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Symbolbild: Ryoji Iwata

Bürger für Gütersloh (BFGT) wollen den Bürgermeister für Gütersloh (BFGT) loswerden

Von Christian Schröter, 16. 2023, Lesedauer 2 Minuten, 38 Sekunden

Bürger für Gütersloh (BFGT) wollen den Bürgermeister für Gütersloh (BFGT) loswerden

Gütersloh, 15. Dezember 2023

Bürgermeister Norbert »Nobby« Morkes hat die sogenannten »Bürger für Gütersloh« (bekanntlich als »BFGT« abgekürzt) 1999 gegründet und sich seitdem für manche Gütsler eingesetzt. Sein Engagement stellt nach der Meinung der »BFGT« eine herausragende Lebensleistung dar: »Nobby trägt Gütersloh im Herzen und hat einen bedeutenden Beitrag für unsere Stadt geleistet.«

Als er vor 3 Jahren zum Bürgermeisters gewählt wurde, hat man ihn im #Rathaus laut »BFGT« nicht mit offenen Armen begrüßt. Und auch seitens einiger Politiker wurde – insbesondere zu Beginn der Amtszeit – nicht mit unangemessenen Außerungen in öffentlichen #Ratssitzungen gespart. Das Leben als Bürgermeister wurde ihm schwergemacht. Gleichzeitig tat er selbst sich schwer – so die »BFGT« – sich als Teil des Führungsteams und der Verwaltung zu sehen und hinter ihr zu stehen.

Das hat offenbar zu einer Konfliktsituation an der Spitze der Stadtverwaltung geführt, die die Handlungsfähigkeit der Stadtverwaltung lähmt. Angesichts der enormen Herausforderungen, vor denen auch Gütersloh steht, kann sich die Stadt nach Meinung der »BFGT« eine Fortführung dieser Konstellation nicht leisten: »Leider sehen wir keine Lösung für diesen Konflikt. Das Schreiben der Beigeordneten verstehen wir trotz aller Vorwürfe als ein Angebot zur Zusammenarbeit und zur Überwindung der Konflikte. Dieses Angebot wurde in den vergangenen beinahe 8 Monaten vom Bürgermeister nicht aufgegriffen. Im Gegenteil: Die nun veröffentlichte Erklärung des Bürgermeisters verschärft den Konflikt aus unserer Sicht sogar noch weiter. An keiner Stelle zeigt der Bürgermeister auf, wie zukünftig die Zusammenarbeit im Verwaltungsvorstand erfolgen kann. Wie sollen Bürgermeister und Beigeordnete effektiv zusammenarbeiten können, wenn sie auf unterschiedlichen Seiten einer solchen, fast juristischen Auseinandersetzung stehen? Wir können uns auch nicht vorstellen, dass ›Nobby‹ das persönlich und gesundheitlich durchhalten kann.«

Der Konflikt spaltet nach Meinung der »BFGT« die Stadtgesellschaft und bindet Ressourcen, die dringend zur Lösung von anstehenden Problemen benötigt werden. Im Interesse der Stadt und seiner eigenen Person haben die »#BFGT« Ratsfraktion Morkes in einer Videokonferenz am Dienstagnachmittag empfohlen, das #Amt als #Bürgermeister niederzulegen: »Offensichtlich hat er diesen Rat in der nun vorliegenden Stellungnahme nicht befolgt«, so die »Bürger für Gütersloh«.

Diese Diagnose klingt zwar prima vista plausibel – ebenso ist es freilich denkbar, dass es umgekehrt ist: Dass nämlich die Spaltung (eher Partikularisierung) der Gesellschaft seit dem Coronaausbruch für diesen Konflikt gesorgt oder ihn zumindest befördert hat. Allenthalben zeigt das ganze Drama jedenfalls ein irritierendes Demokratieverständnis aller Beteiligten. Einst hatten Politik und Verwaltung einen hermetischen Charakter. Dann kam mit Maria Unger als »Symbolfigur«, die bis heute wirkt, eine Öffnung in die Stadt. Heute bläht sich vor allem die Verwaltung auf und hat einen gleichzeitig hermetischen und alles einnehmenden Charakter. Ein Bild, in das »Symbolfiguren« nun einmal nicht mehr passen. »Apparate« sind naturgemäß gesichtslos – vor allem haben sie keine roten Jacken, keinen Schnurrbart, keine roten Brillen, keine Namen, sondern in Erster Linie Begriffe, »Bereiche« und ähnliches. Die Personen sind beliebig und ad hoc austauschbar – wie man sieht.

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