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Haus der Kunst München, WangShui: 1. institutionelle Einzelausstellung in Europa, 8. September 2023 bis 10. März 2024

Von Christian Schröter, 25. September 2023, Lesedauer 6 Minuten, 3 Sekunden

Haus der Kunst München, WangShui: 1. institutionelle Einzelausstellung in Europa vereint Science Fiction mit chinesischer Philosophi, Reality TV und Maschinellem Lernen, 8. September 2023 bis 10. März 2024

München, 25. August 2023

Das #Haus der #Kunst präsentiert vom 8. September 2023 bis zum 10. März 2024 die erste institutionelle Einzelausstellung von WangShui in #Europa. #WangShui. Toleranzfenster verwebt Science Fiction mit chinesischer #Philosophie, #Reality TV und Maschinellem Lernen.

WangShui (geboren 1986) erforscht mit #Video, #Skulptur und #Malerei verschiedene Dimensionen der Verflechtung von Menschen und Technologien. Die Ausstellung ist als eine Art Drehbuch konzipiert, bei dem ein Computerprogramm als Autor*in unzählige Variationen des eigenen Schulungsmaterials entwickelt. Sowohl die Live Simulation Certainty of the Flesh (2023) – eine Auftragsarbeit initiiert vom Haus der Kunst – also auch die für die Ausstellung entstandenen ätherischen, in Aluminium gekratzten Gemälde stellen Versuche der Symbiose zwischen Menschen und Technologien dar. 

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Videosimulation »Certainty of the Flesh«. Der Titel bezieht sich auf das übermenschliche Körperwissen der Alien Spezies in Octavia E. Butlers #Science #Fiction Buchserie. In WangShuis Werk, das als Triptychon übereinander angeordneter #LED #Bildschirme präsentiert wird, begegnet das Publikum vielgestaltigen Wesen, deren Interaktionen von einem Computerprogramm gesteuert werden – einem neuronalen Netzwerk, das mittels #Deep #Reinforcement #Learning (Deep RL) geschult wurde. Die Körper der Avatare sind in ständiger Transformation und repräsentieren die 5 Qualitäten/Phasen (Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall) der Wu Xing #Philosophie. Ihre Bewegungen basieren auf Gesten von WangShui und befreundeten Künstlern, deren #Körpersprache mit Hilfe des Motion Capture Verfahrens aufgezeichnet wurde, und die Archetypen aus Reality TV und alten Mythologien verkörpern. Geskriptete und nicht geskriptete Realität verschwimmen, während sich das »künstliche Drama« in Echtzeit entwickelt.

Der erste Raum zeigt Malereien, die WangShui von Hand mit Sandpapier und Ölfarben auf reflektierendes Aluminium gemalt hat. Die Malereien entstehen in einem Prozess, den WangShui als »sensorische Integration« beschreibt. Eine KI verarbeitet dabei einen Datensatz, der ausschließlich aus Malereien von WangShui besteht. Durch die rekursiven Lernschleifen verkörpert WangShui beim #Malen den #Algorithmus und entwickelt eine künstlerische Handschrift gemeinsam mit der KI. Die neuen Malereien, die in der Ausstellung zu sehen sein werden, greifen Motive aus der Live Simulation »Certainty of the Flesh« im 2. Raum auf.

Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor, Haus der Kunst: »WangShui arbeitet an zukünftigen technologischen Erweiterungen des Körpers und des Selbst, und untersucht wie sich zwischenmenschliche Kommunikation verändert. WangShuis Experimente mit Maschinellem Lernen und deren Wesen aus einer anderen Welt stellen die Repräsentationsfunktion von Malerei oder Video in Frage. WangShui gibt entstehenden Gemeinschaften eine Stimme und katapultiert zugleich das historische Format der immersiven Environments in neue, radikal digitale Räume.«

WangShui. Toleranzfenster wurde gemeinsam und im Dialog mit der gleichzeitig stattfindenden Ausstellung In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956 bis 1976 konzipiert, um eine zeitgenössische Perspektive auf Environments zu bieten. Die wegweisende Ausstellung im Haus der Kunst präsentiert eine neue Sichtweise auf den künstlerischen Kanon, indem sie die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung der immersiven Kunst in den 1950er bis 1970er Jahren aufzeigt, die damals als Environments bezeichnet wurde, und die einen nachhaltigen Einfluss auf die gesamte Bildende Kunst ausgeübt hat.

»Certainty of the Flesh« ist eine Auftragsarbeit von Haus der Kunst München und  Asian Art Circle am Guggenheim, New York City. Mit zusätzlicher Unterstützung von LEAP Society & Constantin Schwaab; Sammlung Kerstin Hiller und Helmut Schmelzer; The New York State Council of the Arts. Kuratiert von Sarah Johanna Theurer und Teresa Retzer. 

