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Theater Bielefeld, Georges Bizet »Carmen«, Premiere am 30. September 2023

Von Christian Schröter, 1. Oktober 2023, Lesedauer 5 Minuten, 6 Sekunden

#Theater #Bielefeld, Georges Bizet »Carmen«, Premiere am 30. September 2023

  • Opéra comique in 4 Akten, #Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach  der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée, in französischer Sprache mit  deutschen Übertiteln, mit freundlicher Unterstützung der Theater und Konzertfreunde Bielefeld

Bielefeld, 1. September 2023

Das ist sie: #Carmen – freiheitsliebend, selbstbestimmt und ohne Regeln. Ganz und gar lebt sie ihr Leben, jeden einzelnen Moment kostet sie aus – ohne je der Vergan genheit nachzutrauern oder mit Sorgen in die Zukunft zu sehen. »Frei leben und frei sterben« ist ihre über allem stehende Maxime. Um ihn, Don José, ist es sofort geschehen: Seit der einfache Brigadier Carmen das erste Mal begegnet, will er nur noch sie – ohne Kompromisse. Für sie verlässt er das Militär, für sie wird er krimi nell, für sie schiebt er die Erinnerungen an seine Heimat, seine Mutter und die treue Micaëla beiseite. Er verschreibt sich ganz dem Leben mit »seiner« Carmen. Und für eine Weile währt das Glück, doch: Carmen will frei bleiben – und entscheidet sich für Escamillo, einen anderen Mann.

Georges Bizets »Carmen« steht unangefochten an der Spitze der populärsten Opern der Welt. Den Erfolg seiner im Frühjahr 1875 in Paris uraufgeführten Oper konnte der #Komponist nicht mehr erleben: Das kompromisslose Ende, die zwielichtigen Personen inklusive der sinnlich selbstbewussten Titelfigur sowie Bizets Missachtung der formalen und musikalischen Konventionen einer Opéra comique irritierten das Pariser Publikum zunächst. Nur drei Monate später erlag er einem Herzleiden – und erst wenig später feierte seine Oper einen Siegeszug. Heute gehört »Carmen« zu den meistgespielten Stücken des Repertoires überhaupt, von deren Nummern nicht wenige zu wahren Hits geworden sind, wie Carmens Habanera oder Escamillos Torero Arie. Südliches Klangkolorit, leuchtende Orchesterfarben und sprühende Sinnlichkeit zeichnen die Komposition ebenso aus wie Empfindsamkeit und emotionale Nähe zu den Figuren, die so zu »echten« und glaubwürdigen Charakteren werden.

Regisseurin Ute M. Engelhardt blickt mit ihrem Team (#Bühne Stephanie Rauch, Kostüme Christian Andre Tabakoff) hinter die Kulisse jedweder andalusischen Folklore. Die Inszenierung öffnet den Blick auf ein fein gezeichnetes psychologisches Drama, jenseits von Stereotypen wie der femme fatale oder dem Mord aus Liebe, das sich in einer Welt abspielt, in der weibliche Freiheit nicht ohne Weiteres bestehen kann. Carmen ist weit mehr als das Idealbild einer Frau der Verführungs künste, sondern der Inbegriff einer Frau, die sich dem eigenen Rollenbild nicht unterordnen will. Sie stößt dabei auf eine unbewegliche Gesellschaft und auf den falschen Mann, der das einzige ihm verbleibende Mittel nutzt, um über sie zu bestimmen: Sie zu töten.

In der Titelrolle ist Joanna Motulewicz (Carmen) zu erleben, die nach »Rusalka« in der Spielzeit 2021/22 erneut zu Gast am Theater Bielefeld ist. Ihr zur Seite sind Nenad Čiča (Don José) – bereits mehrfach als Gast am Theater Bielefeld (»La Bohème«, »Zázá«) und seit der Spielzeit 2023/24 festes Ensemblemitglied – sowie Dušica Bijelić (Micaëla). In weiteren Rollen sind Frank Dolphin Wong (Escamillo), Mayan Goldenfeld und Veronika Lee (alternierend Frasquita), Bella Adamova als Gast (Mercédès), Lorin Wey (Dancaïro), Gevorg Aperánts als Gast (Remendado), Yoshiaki Kimura und Moon Soo Park (alternierend als Zuniga) sowie Paata Tsivtsivadze, Tae Woon Jung und Yun Geun Choi (Moralès) zu sehen. Es singen außerdem der Bielefelder Opernchor und Extrachor des Theaters Bielefeld (Einstudierung: Hagen Enke) und die JunOs (Einstudierung : Felicitas Jacobsen und Anna Janisczewska), die musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic.

