Von Christian Schröter, 18. April 2024, Lesedauer 9 Minuten, 10 Sekunden
Ausstellung Else Gold »rosa weiß wie«, Midissage am 23. März 2024, 17 Uhr, Weberhaus Gütersloh
Gütersloh, 18. März 2024
Zur Midissage am Samstag, 23. März 2024, 17 Uhr, finden im Weberhaus an der Münsterstraße ein Gespräch und Lesungen mit den Dichterinnen Ulrike Gramann und Undine Materni statt. Ulrike Gramann liest aus ihrem #Buch »Die Unberechenbarkeit des Lebens«, Undine Materni liest Gedichte aus ihrer Sammlung »Handwerkerinnen«, gemeinsam mit Else Gold sprechen sie über »Das Zündblättchen« über #Literatur und bildende #Kunst.
Else Gold, die zusätzlich zu ihrem vielfältigen Kunstschaffen auch im Vorstand des Meißener Kunstvereins mitwirkt und darüberhinaus unter dem Titel »das Zündblättchen – überelbsche Blätter für Kunst und Literatur« eine kleine literarische Schriftenreihe verlegt, hat zu ihrer Midissage 2 Autorinnen geladen, die im Zusammenhang mit den Zündblättchen sehr intensiv mit ihr zusammengearbeitet haben.
Ulrike Gramann aus Berlin liest aus ihrem Band »Die Unberechenbarkeit des Lebens« und Undine Materni aus ihrer neu entstehenden Schriftenreihe »Die Handwerkerinnen«. »Als Goldschmiedin freut mich das natürlich sehr und auch hinter Else Golds Arbeiten steckt das feine #Handwerk der Formgestalterin für Porzellan«, so Kerstin Uhlmann Winkler
Ulrike Gramann ist Schriftstellerin und lebt in #Berlin und #Lübeck
Gramann wurde 1961 in Gera geboren und wuchs im Holzland auf. Sie studierte Deutsch und Kunsterziehung in Erfurt, arbeitete als Lehrerin an einer Berliner Sprachheilschule und anschließend beim Kinderbuchverlag Berlin. Nach ihrer Ausreise nach West-Berlin studierte sie Altgermanistik und Osteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin. Seit Mitte der 90er Jahre lebt sie vom Lesen und Schreiben. Zunächst arbeitete sie überwiegend als Journalistin und begann parallel, erzählende und freie Prosa zu schreiben. Heute arbeitet sie neben dem eigenen literarischen Schreiben als freie Lektorin.
Gramanns erste Buchveröffentlichung war »Die Zeit Ines« (1997). 2014 folgte der Erzählband »Du bist kein #Kind mehr«. 2017 erschien der #Roman »Die Sumpfschwimmerin«. Er erzählt von oppositionellen Frauen aus Berlin Hauptstadt der #DDR und Westberlin, die in den 1980er Jahren persönlich und politisch aufeinandertreffen. Ebenfalls 2017 erschien in Zusammenarbeit mit bildenden Künstlerinnen »Kassandra Folgen«, zu der Gramann eine Erzählung und lyrische Texte beitrug. 2018 wurde »Die Sportlerin« veröffentlicht, die Biografie einer Kickboxerin und feministischen Trainerin.
Ende 2020 erschien die Erzählung »Meetchens Hochzeit«, in der Gramann einen spätmittelalterlichen Stoff aufgreift und ihn aus der Perspektive einer jungen Frau deutet, deren Welt eng ist, voll Turbulenz und Tücke. Weitere Erzählungen und andere Texte erschienen in Anthologien und Zeitschriften, darunter »Das Zündblättchen« und »Prolog – Heft für Zeichnung und Text«. Ulrike Gramanns aktuelles Buch ist der Erzählband »Die Unberechenbarkeit des Lebens«, erschienen 2023.
Zur Midissage der Ausstellung »rosa weiß wie« von Else Gold im Weberhaus Gütersloh liest Ulrike Gramann das Märchen »Als Tau auf mich fiel« aus ihrem aktuellen Erzählband »Die Unberechenbarkeit des Lebens«. In einem Haus am Rande der Stadt leben, arbeiten und lieben drei kunstfertige Frauen. Der fröhliche Lärm der Vögel am Tag, Stille bei Nacht liegen über dem verwunschenen Garten. Doch eines Tages bringt die dringend gewordene Heizungsreparatur Handwerker ins Haus, und mit ihnen ziehen Unruhe ein und Unfrieden. Hilft Zauber? Gelingt Solidarität? Und wer ist es eigentlich, der hier erzählt?
