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»Phoenix persönlich« am 13. Oktober 2023, 18 Uhr: Migrationsforscher Prof. Ruud Koopmans zu Gast bei Inga Kühn

Von Christian Schröter, 13. November 2023, Lesedauer 2 Minuten, 18 Sekunden

»Phoenix persönlich« am 13. Oktober 2023, 18 Uhr: Migrationsforscher Prof. Ruud Koopmans zu Gast bei Inga Kühn

  • Ruud Koopmans: Menschen, die vor virulentem Antisemitismus gewarnt haben, wurden als #Rassisten und #Islamophobe diffamiert

Bonn, 13. Oktober 2023

In der Sendung »Phoenix persönlich« spricht Inga Kühn mit dem Migrationsforscher Ruud Koopmans vom Wissenschaftszentrum Berlin über irreguläre Migration, eine humanitäre Asylpolitik und die Frage, warum es in Deutschland zu Solidaritätsbekundungen für die Terrorangriffe der Hamas auf #Israel kommen konnte.

»Solche antiisraelischen, antijüdischen Ausschreitungen gibt’s schon seit vielen Jahren am al Quds Tag und so weiter«, sagt der Migrationsforscher Ruud Koopmans. »Es wird auch von vielen – inklusive mir selbst – schon seit Jahren vor dem virulenten #Antisemitismus unter einem erheblichen Teil der muslimischen Gemeinschaften in Deutschland und in Europa gewarnt. Und diese Warnungen sind über Jahre hinweg in den Wind geschlagen worden. Stattdessen wurden die Menschen, die gewarnt haben, als Rassisten und Islamophoben diffamiert.« Man dürfe allerdings nicht vergessen, so Koopmans weiter, dass es Pro Hamas Demonstranten auch in der »linksautonomen, antiimperialistischen Szene« oder »auf der Rechten« gebe.

Er würde von #Muslimen in Deutschland, die diese Gewalttaten nicht mittragen würden und die sich schämten für das, was eine Organisation wie »Samidoun« in #Neukölln veranstaltet habe, erwarten, dass sie diese Scham und diese Ablehnung der #Gewalt auch zeigten, sagt Ruud Koopmans. »Warum sehen wir nur die falschen Muslime? Warum sehen wir die Guten nicht? Also, wenn es meine Religion wäre, in deren #Namen #Menschen, #Kinder, #Alte, sogar #Holocaust #Überlebende abgeschlachtet werden, ich würde mich in den Boden schämen. Und ich würde auf die Straße gehen.«

Vom »Migrationspaket 2« verspricht sich Migrationsforscher Ruud Koopmans nicht allzu viel: »All diese Maßnahmen, die vorgeschlagen werden, haben eine relativ begrenzte Effektivität. Sie werden uns alle keine Kontrolle über die irreguläre Zuwanderung bieten.« Die irreguläre #Migration ließe sich Koopmans zufolge zurückdrängen, indem man Abkommen mit #Drittstaaten schließe, in denen die #Asylverfahren durchgeführt würden. »Also Menschen, die über das Mittelmeer irregulär nach Europa kommen, haben nach wie vor das Recht auf Asyl, aber das wird gewährleistet in Drittstaaten. Im Gegenzug nimmt #Europa Menschen über Kontingente direkt aus den Konfliktregionen auf. Aus meiner Sicht kann man das in dem gleichen Umfang machen wie wir bisher #Flüchtlinge aufgenommen haben, aber dann gut verteilt über die Zeit«. Und »vorhersagbar«, so Koopmans, damit sich die Länder und Kommunen darauf einstellen könnten. Das würde auch der #Polarisierung in der #Asylpolitik den Boden entziehen. Denn die Menschen in Deutschland würden durchaus Flüchtlingen helfen wollen. Sie machten sich allerdings »Sorgen darüber, dass wir keine Kontrolle darüber haben, wie viele Menschen reinkommen und welche Menschen reinkommen.«

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