Von Christian Schröter, 13. April 2024, Lesedauer 3 Minuten, 5 Sekunden
WDR #Umfrage: #Bundespräsident kann seine #Popularität nicht verbessern, wachsende Distanz zwischen #Bevölkerung und #Politik
Köln, 13. März 2024
Etwas mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland ist aktuell mit der Arbeit von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier zufrieden oder sehr zufrieden (56 Prozent, minus 12 im Vergleich zu November 2021). In diesem Jahrtausend hatten nur die früheren Bundespräsidenten Johannes Rau und Christian Wulff zeitweise schwächere Werte. Der Anteil der mit Steinmeier weniger oder gar nicht Zufriedenen stieg in der vom #WDR Newsroom in Auftrag gegebenen repräsentativen infratest dimap-Befragung im Vergleich zu November 2021 um 11 Prozentpunkte auf 33 Prozent an.
Die Zufriedenheitswerte mit dem Bundespräsidenten ordnen sich dabei insgesamt in eine in der Befragung als stark empfundene Distanz zwischen der Bevölkerung und den Politikerinnen und Politkern in Deutschland ein. So stimmen nur 17 Prozent der Wahlberechtigten der Aussage »Die Politiker bemühen sich um einen engen Kontakt zur Bevölkerung« eher zu, 79 Prozent stimmen eher nicht zu. Noch deutlicher ist das Bild bei der Aussage »Die Politiker kümmern sich darum, was einfache Leute denken«: Hier stimmen 12 Prozent eher zu, 83 Prozent stimmen eher nicht zu.
»Wir leben in einer Gesellschaft unter Dauerstress, dass da das Vertrauen in die Politik Nachholbedarf hat und das Politik dafür etwas tun muss, das ist die Aufgabe all derjenigen, die politische Verantwortung tragen, auch des Bundespräsidenten«, sagt Steinmeier im WDR am Rande eines Besuchs im nordrhein-westfälischen Espelkamp zu den Zahlen. Im Rahmen des Formats »Ortszeit Deutschland« tauscht sich der Bundespräsident regelmäßig mehrere Tage lange direkt mit Menschen an unterschiedlichen Orten aus. In Espelkamp trafen dabei am Dienstag (12.03.2024) gleich 3 WDR-Formate Steinmeier zum Interview: »Aktuelle Stunde« (WDR Fernsehen), »Morgenecho« (WDR 5) und »0630« (#Podcast).
Im Gespräch mit dem täglichen News-Podcast »0630«, der sich an junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren richtet, räumt der Bundespräsident ein, es gebe derzeit durchaus Gründe für die junge Generation, sich Sorgen über die eigene Zukunft zu machen. Gleichzeitig seien gerade Besuche und Gespräche wie in Espelkamp als Signal zu verstehen, so Steinmeier: »Ihr habt den falschen Eindruck, wenn ihr glaubt, die Politik interessiert sich nicht für euch. Mich interessiert es jedenfalls, und ich will hören, was euch umtreibt, was euch sorgt.«
Angesprochen auf die Streiks, die viele Menschen in diesen Tagen zusätzlich verunsichern und ärgern, weist Steinmeier im Gespräch mit der Aktuellen Stunde auf die gerade erst gerichtlich festgestellte Rechtmäßigkeit des Streiks der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) hin. Der Bundespräsident fügt allerdings hinzu: »Die andere Frage aber, die muss in der Spitze der GDL selbst entschieden werden: Ob sie sich selbst einen Gefallen tut mit der Fortsetzung dieses Streikverhaltens.«
Die Interviews mit Bundespräsident Steinmeier sind am Mittwochmorgen, 13. März 2024, im »Morgenecho« auf WDR 5 und im Podcast »0630« zu hören und am Abend ab 18:45 Uhr in der »Aktuellen Stunde« im WDR Fernsehen zu sehen.
Befragungsdaten
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
Fallzahl: 1.288 Befragte
Erhebungszeitraum: 4. bis 6. März 2024
Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefonbefragung und Onlinebefragung
Schwankungsbreite: 2 bis 3 Prozentpunkte (bei einem Anteilswert von 10 beziehungsweise 50 Prozent)
Die Fragen im Wortlaut
»Geben Sie bitte zu den folgenden Ansichten zur Politik in Deutschland an, ob Sie diesen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen: Die Politiker kümmern sich darum, was einfache Leute denken – stimme eher zu, stimme eher nicht zu, weiß nicht, keine Angabe.«
»Geben Sie bitte zu den folgenden Ansichten zur Politik in Deutschland an, ob Sie diesen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen: Die Politiker bemühen sich um einen engen Kontakt zur Bevölkerung – stimme eher zu, stimme eher nicht zu, weiß nicht, keine Angabe.«
»Sind Sie mit der politischen Arbeit von Frank Walter Steinmeier … sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden, gar nicht zufrieden oder kennen Sie ihn beziehungsweise sie nicht?«
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