Über »Die Unberechenbarkeit des Lebens«
»In einer Stadt, in einem Garten entsprang eine Quelle« – so beginnen Märchen. Aber auch was märchenhaft anfängt, muss längst nicht gut ausgehen. Ungerufen schleicht sich Veränderung in den Alltag, die Dinge erscheinen in einem neuen Licht. Verwandeln sie sich? Obacht! Denn wer weiß, was geschieht, wenn Märchen wahr werden? Auch der Einbruch des Wunderbaren ist ein Einbruch. Und auch wer Schönheit, Liebe und Geheimnis begegnet, mag wählen, muss entscheiden und darf die anderen dabei nicht vergessen.
Undine Materni
Geboren 1963, Chemiestudium, Forschungsingenieurin, Altenpflegerin, Mitherausgeberin der Zeitschrift »reiterin Dresden«, 1990 bis 1993 Studium am Literaturinstitut Leipzig, Mitarbeit in der Medienwerkstatt Dresden. 1993 Geburt des Sohnes Jakob, Mitarbeiterin des Ausländerrates Dresden, freie Mitarbeit bei verschiedenen Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz; lebt und arbeitet als Dichterin, Erzählerin, Literaturkritikerin und Lektorin in Dresden und anderswo.
Letzte Veröffentlichungen
»Die Bewaffnung der Nachtigall«, Tagebücher von Klaus Renft 1968 bis1997 (herausgegeben gemeinsam mit Heike Stephan), Busch Funk Verlag Berlin 2015
»Herr Kästner, was kosten die Kondome?« Der diskrete Versand der Firma Kästner in der DDR (herausgegeben gemeinsam mit Jürgen Czytrich), Edition Sächsische Zeitung Dresden 2017
»Wünschen und Wollen«, Gedichte, »tauland Verlag«, Köln 2018, 2. Auflage 2019
»Das abwesende Haus meines Vaters. Ein Gedicht.« Künstlerbuch mit Illustrationen von Udo Haufe, S. Sagenhaphter Verlag, Dresden 2019
»Friedas Himmelfahrt«, eBook, »mikrotext«, Berlin 2021
»Wieder ein Tag ohne Krieg«, eBook, »mikrotext«, Berlin 2022
»Sonneblumen auf blaumem Grund, zwei Erzählungen«, »mikrotext« Berlin, 2023
»Vom Folgen und Bleiben«, Kurzgeschichten, »mikrotext« Berlin 2023
»Verzeihen Sie, dass ich spreche«, Gedichte, »make up presse«, (Handsatz), Ulm, 2023
Zu den Handwerkerinnen
Auf seine Weise das Gefüge der Menschheit oder gar der Welt wiedergibt als inneres Widerspiel des Weltzusammenhangs, soweit wir ihn jeweils erkennen und fühlen. (Georg Maurer, »Kleines ästhetisches Bekenntnis« (1962), in »Was vermag Lyrik?« Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1982, Seite 39 bis 41). Im Zentrum der im Werden begriffenen Sammlung soll eher das Handwerk und weniger das Mundwerk stehen.
Es geht um Handwerkerinnen und ihr Tun, ihre Inspiration, ihr Verhältnis zu den Dingen, mit denen sie zu tun haben, die sie bewahren, verändern oder aber neu schaffen. Durch einen poetischen Blick – insbesondere auf Frauen in Handwerksberufen - soll ihnen Ehre erwiesen werden. Die Leipziger Malerin und Grafikerin Ruth Habermehl ergänzt die Gedichte mit wunderbaren, augenzwinkernden Collagen.
Es ist wirklich ein Herzensprojekt, das vielleicht auch dazu gut ist, andere für Handwerksberufe zu begeistern oder aber im Umgang mit den Dingen, die sie täglich umgeben, zu sensibilisieren – nicht auf didaktische, sondern auf poetische Weise. Voraussichtlich erscheint die Sammlung dieses Jahr im Dresdner Thelem-Verlag.
