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Lisa Wittig (Léontine). Foto: Volker Wiciok

Opernpremiere am Aalto Musiktheater: »L’amant anonyme oder Unerwartete Wendungen« von Joseph Bologne, 16. März 2024

Von Christian Schröter, 17. März 2024, Lesedauer 4 Minuten, 33 Sekunden

Opernpremiere am Aalto Musiktheater: »L’amant anonyme oder Unerwartete Wendungen« von Joseph Bologne, 16. März 2024

  • Comédie mêlée in 2 Akten von Joseph Bologne, genannt »Chevalier de Saint Georges«

  • #Libretto von François Georges Fouques Deshayes, genannt »Desfontaines«, nach einem Stück von Stéphanie Félicité de Genlis

  • Premiere am Samstag, 16. März 2024, um 19 Uhr, #Aalto #Theater Essen

Essen, 16. Februar 2024

Die comédie mêlée »L’amant anonyme« des aus Guadeloupe stammenden Komponisten Joseph Bologne gehört zu den Raritäten des Opernrepertoires. Unter dem Titel »L’amant anonyme oder Unerwartete Wendungen« kommt das Stück am Samstag, 16. März 2024, um 19:00 Uhr als außergewöhnliches Beteiligungsprojekt auf die Bühne des Aalto Theaters: Begleitend zum Original werden Musiker, Ensembles und Bürger der Stadt im Rahmen des vom #Land #NRW geförderten Projekts »Aalto: Start up«, mit dem das Aalto Musiktheater seit der Spielzeit 2022/2023 neue Erzählformen für das Musiktheater entwickelt, den Abend durch eigene künstlerische Beiträge aus verschiedenen Disziplinen ergänzen. Während die ungarische Regisseurin Zsófia Geréb für die Inszenierung der Kerngeschichte verantwortlich ist, sorgt der Schweizer Regisseur Alvaro Schoeck für die Integration und Umsetzung der partizipativen Elemente: Der in Düsseldorf lebende junge Komponist SJ Hanke setzte sich mit der Originalkomposition von Bologne auseinander und schrieb ergänzende Musik dazu. Spoken Word Artists bringen durch ihre Texte und ihre Performance eine neue Facette mit ins Libretto. Im Rahmen eines Fotografie Workshops haben Mitwirkende der Produktion mit Profifotografenkollaboriert und durch das entstandene Bildmaterial das Bühnenbild von Ivan Ivanov (nach Frank Philipp Schlößmann) mitgestaltet. Die musikalische Leitung hat Wolfram Maria Märtig, 1. Kapellmeister am Aalto Theater.

Zum Inhalt der #Oper

Valcour ist ratlos. Er kann sich seine Liebesgefühle für seine vor Kurzem verwitwete Freundin Léontine nicht zugestehen – stattdessen lässt er ihr anonyme Briefe, Blumensträuße und Geschenke zukommen. Nur sein Freund Ophémon weiß von der wahren Identität des unbekannten Liebhabers und hilft Valcour, sich endlich zu offenbaren. Léontines Neugier, aber auch Zuneigung für den heimlichen Verehrer steigen … Sie muss nun ihre eigenen Ängste überwinden und sich auf den Fremden einlassen – ohne zu wissen, dass er gar nicht so fremd ist, wie sie dachte.

Nach seinem Tod blieb der Komponist Joseph Bologne (1739 oder 1745 bis 1799) fast genauso unbekannt wie der Titelheld seines »Amant anonyme«. Doch zu seiner Zeit war Bologne eine der prominentesten Figuren der Pariser Kulturszene und der Adelsgesellschaft – nicht zuletzt aufgrund seiner zahlreichen Talente: Geiger, Fechter, Komponist, Dirigent und Offizier. 1780 komponierte dieser außergewöhnliche Künstler diese fast kammermusikalische Komödie über Versteckspiele, Verwirrungen, vertauschte Identitäten und das hoffnungslose, aber hartnäckige Werben um die Liebe. Aus schwelgerischen Duetten, Ensembleszenen und bunten Divertissements besteht die Partitur Bolognes, die vom Stil und Schaffen dieses außergewöhnlichen Künstlers einiges verrät. Doch wie lässt sich ein Werk aus der tiefen Klassik kreativ ins Heute übertragen? Wie kommunizieren verschiedene Generationen bzw. Menschen unterschiedlicher Hintergründe ihre unerfüllten Sehnsüchte? Mit diesen Fragen setzen sich Zsófia Geréb und Alvaro Schoeck auseinander und lassen den Opernabend im Foyer ausklingen, damit sich Akteure und Publikum auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam das Erlebte reflektieren können.

