Von Christian Schröter, 29. September 2023, Lesedauer 1 Minute, 42 Sekunden
#Lippstadt, Umbesetzung beim #Wortfestival: Am Sonntag kommt Yuriy Gurzhy anstatt Vladimir Sorokin
Lippstadt, 29. August 20233
Die überraschend kurzfristige Absage #Vladimir #Sorokins, der am 3. September 2023, im Rahmen des Wortfestivals gemeinsam mit Peter Espeloer aus seinen Erzählungen lesen sollte, führte zu einer Umgestaltung des Programms, die das Publikum auf die ukrainische Seite es aktuellen Geschehens führten wird. Und vielleicht ist das sogar besser so. Nicht nur hören wir Texte ausschließlich auf Deutsch, es erhebt sich mit unserem Gast Yuriy Gurzhy auch eine Stimme, die uns die Seelenlage der geflüchteten und ausharrenden Ukrainer auf ausnehmend lebendige Weise nahebringen kann.
Yuriy Gurzhy wurde 1975 in der #Ukraine geboren und lebt in Berlin. Er ist Musiker, DJ, Produzent und Autor. Zusammen mit dem Deutsch-jüdischen Schriftsteller Wladimir Kaminer initiierte er 1999 die legendäre Partyreihe Russendisko und gab 5 #Mix CDs heraus (unter anderem »Russendisko Hits«). Neben dieser Tätigkeit ist Yuriy als Sänger und Gitarrist mit seiner Band RotFront aktiv. Außerdem komponiert er für #Theater und #Film.
Gurzhys Buch »Richard Wagner und die #Klezmerband. Auf der Suche nach dem neuen jüdischen Sound in #Deutschland« ist 2022 im Ariella Verlag erschienen. Ein kreativer Kopf, der die Abwechslung liebt.
Doch aktuell tut er sich enorm schwer. Seine Gedanken kreisen um seine Künstlerfreunde, die an vorderster Front kämpfen, um ukrainische Kultur, ihre Vergangenheit und Zukunft, um Frauen und Kinder, die unter schwierigsten Umständen aus dem Land fliehen mussten. Er denkt an seine Heimatstadt Charkiw und bekommt über direkten Draht mit, welche Bezirke besonders von den Angriffen betroffen sind. Davon schreibt er in seinem »Kriegstagebuch« im Berliner Tagesspiegel, aus dem er in der ersten Programmhälfte lesen wird.
Auch die 2. Programmhälfte gehört einem ukrainischen Schriftsteller, dem mit Gurzhy befreundeten Serhij Zhadan, der 2022 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde.
Peter Espeloer liest zwei seiner Erzählungen, die uns eine Gesellschaft vor Augen führt, »die so ganz anders tickt als unsere«, wie es Espeloer spontan formulierte.
Sonntag, 3. September 2023, 19 Uhr, Studiobühne im #Stadttheater #Lippstadt, Eintritt 16 Euro, ermäßigt 8 Euro