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OWL GmbH Geschäftsführer Björn Böker sieht Kultur als zentralen Baustein für Stadtmarketing

Gütersloh durch Weberei auf OWL Kulturkonferenz vertreten, »Neues entsteht nur, wenn Altes stirbt!«

Von Christian Schröter, 15. Juli 2023, Lesedauer 2 Minuten, 18 Sekunden

Gütersloh durch #Weberei auf OWL Kulturkonferenz vertreten, »Neues entsteht nur, wenn Altes stirbt!«

Gütersloh, 15. Juni 2023

Die 16. OWL Kulturkonferenz fand nach pandemiebedingten virtuellen Veranstaltungen wieder in Präsenz im schmucken LWL Preußenmuseum zu Minden statt. Unter dem Motto »Denkbar« diskutierten die 150 Vertreter der Branche aktuelle Veränderungen in der #Kultur – von #Nachhaltigkeit bis zum #Wohlfühlen der beteiligten Akteure. Ein Themenkomplex beschäftigte sich auch mit der an vielen Orten relevanten Frage, wie Kultur mit Leerstand in den Städten umgehen kann.

Großen Zuspruch erhielt der #Kabarettist, #Journalist und #Kulturschaffende Stefan Keim für seinen einleitenden Vortrag zu den derzeitigen Herausforderungen in der Kultur. Zwar gebe es, jüngst belegt durch eine Studie der Bertelsmann Stiftung, eine breite Akzeptanz für die Förderung der Kultur, auf der anderen Seite fühlten sich jedoch vier von fünf jungen Menschen nicht von dem derzeitigen kulturellen Angebot abgeholt. Keim mahnte, dass beispielsweise die Theater als die größten und teuersten Kulturinstitutionen nicht an ihrem altwerdenden und aussterbenden Publikum von gestern festhalten dürften. Neue Wege seien zu gehen, natürlich ohne die bisherige Klientel komplett zu verlieren. Das schaffe man weder, indem man die Zauberflöte im Stile der preußischen Zeit aufführe, noch aber den Inhalt komprimiere und etwas cooler gestalte. Das gelänge nur mit mutigen, neuen Ansätzen, auch unter permanenter und nachhaltiger Einbeziehung von kulturfernen Zielgruppen und der Freien #Szene.

Keim sprach aus, was in der Luft lag: »Wenn Neues entstehen soll, muss auch Altes sterben« und erntete viel Applaus für diese These. Auch fragte er, was denn so tragisch sei, wenn junge Menschen die Säulen der traditionellen #Hochkultur nicht mehr kennen und lieben würden. »Beethoven ist heute für viele ein Schauspieler mit nur einem Ohr – na und?«, zitierte er einen #Lehrer.

Kritisch diskutiert wurde auch das derzeitige Dilemma, dass viele neue und notwendige Kulturformate aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Niedrigschwelligkeit immer weniger Einnahmen generieren könnten, die notwendigen Aus- und Aufgaben aber gleichzeitig immer größer würden. Als Beispiel nannte Keim das 9 Euro Ticket des Theaters Hagen, mit dem man eine Flatrate für beliebig viele Vorstellungen im Monat erwerben konnte. Neue Zielgruppen und Auslastung stiegen auf Rekordniveau, eine nachhaltige Finanzierung war damit aber nicht möglich.

Herausforderungen in der Kulturbranche wurden in Minden ausreichend aufgezeigt, aber genauso viel Kreativität und Lösungsansätze. Eine gesunde Kulturlandschaft ist unabdingbar, nicht zuletzt – wie Björn Böker, Geschäftsführer der OWL GmbH betonte – weil sie mehr und zum relevanten Standortfaktor würde.

Aus #Gütersloh nahmen die Quartiersmanager und Kulturakteure Jana Felmet und Steffen Böning von der #Bürgerkiez gGmbH an der Konferenz teil, angereist, nicht nur um das Weberei-Stadtradel-Team zu stärken, mit Bahn und Bike.

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