  • Musikalische Leitung Wolfram Maria Märtig

  • Inszenierung (»L’amant anonyme«) Zsófia Geréb, Inszenierung (»Unerwartete Wendungen«) Alvaro Schoeck

  • Ausstattung Ivan Ivanov, Bühne nach Frank Philipp Schlößmann, Dramaturgie Savina Kationi

  • Komposition (»Unerwartete Wendungen«) S. J. Hanke

  • Léontine Lisa Wittig, Valcour George Vîrban, Ophémon Tobias Greenhalgh

  • Jeannette Natalija Radosavljevic/Natalia Labourdette (Opernstudio NRW) (21.März 2024, 3. Mai 2024)

  • Colin Aljoscha Lennert

  • Junger Chor Pia Graute, Charlotte Roscher, Julia Rosellen, Lena Teigelack, Josephine von Treeck, Emma Xander, Hannah Xander

  • Teilnehmende »Unerwartete Wendungen«

  • Komposition S. J. Hanke

  • Zuschauerin und Zuschauer Christina Clark, Rainer Maria Röhr

  • Seniorinnen Quartett Jessica Burri, Marie Helen Joël, Margaret Russell, Suzanne Schwarz

  • Spoken Word Artists Jan Seglitz, Jule Weber

  • Tänzerin Renate Henze

  • Tänzer Dalil Belmir, Ernest Butman, Souhail Jalti, Nicole Kufeld, Rymon Zacharei

  • Schlagzeug/Percussion Patrick Andersson, Oliver Kerstan

  • Essener Philharmoniker

  • Premiere Samstag, 16. März 2024, 19 Uhr, Aalto Theater

  • Weitere Vorstellungen 21. März, 14. April, 20. April, 3. Mai,15. Mai, 7. Juni 2024

  • Einführung jeweils 45 Minuten der Vorstellung

  • Einführungsmatinee Sonntag, 3. März 2024, 11 Uhr, Aalto Theater

  • »It’s Teatime« Freitag, 15. März 2024, 16:30 Uhr, Aalto #Cafeteria

  • Nachgespräch Samstag, 20. April 2024, Aalto Cafeteria

  • Blaue Stunde Montag, 22. April 2024, 19:30 Uhr, Aalto Theater

Das neue Format »Blaue Stunde« fasst kleinformatige, vielgestaltige, besondere Abende außerhalb des Vorstellungsbetriebs auf der großen Bühne zusammen. Jeweils montags werden an sechs ausgewählten Terminen in der Spielzeit die großen Musiktheaterpremieren künstlerisch reflektiert – Besetzung, Inhalt und Gestaltung sind dabei jeweils unterschiedlich und beziehen sich in kreativer Auseinandersetzung auf die Themen der Premieren.

Karten (Premiere 16 bis 77 Euro, weitere Vorstellungen 11 bis 55 Euro) sind erhältlich im Ticketcenter der TUP, II. Hagen 2, an der Kasse des Aalto Theaters, Opernplatz 10, telefonisch unter +492018122200 sowie online.

Steckbrief Joseph Bologne

  • 1739 (?) oder 1745: Bologne wird in Guadeloupe geboren

  • 1749 (?): Umzug nach Paris, Frankreich

  • 1758(?): Fechtunterricht bei Nicolas Texier de la Boëssière

  • 1766 (?): Musikunterricht bei Jean Marie Leclair und François Gossec

  • 1772: Erstes Violinkonzert wird veröffentlicht

  • Ab 1773: Leitung des 1769 gegründeten Orchesters Concerts des amateurs

  • 1777: Seine erste Oper »Ernestine« wird aufgeführt

  • 1779: Bologne wird Direktor des Privattheaters von Madame de Montesson

  • 1780: »L’amant anonyme« wird aufgeführt

  • 1781: Konzertmeister des Concert de la Loge Olympique

  • 1789: Französische Revolution. Bologne reist zum 2. Mal nach #England

  • 1792: Oberst und Brigadechef der Légion nationale des Américains et du Midi

  • 1795: Reise nach San Domingo

  • 1797: Zurück in Paris; Leitung des Orchesters Cercle de l’Harmonie

  • 1799: Bologne stirbt in Paris

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Theater und Philharmonie Essen GmbH
Opernplatz 10
45128 Essen
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Telefax +492018122503
E-Mail info@tup-online.de
www.theater-essen.de

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