Von Christian Schröter, 26. November 2023, Lesedauer 2 Minuten, 2 Sekunden
Gütersloh: Infoveranstaltung, PAK Belastung im Carl Miele Berufskolleg
Gütersloh, 26. Oktober 2023
Der hintere Flurbereich inklusive der angrenzenden Klassenräume im Erdgeschoss des Gebäudeteils C am #Carl #Miele# Berufskolleg in #Gütersloh bleiben vorerst geschlossen. Dort wurden #Polycyclische #Aromatische #Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen, die über die Luft in die Atemwege gelangen. Der Kreis als Schulträger hatte gemeinsam mit der Schulleitung am Mittwoch, 25. Oktober 2023, #Schüler, #Eltern und #Lehrkräfte sowie weiteres Schulpersonal zu einer Infoveranstaltung eingeladen.
Die Messungen des #Ingenieurbüros #Wessling ergaben in einzelnen betroffenen Räumen sowie in einem Flurbereich hohe Werte an Naphthalin Konzentration. Dieser Schadstoff gehört zu den PAKs und gelangt, anders als die anderen Stoffe dieser Art, über die Luft in den menschlichen Körper. Als Quelle der PAK Belastung konnten die Experten das Material der Sperrschichten unterhalb des Bodenbelages beziehungsweise der Wandbereiche identifizieren. Arbeitsmediziner, Sozialmediziner und Umweltmediziner Prof. Dr. Thomas Kraus von der Uniklinik RWTH Aachen erläuterte den Anwesenden die gesundheitlichen Risiken. PAKs gelten als krebserregend und erbgutverändernd. Naphthalin entstehe unter anderem auch bei Verbrennungsprozessen: Beispielsweise beim #Grillen, beim Anzünden einer Kerze oder auch beim Zigarettenrauchen. Dabei gebe es jedoch keine wissenschaftlichen Studien, wie sich speziell dieses PAK auf den menschlichen Organismus auswirke. Es lasse sich nur für wenige Tage im Urin nachweisen, sodass eine Untersuchung der Personen, die sich häufig in den belasteten Räumen aufgehalten haben, zum jetzigen Zeitpunkt keine Ergebnisse mehr liefern würde. Eine Sanierung der betroffenen Räume sei jedoch notwendig.
Anke Dreier, Leiterin der Gebäudewirtschaft beim Kreis Gütersloh, stellte der Schulgemeinde die geplanten Maßnahmen und Umbauarbeiten vor. So soll in einem betroffenen #Flurbereich eine Türfeststellanlage installiert werden, die für eine ausreichende dauerhafte Belüftung sorgen wird. Prophylaktisch werden künftig regelmäßig Kontrollmessungen durchgeführt. In den belasteten Klassenräumen und im hinteren Flur muss der Fußboden und Wandaufbau umfangreich saniert werden: Bodenbelag muss entfernt und der Estrich ausgebaut werden, ebenso müssen die Wandaufbauten abgetragen werden. Der genaue Umfang und der Zeitplan der Sanierungsarbeiten ist noch in Absprache. Aufgrund der zu erwartenden Lärmentwicklung werden diese jedoch vermutlich frühestens in den Schulferien 2024 erfolgen.
Dezernent Andreas Poppenborg erklärte den Anwesenden, dass nach der im letzten Jahr aufgetretenen Schadstoffbelastung am benachbarten #Reinhard #Mohn #Berufskolleg vorsorglich sämtliche #Schulgebäude, die sich im Eigentum des Kreises Gütersloh befinden, auf Schadstoffe untersucht worden sind. In den weiteren Schulen wurden keine gesundheitsgefährdenden Belastungen festgestellt.