yakreiter im Kilt

Von Christian Schröter, 20. Juni 2023, Lesedauer 5 Minuten, 50 Sekunden

Aus Gründen wird die Kultur zerstört und vernichtet, die Königlich Kanadischen Yakreiter im Kilt

Gütersloh, 20. Mai 2023

Ernsthafter #Tanzsport wird ignoriert. Stattdessen werden C Promis, die in ein paar Intensivcoachings auf bestimmte Tänze getrimmt werden, in übertriebenen Shows gehypt. Es wäre interessant zu erfahren, was echte Experten dazu sagen. Und nicht ein Joachim Llambi im Glitzersacko und seine Kollegen, die sich irgendwie immer nur positiv äußern – sogar vernichtende Kritik und Rauswürfe klingen immer total nett und positiv und alle sind total #happy.

Literatur wird zerstört, wenn moralistischer Firlefanz als »Bestseller« gehypt wird. Durch extremst verengte Kategorien lässt sich alles zum Bestseller machen … »Das meistverkaufte Buch zwischen 12 Uhr und 12.15 Uhr in der Bahnhofsbuchhandlung Klawupke in Buxtehude im Neuerscheinungsregal auf dem Kundenklo« … 😁 … es werden zwar sicherlich so viele Titel wie nie zuvor veröffentlicht – aber was für welche?

Musik wird zerstört, wenn zunehmend und überwiegend banale, sogenannte »Singer Songwriter« stattfinden, die meist lediglich ein wenig rumklampfen und banale #Pennälerlyrik singsangen, während richtige Bands, erfahrene Musiker oder gar andere Genres immer weniger stattfinden.

Publizistik wird zerstört, wenn in den sogenannten »Social Media« jedermann meint, wenn er mit zwei Klicks eine »Gruppe« eröffnet, dolle, wichtigtuerische »Gruppenregeln« zusammenklickt, sei er so etwas wie ein Presseorgan oder ernstzunehmendes Medium. Freilich geben sich die Tageszeitungen dabei halsstarrig, reiten tote Pferde und wirken fröhlich am eigenen Niedergang mit.

Musikalische Früherziehung wird zerstört, wenn sie schlicht nicht mehr stattfindet und die Kinder am besten schon in der Kita »digitalisiert« werden und ohne Sinn und Verstand mit Tablets rumdaddeln und auf diese ephemere Wegwerfmedialität getrimmt werden. Warum sollte Susi zur Blockflöte greifen und sich lächerlich machen? Während Yannik bei Tiktok mit seiner Version von Hänschen Klein zum viralen »Megastar« wird und nach Dubai emigriert?

Die Bildende #Kunst wird zerstört, wenn die Kunstlandschaft in Elitistenclubs und Banalistenclubs aufgeteilt wird und nur noch unter behördlicher Ägide und Förderung Bestand und Pseudolegitimität haben.

Esskultur wird zerstört, wenn schlichte Imbisswagen zu »Food Trucks« hochsterilisiert werden, in denen überwiegend von schwarzbehandschuhten Wichtigtuern Burger mit 20 Saucen serviert werden. Da sehnt man sich sogar die Currywurst der Bildungsbürger, den Scampispieß, zurück. Schon vor längerer Zeit hat Max Goldt den Begriff des »Bebratwurstens« kreiert.

Diskussionskultur und Streitkultur werden zerstört, wenn lediglich geschwiegen, ignoriert, gelogen, moralisiert oder gedroht wird. Oder wenn in Unterhaltungstalkrunden Banalisten spontane Pseudodiskussionen führen. Ein ernsthafter Diskurs ist so gar nicht möglich, denn dann müsste jeder sagen: »Darüber muss ich erstmal in Ruhe nachdenken und mich informieren«. Das kommt im Fernsehen natürlich nicht gut, Leute wer weiß wie lange beim Nachdenken zu zeigen. Das war eins etwa beim »Literarischen Quartett« anders – da saßen Experten mit Erfahrung, die sich intensiv vorbereitet haben. Und so haben Gottschalk und die Gottschalkisten im Publikum auf Reich Ranickis Ablehnung eines Fernsehpreises mit Gelächter reagiert. Um nicht vor Verzweiflung weinen oder schreien zu müssen. Wobei sie wahrscheinlich selbst nicht wussten, was daran lustig gewesen sein soll.

Diskussionskultur und Streitkultur werden auch zerstört, wenn Kritizismus, die Grundlage aller Philosophie, geächtet und verachtet wird und als »Bashing« diffamiert wird. Philosophie ist nun einmal wörtlich die »Liebe zur Weisheit«, das Streben nach Erkenntnis. Dazu muss man nun einmal Bestehendes hinterfragen und kritisieren – wobei »Kritisieren« »Kritisch Auseinandersetzen« bedeutet und nicht »schlechtmachen« oder »bashen« (was wiederum eine moralische Kategorie ist – siehe unten). Moral ist hingegen vollkommen unkritisch und lediglich eine Meinung. Mit Wissen hat sie nichts zu tun, mit Kritik auch nicht. Der Moralist verwechselt Meinung mit Fakten, Erfahrung und Wissen.

