Von Christian Schröter, 11. November 2023, Lesedauer 4 Minuten, 40 Sekunden
Bielefeld, 2 neue Mitbewohnerinnen für Braunbär Max im Heimat Tierpark Olderdissen
Bielefeld, 10. Oktober 2023
Von der #Maus bis hin zum #Bären – im #Tierpark #Olderdissen leben viele unterschiedliche Tiere. Was sie aber vereint: fast alle sind »von hier wech« (ostwestfälisch für »sie sind von hier«) – zumindest waren sie es mal. Darum steht auch immer noch das Wörtchen »Heimat« im Tierparknamen.
#Exotische #Zootiere? #Fehlanzeige. Dafür aber viele Tiere, die sich hier zu Hause fühlen wie Wölfe, Gämsen, Alpenmurmeltiere oder Fischotter. Die Anlagen entsprechen den neuesten zoologischen Erkenntnissen in Sachen artgerechter Haltung. Einige Tierpark #Tiere sind irgendwann gekommen und geblieben – auch ohne Zäune. Die freilebenden Störche oder Reiher haben den Tierpark als ihren Lebensmittelpunkt auserkoren. Und die Alpen Murmeltiere betrachten den gesamten Tierpark als ihr Revier. Der Heimat Tierpark Olderdissen ist weitläufig. Er liegt in einem etwa 16 Hektar großen Gelände mitten im Teutoburger Wald. Vom Wald direkt hinein in den Park – das macht diesen Tierpark so besonders.
Bonjour Jojo, bonjour Flocon! Der Heimat Tierpark Olderdissen begrüßt zwei neue Mitbewohnerinnen für Braunbär »Max«. Die zwei Europäischen Braunbären (Ursus arctos arctos) mit den Namen »Jojo« und »Flocon« sind am Montagabend, 9. Oktober 2023, in Bielefeld angekommen. Sie wurden 2018 in dem Tierpark »Juraparc« in Vallorbe geboren. Der Park liegt in der Schweiz sehr nahe der Grenze zu Frankreich, auf über 1.000 Höhenmetern. Die Geschwister sind Europäische Braunbären der Südpopulation, also des Bestandes, wie er auch noch in den Alpen lebt. Die Weibchen dieser Unterart wiegen im Mittel knapp unter 150 Kilogramm, was auch dem Gewicht der beiden Neuankömmlinge in Bielefeld entspricht. Sie sind also wesentlich kleiner als »Max«. Ihr Gesicht wirkt noch recht jugendlich. Beide haben einen hellen Fellkragen, was typisch für junge Braunbären ist.
»Im Frühjahr dieses Jahres suchte der Schweizer Tierpark ein neues Zuhause für seine beiden Bärendamen«, berichtet Dr. Benjamin Ibler, Leiter des Tierparks. »Wie auch beim Menschen müssen die #Kinder irgendwann ausziehen, wenn sie ein entsprechendes Alter erreichen. Uns sagte vor allem zu, dass die beiden Bären mit 5 Jahren schon ein eher gesetzteres Alter haben. Wir haben uns daher dafür eingesetzt, dass die Tiere nach Olderdissen kommen. Zu unserem Glück gefiel den #Kollegen aus der Schweiz unsere Bärenanlage sehr und dann war auch schnell die grundsätzliche Entscheidung gefallen, die Tiere abzugeben«, sagt Ibler, der sich gemeinsam mit allen Olderdisser Kollegen sehr über den Neuzugang freut.
Herorragende Zusammenarbeit mit zahlreichen Experten und Behörden
Mit der positiven Entscheidung des Schweizer Tierparks war klar, dass ein aufwendiges Verfahren auf die Kollegen zukommen wird. Beispielsweise um von den Behörden die entsprechenden Genehmigungen zu erhalten, um die Tiere überhaupt nach Deutschland und damit in die Europäische Union einführen zu dürfen. »Mein großer Dank gilt den Kollegen in Olderdissen, aber natürlich auch allen externen Mitwirkenden«, sagt Matthias Seipel, Erster und Technischer Betriebsleiter des Umweltbetriebs, zu dem der Tierpark gehört. »Nur durch diese hervorragende Zusammenarbeit und das Engagement war es überhaupt möglich, dass die beiden Bären nach Bielefeld überführt werden durften.« Auch Thomas Finke, Geschäftsbereichsleiter #Stadtgrün und #Friedhöfe, ist froh über den Neuzugang: »Es ist schön zu wissen, dass die Zukunft für die Olderdisser Bärenanlage gesichert ist.«
Transport von »Jojo« und »Flocon« mithilfe einer #Fachfirma
Die eigentliche Reise mit Beladung und Entladung der Bären wurde mithilfe einer Fachfirma durchgeführt. »Bei dieser Firma wussten wir, dass die beiden Bärendamen in guten Händen sind, weil sie jahrzehntelange Erfahrung auf genau diesem Gebiet hat«, sagt Herbert Linnemann, Leiter der Abteilung Forsten/Heimat Tierpark Olderdissen im #Umweltbetrieb. Die beiden Neuankömmlinge müssen sich in den nächsten Wochen an die neue Heimat gewöhnen und von der langen Fahrt erholen. Dazu gehört auch, dass sie die Arbeitsroutinen kennenlernen. Das wird einige Wochen in Anspruch nehmen. »Wir bitten daher um Verständnis, dass die Besucher*innen die Tiere am Anfang erst einmal noch nicht sehen können«, sagt Tierparkleiter Ibler.
Französische Aussprache der Namen
Die Namensgebung der beiden Bären wurde im Übrigen aus Vallorbe übernommen. Ausgesprochen werden die beiden Namen daher auch französisch: »Jojo« mit einem »J« ähnlich wie in »Job« (in etwa »Dscho Dscho«) und »Flocon« (für Deutsch »Flocke«) mit der Betonung auf der 2. Silbe und ohne gesprochenes »N«.
»Max« – der #Grandseigneur seiner Art
Kaum ein Bär – vor allem kaum ein männlicher Bär – erreicht ein Alter wie »Max«. Für sein Alter von 30 Jahren sieht »Max« gut aus – mit seinem dichten glatten Fell. Allerdings sind seine Bewegungen dem Alter entsprechend langsamer geworden und er ist wegen Arthrosen in dauerhafter tiermedizinischer Behandlung. »Wir hoffen auf ein langes weiteres Leben«, sagt Herbert Linnemann. Und Benjamin Ibler ergänzt: »Auf seine alten Tage bedeutet der Zugang viel Abwechslung und eine Veränderung des Alltags.«
Gelebtes Engagement seitens der #Sparkasse
Aufnahme des Bärengeheges in der Schweizer Jura: Das Braunbärengehege in Olderdissen wurde ab 1999 gebaut und 2000 eröffnet. Ermöglicht hat dies eine großzügige Zuwendung der Stiftung der Sparkasse Bielefeld, die seitdem auch die jährlichen Betriebskosten trägt. Generationen von Schulkindern, von Menschen aus #Bielefeld, #OWL, #NRW sowie aus der ganzen Welt konnten fortan Bärenverhalten beobachten.
Hinweise
#Hunde sind im Tierpark ebenfalls willkommen: »Führen Sie ihn bitte an der kurzen Leine. Andere Tiere sind nicht zugelassen.« #Fahrräder, #Roller, E #Scooter, Skateboards et cetera sind verboten.