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Gütersloher Presseschau am 16. März 2023, der Bürgermeister, Gütersloh ist kaffkaesk

Von Christian Schröter, 16. April 2024, Lesedauer 2 Minuten, 39 Sekunden

Gütersloher Presseschau am 16. März 2023, der Bürgermeister, Gütersloh ist kaffkaesk

Gütersloh, 16. März 2023

Der Samstagskommentar der #Gütersloher #Zeitung beginnt mit dem Satz, der Bürgermeister habe den Ersten Beigeordneten verklagt.

Also schon mit etwas Falschem. Denn er hat ihn ja wohl wegen #Verleumdung angezeigt (oder einen #Strafantrag gestellt? Das ist unklar). Aber das ist etwas anderes, als jemanden zu verklagen. Er könnte ansonsten auf Unterlassung klagen (unabhängig von einem Strafverfahren). Später ist dann doch von einer #Anzeige die Rede.

Dann wird gefragt, was ihn ins Amt »gespült« habe. Was heißt »gespült«? Er wurde gewählt. Oder etwa nicht?

Und warum? Ganz einfach. Aus einer gewissen Gütsler Mentalität heraus. So etwas wie einer #Dorfkumpaneihaftigkeitsvereinsmeiereikleinbürgerlicheraktivismuseventseligkeit … das beschreibt es in etwa …

Und tatsächlich bezeichnet (bezeichnen) sich die »#BFTG« selbst nicht als »Partei« sondern als »Verein«, was sie ja auch sind. Es sind keine Politiker, es handelt sich um einen #Verein. Vereine aber sind per se so etwas wie Verwaltung in klein (buchstäblich eben kleinbürgerlich) und stehen daher in Konkurrenz zur Verwaltung – daher der »Clash«. 2 Apparate kollidieren.

Dass er keinen »#Referenten« gehabt hat, ist natürlich tatsächlich kein valides Argument. Das ist auch nicht der Punkt. Schlechterdings hätte er einen Berater oder Coach in Anspruch nehmen sollen oder müssen. Denn das ist eben einer der doch vorhandenen Unterschiede zwischen einem Verein und einer Verwaltung: Letztere lässt sich nicht wie ein Verein handhaben und führen. Aber genau das wurde ja offenbar versucht. Wovon eben ein Berater oder Coach abgeraten hätte. Und manche sind auch der Meinung, das zu wissen, stünde eben in der Jobbeschreibung eines Bürgermeisters.

Und warum wurde er nun seinerzeit überhaupt gewählt? Schulz hat einen guten Job gemacht. Aber offenbar eben nicht diese kaffvereinsselige Seele berührt. Anders lässt sich das nur schwer erklären.

Ein großes Problem bei Vereinen ist übrigens auch das, dass sie hermetisch sind. Entweder man ist Mitglied oder nicht. Es ist nicht so, dass sich etwa ein #Kulturverein auf auch nur irgendeiner Ebene mit einem #Fußballverein auseinandersetzt. Richtige Parteien tun aber genau das. Und eine Verwaltung ist nochmal was ganz anderes. Eben eine Verwaltung, ein Apparat, der eigentlich neutral ist und eben verwalten soll. Quasi der Kassenwart eines Vereins (und der Geschäftsführer, wenn es einen gibt), um im Bild zu bleiben.

Und der Kommentar trifft dann natürlich einen wahren Kernpunkt, nämlich den, dass er die Stadt in gewisser Hinsicht gespalten hat. Warum und wie eben oben beschrieben. Eben weil ein Verein hermetisch ist, und man als Verein mit Nichtmitgliedern nichts zu tun hat (beziehungsweise keinstenfalls auf Augenhöhe). So kann man als Bürgermeister natürlich nicht agieren. Also kann man schon … aber nicht lange, wie wir nun sehen. Ein Bürgermeister muss über so etwas stehen, was die Vorgänger eben konnten, Maria #Unger wohl besonders gut (als erste Bürgermeisterin in #Farbe, zuvor waren sie #schwarzweiß). Auf dieser Ebene könnte man meinen, dass Schulz wieder ein wenig zu wenig farbig oder bunt war.

Und jetzt der Kracher: Gütersloh fühlt sich zunehmend kaffkaesk an …

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