8. September 2023 bis 10. März 2024, Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1, 80538 München, Jahresprogramm 2023 hier

In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956 bis 1976 

Als Teil der fortlaufenden Neubewertung übersehener Geschichten durch das Haus der Kunst definiert diese wegweisende Ausstellung den künstlerischen Kanon neu und präsentiert die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung immersiver Kunst. Mit ihren damals als Environments bezeichneten Werken haben sie einen nachhaltigen Einfluss auf die Bildende Kunst ausgeübt. Die Ausstellung umfasst drei Generationen von Künstlerinnen aus Asien, Europa sowie Nord und Südamerika und zeigt Werke von Judy Chicago, Lygia Clark, Laura Grisi, Aleksandra Kasuba, Lea Lublin, Marta Minujín, Tania Mouraud, Maria Nordman, Nanda Vigo, Faith Wilding und Tsuruko Yamazaki.

An der Schnittstelle zwischen Kunst, Architektur und Design schaffen und verändern Environments den Raum und laden Betrachter ein, sie zu betreten und mit ihnen zu interagieren. Die Ausstellung beginnt mit dem ersten Environment Red (Work), das 1956 von einer Künstlerin, Tsuruko Yamazaki, realisiert wurde, und reicht bis zur ersten historischen Bestandsaufnahme dieser Kunstwerke auf der 37. Biennale von Venedig 1976, als Environments zu einem wichtigen Bestandteil der internationalen Kunstwelt wurden. Jedoch bis heute konzentriert sich die Geschichtsschreibung fast ausschließlich auf die Vereinigten Staaten und auf Werke männlicher Künstler. Da die meisten Environments unmittelbar nach ihrer Ausstellung zerstört wurden, ist In anderen Räumen die erste Ausstellung ihrer Art, die die immersiven Kunstwerke rekonstruiert

8. September 2023 bis 10. März 2024

Meredith Monk, »Calling«

Die bisher umfassendste #Werkschau der bahnbrechenden Künstlerin ist eine Zusammenarbeit in zwei Akten im Haus der Kunst München und der Oude Kerk, Amsterdam, zusammen mit der Hartwig Art Foundation. Meredith Monk, die für ihre ortsspezifischen Performances bekannt ist, hat mit ihrem interdisziplinären Ansatz einen bedeutenden Einfluss auf nachfolgende Generationen von Künstlern und Performern gehabt. Indem sie sich mühelos zwischen den Disziplinen bewegt, hat Monk kontinuierlich die ausdrucksstarke Kraft und Dimensionalität der menschlichen Stimme erforscht. Während sie in der Welt der Musik und des Theaters weithin anerkannt ist, präsentiert das Haus der Kunst die erste Ausstellung in Europa, die ihrem immersiven Werk gewidmet ist und multisensorische #Installationen zeigt, die den interdisziplinären Ansatz widerspiegeln, den die Künstlerin seit über 6 Jahrzehnten verfolgt.

10. November 2023 bis 3. März 2024

Martino Gamper, »Sitzung«

Die Mittelhalle im Haus der Kunst ist mit einem spielerischen neuen Werk des renommierten italienischen Designers Martino Gamper zu einem sich ständig weiterentwickelnden sozialen Raum der Bewegung und Begegnung geworden. Gamper war im Juli 23 zu Gast im Haus der Kunst und hat eine Reihe neu gestalteter Stühle entworfen. Im Laufe der Ausstellung nimmt die Anzahl der Stühle zu und wird nach von Gamper entwickelten Entwürfen aufgestellt. Durch die unterschiedlichen Anordnungen der Stühle, die auch von den Besucher*innen bewegt werden können – um sich zu versammeln, auszuruhen und zu spielen – werden verschiedene Konstellationen sozialer Dynamik sichtbar, die die Mittelhalle in einen lebendigen, sich ständig verändernden Raum verwandeln. Während der Ausstellungszeit sind mitgebrachte Speisen und Getränke sowie Spiele in der Mittelhalle herzlich willkommen. Wir nennen das »BYOE (Bring Your Own Everything)«. Alles (naja, fast) ist erlaubt.

Bis 1. April 2024

»Tune. Sound and beyond«

Die Reihe kurzer Sound Residencies »Tune« ist im dritten Jahr fest im Programm des Haus der Kunst verankert. Die eingeladenen Künstler arbeiten vorwiegend mit Klang und präsentieren verschiedene Stränge ihrer Arbeit in Form von Solowerken und Kollaborationen, Screenings und Installationen. Die Künstler bewegen sich zwischen Genres, Epochen und Einflüssen und erzeugen klangliche Reaktionen und Dialoge mit dem allgemeinen Ausstellungsprogramm im Haus der Kunst. Das Herbst /Winterprogramm von TUNE widmet sich der weiteren Erforschung der Stimme von KI, unter anderem mit den Künstlern Alex Zhang Hungtai, Tadleeh, Joanne Robertson und Gästen, sowie Nivhek.

Ganzjährig

Original Content Haus der Kunst München, WangShui: 1. institutionelle Einzelausstellung in Europa, 8. September 2023 bis 10. März 2024 bei Gütsel Online …

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