Philosophiekultur wird zerstört, wenn sich der »Ethikrat« als Club wild gestikulierender Jungmoralisten ohne Tiefgang präsentiert.

Kreativkultur wird zerstört, wenn jedermann mit diversen Apps, Homepagebaukästen & Co. irgendwas zusammenfrickeln kann und letztlich alles egal ist und auch alles gleich aussieht. Und wenn einer der essenziellsten Kulturberufe überhaupt, der des Schriftsetzers, einfach abgeschafft wurde. Während Gutenbergs Erfindung eine der wichtigsten der Menschheitsgeschichte ist. Neben der Uhr. Und dem #Strom.

Sprachkultur und Schreibkultur werden zerstört, wenn jeder sich Texte von sogenannter »KI« schreiben lassen kann. Und alles das auch in Ordnung finden.

Wissenschaftskultur wird zerstört, wenn Wissenschaft in Form von Elitistenclübchen und Etabilstenclübchen stattfindet, die jeden Diskurs verhindern und ignorieren und machen können, was sie wollen, weil’s eh niemand versteht und verstehen will. Beispielsweise ist die Energiegewinnung per Kernfusion prinzipiell unmöglich. Dafür werden seit den 70er Jahren Milliarden und Abermilliarden verpulvert. Ohne jegliches greifbare Ergebnis. Dem wird natürlich jeder Idealist widersprechen (ohne Belege und ohne zu wissen, warum). Die Realität ist nun einmal, dass es bis heute nicht funktioniert. Und das kann es prinzipiell nicht. Würde man das Plasma »gezündet« bekommen, würde die Energie gebraucht, um es aufrechtzuerhalten. Das »Burning Plasma« kann aber nur ein paar Sekunden »burnen«, denn dann ist es mit Helium gesättigt und »burnt« nicht mehr. Man kann das Helium aber nicht herausfiltern und neues Deuterium und Tritium einschießen. Und würde man die Energie aus dem kontrollierenden Magnetfeld herauslassen, würde das Plasma sofort erlöschen und die ganze Reaktoranlage weiträumig sofort verdampfen. In Sternen findet die Fusion ganz anders statt. Dort ist der Wasserstoff in den tiefen Schichten wegen des Drucks metallisch, die Temperaturen sind gar nicht so hoch, wie man meinen mag, und entstehende Photonen brauchen zehntausende von Jahren, um an die Oberfläche zu gelangen. Ähnlich ist es mit dem »Warpantrieb«. So etwas ist Nonsens und kann prinzipiell nicht funktionieren. Und zwar deshalb, weil es quasi einen »Kraftschluss« gibt. Denn das wie auch immer gestaltete Warpfeld wird vom Raumschiff selbst erzeugt. Ähnlich dem Magneten, den man am Auto befestigt, und der dann das Auto anziehen soll. Oder dem Segelschiff, das mit Wind angetrieben wird, der von an Deck befestigten Ventilatoren erzeugt wird. Auch Marsflüge ohne künstliche Schwerkraft wären fatal. Und mit künstlicher Schwerkraft per Rotation würden die Raumfahrer an Kinematose leiden.

Die Fehlerkultur wird zerstört, wenn Fehler entweder geleugnet, ignoriert oder exaggeriert und dann missbraucht werden. Man darf dabei »Fehler« nicht mit »Versehen« verwechseln. Und man muss sie auch richtig einordnen.

Mit Nietzsche gesagt ist die Moral die Wichtigtuerei des Menschen gegenüber der Natur. Während die Kultur der Ausdruck des Menschen ist. Und mit Maxim Gorki gesagt ist die #Wissenschaft der Verstand der Welt, die Kunst ist ihre Seele. Insofern ist die #Moral, wenn #Wissenschaft und #Kunst zerstört und korrumpiert werden, eben seelenlose Wichtigtuerei ohne Verstand. Und sonst gar nichts. Das hat witzigerweise sogar schon die Popkultur Anfang der 90er aufs Korn genommen. Sehr pointiert mit Ren und Stimpys »Happy happy Joy Joy« Song mit dem passenden, elektronischen Gute Laune Helm. Den sich Ren dann mit einem Vorschlaghammer selbst vom Kopf prügelt. Und der Autor der #Show sich über die kanadische Nationalhymne lustigmacht, indem er sie umtextet und von »Königlich Kanadischen #Yakreitern im Kilt« singt.

tbc

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