»Das Zündblättchen – überelbsche Blätter für Kunst und #Literatur«
Im Meißner Goldgrund, in der einstigen Bickfordschen Zünderfabrik, initiierten 2004 der Maler, Grafiker und Poet Wolfgang E. HerbstSilesius, die Verlegerin Bettina Viktoria Hennig und die Objektkünstlerin Else Gold ihre Zündblättchen als überelbsche Blätter. Von der Elbe aus Sachsen kommend, machten sie sich auf, Ost und West zu verbinden. In zwanzig Jahren hat sich ein künstlerisches Netz von Meißen durch Deutschland und Europa bis nach Australien gespannt. Die kleinen Hefte auf schlichtem Papier in Schwarzweißdruck verbinden nicht nur Künstler und Schriftsteller, sondern sorgen inzwischen auch für lebhaften Austausch mit dem Publikum.
Seit 2008 ist Else Gold die Produzentin und Herausgeberin der Heftchen. In bisher 113 »Zündblättchen« erschienen Lyrik und Kurzgeschichten, Märchen und Essays neben bildkünstlerische Werken, wie Zeichnungen, #Radierungen, #Monotypien, #Siebdrucke, Computergrafiken, #Holzschnitte, Stempelgrafiken, Materialdrucke, Fotografien, Lithografien und Collagen. 6 »Zündblättchen« bilden einen Jahrgang.
Texte
»Zündblättchen« 1 bis 6, 7 bis 12, 13 bis 18, Olaf Stoy, Rolfrafael Schröer, Michael Arenz, Horst Kühmhof, Ulrike Tillich, Hans Schütz Peter Gruber, Kerstin Rose Schlageter, Annerose Kirchner, Dr. Treznok, Erich Sobeslavsky, Andreas Eichler Wojciech Izaak Strugala/Peter Gehrisch, Manfred Keitel, Günter Abramowski, Florian Günther, Peter Gehrisch, Nikolaus Scheibner
»Zündblättchen« 19 bis 24, Axel Aschenberg, Beugen Haas, Ille Chamier, Wolfram Liebing, Ilse Kilic, Wollfgang E. Herbst
»Zündblättchen« 25 bis 30, Andreas Hegewald, Dirk Bierbass, Wilhelm Bartsch, Carla Schwiegk, Ulrike Gramann, Fernando Zamora/Oskar Fahr
»Zündblättchen« 31 bis 36, Heinz Weißflog, Kirstin Warschau, Diana Hamann, Michael Hillen, Norbert Weiß, Fritz Widhalm
»Zündblättchen« 37 bis 42, Béatric Libert/Rüdiger Fischer, Wolfgang Melzer, Oskar Fahr, Günter Naumann, Elisabeth Meister, Susanne Engelhardt
»Zündblättchen« 43 bis 48, Gérad Bayo/Rüdiger Fischer, Andreas Lehmann, Hildegund Sell, Matthias Zwarg, Waltraud Haas, Jochen Deutsch
»Zündblättchen« 49 bis 54, Ruth Velser, Poliander, Edda Rosemann, Gundula Sell, Ju Sobing, Fritz Rösler
»Zündblättchen« 55 bis 60, WEHerbstSilesius, Jens Wonneberger, Kerstin Becker, Undine Materni, Olaf Böhme, Patrick Beck
»Zündblättchen« 61 bis 66, Volker Sielaff, Renate Sattler, Maritza Studart, Jayne-Ann Igel, Patrick Wilden, Heinz Weißflog
»Zündblättchen« 67 bis 72, Róza Domascyna, Axel Helbig, Ulrike Tillich, Julián Alonso / Oskar Fahr, Christiane Schulz, Bernhard Theilmann
»Zündblättchen« 73 bis 78, Kito Lorenc, Xhevdet Bajraj/Zuzana Finger, Manuela Biebrach, Peter Engel, Carla Schwiegk, Bertram Reinecke
»Zündblättchen« 79 bis 84, Dieter Beirich, Michael Speier, Silvio Colditz, Verica Trickovic, WEHerbst Silesius, Ulf Großmann
»Zündblättchen« 85 bis 90, Constanze Bockmann, Gerd Philipps, Tom Pohlmann, Olaf Stoy, Ardiana Shala Prishtina/Zuzana Finger, Gregor Kunz
»Zündblättchen« 91 bis 96, Heinz Weißflog, Andreas Koziol, Constanze John, Hans Brinkmann, Isabel Arndt, Kerstin Schimmel
