Anna Fedorova. Foto: Marco Borggreve
Von Christian Schröter, 30. Februar 2024, Lesedauer 2 Minuten, 34 Sekunden
Farbenreiche Gefühlspalette: Anna Fedorova spielt Frédéric Chopins Klavierkonzert Nummer 2 im 5. Symphoniekonzert der #Bielefelder #Philharmoniker, 16. und 18. Februar 2024
Bielefeld, 29. Januar 2024
Wehmütige Passagen wechseln sich mit jugendlicher Unverzagtheit in Frédéric Chopins 2. Klavierkonzert ab. Pianistin Anna Fedorova bringt das Frühwerk des großen Klaviervirtuosen im 5. Symphoniekonzert am Freitag, 16. Februar 2024, 20 Uhr, und Sonntag, 18. Februar 2024, 11 Uhr, im Großen Saal der #Rudolf #Oetker #Halle zum Klingen. Unter Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic spielen die Bielefelder Philharmoniker außerdem Isang Yuns Fluktuationen und Bedřich Smetanas Symphonische Dichtungen Richard III. und Wallensteins Lager.
1917 im japanisch besetzten #Südkorea geboren, geriet Isang Yun als politischer Aktivist in Gefangenschaft, 1967 wurde er gar vom südkoreanischen Geheimdienst von seinem damaligen Wohnort Berlin nach Seoul verschleppt. Zwei Jahre zuvor waren in Berlin seine Fluktuationen uraufgeführt worden. Die Komposition, in deren großer Orchesterbesetzung Klangflächen wie Flüssigkeiten hin und herschwappen, zählt zu den Hauptwerken seiner ersten Schaffensphase in Europa. Wie so häufig zeigt sich Yun, der später die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, hier als Mittler zwischen östlicher und westlicher #Musik.
Tragisch melancholisch, sehnsüchtig poetisch und temperamentvoll folkloristisch: Frédéric Chopins Klavierkonzert f Moll ist ebenso gefühlsgewaltig wie technisch anspruchsvoll. Das »Virtuosenkonzert« entstand zwischen 1829 und 1830 – kurz nach Abschluss seines Studiums an der Szkoła Główna Muzyki – der heutigen Fryderyk Chopin Universität für Musik – in Warschau, bevor der 19 Jährige zur Vervollkommnung seines Könnens ins Ausland aufbrechen sollte. Komponiert haben soll Chopin das Konzert unter dem Eindruck seiner ersten großen Liebe zur Gesangsstudentin Konstancja Gladkowska – und so spiegeln sich neben Wehmut und der Lebenslust polnischer Volkstänze auch Träumereien und jugendliche Unverzagtheit in den perlenden Läufen und romantischen Melodiebögen dieses Frühwerks des großen Klaviervirtuosen wieder.
Von 1856 bis 1861 lebte Bedřich Smetana in Göteborg, denn als Anhänger der #Revolution von 1848/49 hatte er seine Heimat Tschechien verlassen müssen. Vielleicht erregten auch deswegen 2 Dramen sein Interesse, die politische Ränkespiele zum Inhalt haben: Shakespeares Richard III. und Schillers Wallensteins Lager. In seinen gleichnamigen Tondichtungen fängt der später als Begründer des tschechischen Nationalstils gefeierte Komponist die Titelhelden in charakteristischen Momenten ein: dort den eiskalten Usurpator, der von den Geistern seiner Opfer heimgesucht wird, hier den charismatischen Heerführer inmitten seiner Soldaten.
Schon in jungen Jahren zeigte die ukrainische Pianistin Anna Fedorova eine angeborene musikalische Reife und erstaunliche technische Fähigkeiten. Ihre Live Aufnahme des 2. Klavierkonzerts von Rachmaninow wurde auf »#YouTube« mehr als 37 Millionen mal aufgerufen und von Kritikern und weltbekannten Musikern hochgelobt. Sie tritt regelmäßig in den renommiertesten Konzertsälen der Welt auf, darunter das Concertgebouw in Amsterdam, die New Yorker #Carnegie #Hall und das #Lincoln #Center, der #Palacio de #Bellas #Artes in #Mexiko Stadt, die #Tonhalle Zürich, das #Théâtre des Champs Elysées in Paris, das Bunka Kaikan in #Tokio sowie das #Barbican #Centre und die #Royal #Albert #Hall in #London.
Karten sind zwischen 18,50 Euro (ermäßigt 9,25 Euro) und 38,50 Euro (ermäßigt 19,25 Euro) erhältlich. Eine Einführung mit Laura Herder findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstraße 16
33615 Bielefeld
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