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Lesetipps für Gütersloh, »Unheimliche Geschichten« von Christine Erdiç

Von Christian Schröter, 20. September 2023, Lesedauer 3 Minuten, 49 Sekunden

Lesetipps für Gütersloh, »Unheimliche Geschichten« von Christine Erdiç

  • Aberglauben hatte stets seinen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft.

Aberglauben hatte stets seinen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft. Tief verwurzelt scheint die Angst vor schwarzen Katzen, die von links unseren Weg überqueren, der Zahl 13 sowie #Freitag dem 13. zu sein. Ebenso soll es Unglück bringen, unter einer Leiter hindurchzugehen oder einen Spiegel zu zerbrechen. Daher ist es also kein Zufall, dass dieses #Buch genau 13 unheimliche Geschichten, eine schwarze Katze und einen Spiegel enthält. Wirken Flüche wirklich oder nur, wenn man an sie glaubt? Existieren Aliens und Zeittore ausschließlich in unserer Fantasie? Was ist möglich oder unmöglich, Wahrheit oder Fiction? Das müssen Sie, lieber Leser und liebe Leserin, selbst herausfinden. Doch Vorsicht! Verlieren Sie sich nicht zwischen den Zeilen dieses Buches.

Leseprobe

Das Haus war uralt. Die Holztür hing schief in den Angeln, und eine marode Wendeltreppe führte von der düsteren Halle ins erste Stockwerk hinauf. Es roch überall nach Fäulnis und Moder.

»Das hat Tante Emma dir hinterlassen? Das ist dein Erbe?«, fassungslos sah Marco seine Frau an.

Lisa nickte und schaute sich mit großen Augen um. »Natürlich müsste man hier einiges restaurieren …«

»Restaurieren? Der ganze Kasten ist Schrott, den kann man nur noch abreißen! Erzähl mir nicht, sie hat hier gewohnt!«

»Doch. Sie hat hier Seancen abgehalten, sagt man«, antwortete Lisa ehrfurchtsvoll. Marco lief ein Schauder über den Rücken. Danach sah das Haus auch aus.

»Hier und da ein bisschen Farbe, die Treppe stabilisieren – das bekommen wir schon hin.« Lisa steckte voller Energie und war fest entschlossen, das in Angriff zu nehmen.

Marco holte sie auf halber Treppe ein. Es knarrte verdächtig.

»Wir sind zu schwer …«, brachte er noch heraus, bevor das morsche Holz nachgab.

»Lisa!« Die Treppe brach unter ihm weg, und er stürzte polternd zu Boden. Lisa hangelte sich hoch. Komischerweise hielt der obere Teil ihr Gewicht, und sie erreichte tatsächlich den ersten Stock. Großartig! Dort unten lag Marco seltsam verkrümmt. Ein Fuß steckte noch in einem Stück der vermoderten Stufe. Sie, Lisa, war oben und konnte nicht hinunter, um nach ihm zu schauen. Was, wenn er sich das Genick gebrochen hatte?!

»Marco, bist du okay?« Keine Antwort. Panisch sah sie sich um. Es gab keinen anderen Weg nach unten. Das Handy! Atemlos tippte sie eine Nummer ein … Nichts … Kein Empfang.

Vorsichtig und auf allen Vieren bewegte sie sich vorwärts. Nicht, dass sie auch noch einsackte! Es gab drei Türen. Spontan entschied sie sich für die mittlere und drückte langsam die Klinke herunter. Ein dunkler alter Schrank, ein Schaukelstuhl … bekannte Bilder. Wie in dem Traum, der seit Jahren immer wiederkehrte.

Das offene Fenster war direkt gegenüber der Tür, ein Butzenfenster, es wunderte sie nicht. In ihrem Traum hatte sie eine Schranktür nach der anderen geöffnet, auf der Suche nach etwas, das sie nie fand. Dann war sie zum Fenster gegangen und hatte im letzten Moment einen Blick in den wunderschönen Garten mit vielen Obstbäumen werfen können, bevor der alte Holzboden unter ihr nachgab und sie aufwachte. So war es jedes Mal gewesen. Nie hatte sie das Fenster erreicht oder herausgefunden, wonach sie eigentlich suchte.

Doch diesmal würde es anders sein. Sie wollte nicht erst lange forschen, sondern direkt zum Fenster gehen. Vorsichtig tastete sie sich an der Wand entlang, die Mitte des Raumes meidend. Geschafft! Jetzt war das Ziel ganz nah. Aufatmend sah sie hinaus. Doch da war kein blühender Garten, kein Baum, an dem sie herunterklettern konnte. Dort unten war Sumpf. Brodelnd und nach Verderben riechend. Wabernde Schatten lagen über braunem Morast. Grüne Lichter begannen zu glimmen, und – nein das konnte nicht sein, es wurde langsam dunkel. Sie waren doch am frühen Morgen losgefahren. Wie konnte es dann jetzt schon dämmern?

Lisa schlug die Hände vor das Gesicht. Es war nur ein böser Traum, der schlimmste Albtraum, den sie je hatte.

Text von Christine Erdiç

Britta Kummer

Britta Kummer wurde 1970 in Hagen (NRW) geboren. Heute lebt sie im schönen Ennepetal und ist gelernte Versicherungskauffrau. Die Freude am Schreiben hat sie im Jahre 2007 entdeckt und seit dieser Zeit bestimmt es ihr Leben. Sie schreibt Kinderbücher, Jugendbüchr und Kochbücher. Zusätzlich gibt es auch 2 Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS Geschichte der Autorin, mehr

Taschenbuch, 116 Seiten, ISBN 978-1093338331

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