Visualisierung: Heitmann Architekten
Von Christian Schröter, 17. Dezember 2023, Lesedauer 2 Minuten, 44 Sekunden
Gütersloh: Konzept für »Stadtreparatur« am Dreiecksplatz, Stadtgalerie und Kulturquartier
Gütersloh, 17. November 2023
Der Gütersloher Dreiecksplatz ist einer von vielen historisch besetzten Orten in Gütsel. Hier standen einst ein Kriegerdenkmal, eine rote, englische Telefonzelle und unter anderem das in der Pogromnacht während des sogenannten »Dritten Reichs« abgebrannte Haus von Josef Meinberg.
Das Forum Baukultur OWL mit dem Vorsitzenden Michael Zirbel, einst Gütersloher Stadtplaner, hat jetzt die Idee aufs Tapet gebracht, die Lücke in der Häuserzeile zwischen Dreiecksplatz und Theodor Heuss Platz (Stadthallenvorplatz) wieder zu schließen. Das Architekturbüro Heitmann hat einen Gestaltungsvorschlag vorgelegt, der das #Kulturquartier mit #Stadthalle, #Theater, Evangelisch Stiftischem Gymnasium (ESG), dem #Dreiecksplatz, zu dessen Status als »Kulturoase« der verstorbene Musiker und Musikalienhändler Volker Wilmking gemeinsam mit Kulturfreunden und Anliegern den Grundstein gelegt hatte, und auch der Galerie »Art Colori« sowie der umliegenden #Gastronomie aufwerten und den Standort ehren soll. Vor geraumer Zeit war übrigens im Rahmen eines Konzepts ein Brunnen auf dem Dreiecksplatz vorgeschlagen worden – des Weiteren gab es dort einst die berühmte, rote, englische Telefonzelle, die verlegt und dann ganz entfernt worden war, sowie eine Litfaßsäule, die direkt entfernt worden war. Dass der Brunnen nie realisiert wurde, ist womöglich dem Umstand geschuldet, dass sich auf dem Theodor Heuss Platz der Brunnen »Die Lesende« befindet, und vorm Theater ein #Wasserspiel existiert, das im Sommer nicht selten weitläufig den Vorplatz befeuchtet. Die Idee eines »Hans Hermanns Denkmals« auf dem Dreiecksplatz dürfte über diesen Status nicht hinausgelangen.
Unter dem Titel »Stadtgalerie« zeigt der Entwurf einen Gebäudezug, der das Ensemble ergänzt. Zum Dreiecksplatz hin könnte die Traufseite aktuellen Kunstausstellungen Raum bieten, zur »Gütsler Kneipenmeile« hin würden sich 2 Satteldachfassaden präsentieren, und im Obergeschoss könnte das #Stadtmuseum Ausstellungen veranstalten, während die bisherigen Häuser an der Kökerstraße für den historischen Kernbestand als Heimatmuseum fungieren würden.
Diese »Stadtreparatur« wäre gleichzeitig auch eine progressive Weiterentwicklung des Quartiers mit einem Bauwerk, das #Kunst, #Kultur und #Gastronomie beherbergen könnte. Es würde an dieser Stelle die Zufahrt für #Feuerwehr und #Rettungsdienst zum Theodor Heuss Platz versperren, die aber an der entgegengesetzten Seite von der Königstraße aus stattfinden könnte und organisatorisch gelöst werden müsste. Der Platz würde dadurch atmosphärisch eingefasst, zumal er in der »Stadt der Hintereingänge« eher ein Schattendasein fristet und lediglich im Rahmen des »Ausländerfests« bespielt wird. Der eigentliche Haupteingang der #Stadthalle zum Platz hin wird so gut wie nicht genutzt – als Haupteingang hat sich der Hintereingang zum Theater hin etabliert, während das #Theater selbst überhaupt keine sichtbare Eingangssituation hat, sondern einen unscheinbaren Seiteneingang zum Haupteingang gemacht hat. Der Eingang zur #Skylobby befindet sich derweil wiederum an der entgegengesetzten Seite des Theaters zur Barkeystraße hin und man muss ihn schon kennen, um ihn zu finden. Per Fahrstuhl geht’s dann nach oben in den Gütsler Himmel – den »Sky«. Von innen gelangt man nur während Veranstaltungen im Theater dorthin. Unvergessen ist übrigens die große Gala im gesamten Theater und der Skylobby im Rahmen des Auftritts der #Andrej #Hermlin #Bigband 2012.
Foto: Christian Schröter, Berlin