Musikalische Leitung

Alexander Kalajdzic, geboren in Zagreb, Kroatien, begann seine musikalische Ausbildung mit 6 Jahren und gab ab dem achten Lebensjahr regelmäßig Konzerte als Pianist. Er gewann mehrere Preise bei Bundeswettbewerben und setzte anschließend sein Studium an der Musikhochschule in Wien fort, wo er die Dirigierklasse von Karl Österreicher mit Auszeichnung absolvierte. Darüber hinaus studierte er Klavier, Viola und Korrepetition. Schon während des Studiums dirigierte er #Symphoniekonzerte mit den Zagreber Philharmonikern sowie dem Orchester des Kroatischen Rundfunks. Sein beruflicher Weg führte ihn nach Krefeld Mönchengladbach, wo er als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung erste Theatererfahrungen sammelte. Danach war er als Kapellmeister in München, als erster Dirigent am Nationaltheater Weimar und von 2008 bis 2010 als 1. Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim tätig, wo er sich ein großes Repertoire erarbeiten konnte. Er gastierte unter anderem in den USA, Mexiko, Südafrika, Italien, Frankreich, in der Schweiz und in Tschechien. Alexander Kalajdzic ist sowohl in der Oper als auch im Konzertbereich gefragt. Sein Repertoire reicht vom frühen Barock bis zur Moderne, wobei sein besonderes Interesse der französischen #Musik gilt. So führte er fast das gesamte Orchesterwerk von Ravel und Debussy mehrmals auf. Auch war er lange Zeit als Liedbegleiter und Kammermusiker aktiv und hatte bis vor kurzem einen Lehrstuhl für Orchestererziehung in Zagreb inne. Alexander Kalajdzic leitet als GMD seit Spielzeitbeginn 2010/11 die musikalischen Geschicke des Theaters Bielefeld und der Bielefelder Philharmoniker.

Inszenierung

Ute M. Engelhardt ist seit 2013 freischaffende Regisseurin und lebt in Frank furt/Main. Produktionen der jüngeren Zeit führten sie für den Doppelabend mit Bernsteins Trouble in Tahiti und Zemlinskys Eine florentinische Tragödie ans Pfalztheater Kaiserslautern, für Leo Blechs Alpenkönig und Menschenfeind, die Uraufführung von Anno Schreiers Der Zauberer von Oz, Così fan tutte und Dialogues des Carmelites an das Theater Aachen, für Jephtha, Madama Butterfly und Händels Orlando an das Landestheater Detmold. Für Mascagnis L’amico Fritz war sie bei den Tiroler Festspielen Erl zu Gast. Für ihre Inszenierung von Janáčeks Das schlaue Füchslein 2016 an der Oper Frankfurt wurde Ute M. Engelhardt mit dem renom mierten Götz Friedrich Preis ausgezeichnet. Zuvor setzte sie dort Sallinens Barabbas Dialoge und L’incoronazione di Poppea in Szene. Ute M. Engelhardt studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien und schloss ihr Studium 2006 mit einer Inszenierung von Ullmanns Der Kaiser von Atlantis ab. Im selben Jahr wurde sie Stipendiatin der Richard Wagner Stiftung Bayreuth. »Carmen« ist ihre erste Arbeit am #Theater #Bielefeld.

Premiere Samstag, 30. September 2023, 19.30 Uhr, nächste Termine 3. Oktober, 11. Oktober, 22. Oktober, 5. November, 18. November, 29. Novemner, 2. Dezember, 28. Dezember 2023

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Theater Bielefeld
Brunnenstraße 3–9
333602 Bielefeld
Telefon +49521515454
E-Mail info@theater-bielefeld.de
www.theater-bielefeld.de

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