»Zündblättchen« 7 bis 102, »DiRK«, Annett Friebel, Marit Heuß, Ulrike Gramann, Andreas Eichler, Gundula Sell
»Zündblättchen« 103 bis 108, Katharina Seidlitz, Lutz Nitzsche Kornel, Sbine Göttel, Thomas Glatz, Carla Schwiegk, Andrew Maximilian Niss
»Zündblättchen« 109 bis 113, Wolfgang E. HerbstSilesius, Ilse Kilic & Fritz Widhalm, Elisabeth Wesuls, Franz Hodjak, Gundula Sell
Bilder
»Zündblättchen« 1 bis 6, Wolfgang E. Herbst, Olaf Fieber, Osmar Osten, Ulrich Eissner, Babara Toch, Wolfgang E. Herbst
»Zündblättchen« 7 bis 12, Eberhard Dietzsch, Else Gold, Bärbel Voigt, Fei Su Schie, Dieter Anhuth, Christian Lüttich
»Zündblättchen« 13 bis 18, Kreuzmandel, Olaf Stoy, Maria Fernada Chaparro, WEH Kreuzmandel, Irmgard Kramer, Stefan Voigt
»Zündblättchen« 19 bis 24, Olaf Klepzig, WEH, Karen Roßki, Dieter Putz, Else Gold, Raphael Kleweta
»Zündblättchen« 25 bis 30, lon Isaila, Wolfgang Schwarzentrub, Matthias Jackisch, Franziska Kunath, Sylvia Fenk, Kerstin Franke-Gneuß
»Zündblättchen« 31 bis 36, Erik Buchholz, Ille Chamier, WEH, Lutz Fleischer, Dieter Beirich, Fee Vogler
»Zündblättchen« 37 bis 42, Christiane Just, Andrea Piep, Petra Kasten, WEH-Silesius, Daniel Bahrmann, Rita Geißler
»Zündblättchen« 43 bis 48, Andreas Hegewald, Michele Cyranka, Linde Kauert, Peter Theißen, Else Gold, Edda Rosemann
»Zündblättchen« 49 bis 54, WEHerbst Silesuis, Carla Schwiegk, lise Kilic, Rosemarie Pfann, Annerose Schulze, Jürgen Schieferdecker
»Zündblättchen« 55 bis 60, Fritz Peter Schulze, Ruth Velser, Viktoria Graf, Ruth Habermehl, Gerda Lepke, Rita Geißler
»Zündblättchen« 61 bis 66, Claudia Reh, WEHerbst Silesius, Ariane Koch, Detlef Schweiger, Kathrin Bömse, Barbara Vollmer
»Zündblättchen« 67 bis 72, Angela Hampel, Hermann Naumann, WEH Silesius, Michael Vogler, Ulla Andersson, Kathrin Süß
»Zündblättchen« 73 bis 78, Maja Nagel, Silvio Colditz, Gudrun Trendafilov, Steffen Fischer, Kerstin Franke-Gneuß, Conny Cobra
»Zündblättchen« 79 bis 84, WEH Silesius, Tobias Stengel, Volker Lenkeit, Heike Wadewitz, Pellas G. Hansson, Else Gold
»Zündblättchen« 85 bis 90, Andrew Maximilian Niss, Petra Lorenz, Jens Küster, Sebastiá Guzmán Crespo, Else Gold, Frank Herrmann
»Zündblättchen« 91 bis 96, Sabine Gumnitz, WEH Silesius, Talia Benabu, Uwe Mühlberg, Mirjam Moritz, WEH Silesius
»Zündblättchen« 92 bis 102, Conny Cobra, Brandstifter, Katharina Lewonig, Else Gold, Osmar Osten, Christina Wildgrube
»Zündblättchen« 103 bis 108, Stefan Kübler, Peter Thieme, WEH Silesius, Udo Haufe, Maja Nagel, Anna Kasten
»Zündblättchen« 109 bis 113, Else Gold, Ilse Kilic & Fritz Widhalm, Gregor Kunz, Hermann Naumann, Lothar Sell
18. Februar bis 13. April 2024, Midissage Samstag, 23. März 2024, 17 Uhr, Gespräch und Lesung, Else Gold und die Dichterinnen Ulrike Gramann und Undine Materni, Ulrike Gramann liest aus ihrem Buch »Die Unberechenbarkeit des Lebens«, Undine Materni liest Gedichte aus ihrer Sammlung »Handwerkerinnen«, gemeinsam mit Else Gold sprechen sie über »Das Zündblättchen« über #Literatur und bildende #Kunst.