Foto: Johannes Plenio
Von Christian Schröter, 1. Februar 2024, Lesedauer 2 Minuten, 3 Sekunden
Von der Bahn
Gütersloh, 1. Januar 2024
Der #Bahn ist typisch deutsch. Einerseits Top #Hightech, andererseits #überelaboriert, #ineffizient, #überkomplex, #bürokratistisch, #inkompetent.
Der Bahn hat tolle #Luxus #ICEs. In der Praxis gibt es hie und da Probleme. Der Bahn ist vor allem ein wahnwitziger Apparat. Die Probleme haben nichts mit mangelndem Geld zu tun, sondern mit dem Umgang damit. Wahrscheinlich ist bei jeglichen Vergaben der Verwaltungsoverhead um ein vielfaches größer als die eigentlichen Kosten. Und auch die dürften extremst überhöht sein, weil man’s mit Apparaten eben machen kann. Und wenn der Auftrag dann läuft, schlägt man nochmal das Doppelte drauf. Das ist bei solchen Apparaten kein Problem, weil alles im Sande verläuft und letztlich niemand zuständig und kompetent ist.
Bei der Bahn ist es so ähnlich wie in der #Softwareentwicklung. Je userfreundlicher und simpler das #User #Interface ist, desto aufwendiger, komplizierter ist die #Software, die dahintersteckt – und umso mehr muss man können, um so etwas zu programmieren. Unendlich komplexe, überkomplexe, komplizierte, verwirrende User Interfaces sind einfach zu programmieren. Das Denken und Verstehen oktroyiert man einfach dem User auf.
Das Problem von Apparaten ist allerdings die #Größe. Das #Wachstum. Solange es einzelne, wenige kluge Leute machen, ist das Besagte hinzubekommen. Aber je größer der #Apparat wird, desto mehr hält das Mittelmaß Einzug – schließlich einigen sich »Arbeitsgruppen« notorisch auf den kleinsten, gemeinsamen Nenner. Alles wird zerredet, zerfasert, zurückgenommen, verkompliziert, sinnlos überelaboriert. Dann wird es vor allem auch wegen der damit einhergehenden Trägheit fragil. Wie man am Beispiel der Bahn eben sieht.
Apparate wollen es unbedingt vermeiden, falschzuliegen. Das tun sie zwar ständig, aber die Schuld liegt dann bei allen anderen, nur nicht beim Apparat und den Apparatschiks. Und die Sache dann in den Griff zu bekommen, ist unendlich aufwendig – meist führt es dazu, dass der Apparat weiter vergrößert wird, was aber alles nur noch schlimmer macht. Ein #Teufelskreis.
Harald Schmidt hat das Problem mit dem Bahn auch einmal auf den Punkt gebracht. Es ging um den Fahrplan am Bahnhof Nürtingen: »Das hier ist #Departure #Nürtingen. Nürtingen ist ein internationaler Knotenpunkt, deswegen ganz wichtig: Departure. Für alle, die noch nicht genau wissen, von den Wallfahrten, von den Prozessionen, von den Heiligsprechungen – wo liegt Nürtingen? Das ist das Deutsch Rei … äh … das ist … ähm, die… die, die Karte von Deutschland in den Grenzen von 2001. Von der #UNO anerkannt und auch so gewünscht.«