Bettina Heinen Ayech (1937 bis 2020): Selbstbildnis mit Zigarette, 1977. Foto: Daniela Tobias
Von Christian Schröter, 21. April 2024, Lesedauer 2 Minuten, 44 Sekunden
Bettina Heinen Ayech in den exklusiven Kreis der wichtigsten historischen Frauenpersönlichkeiten in #NRW aufgenommen
Solingen, 20. März 2024
Bettina Heinen Ayech (1937 bis 2020) wurde vom »FrauenRat #NRW« – einem Zusammenschluss von rund 50 Frauenverbänden und Frauengruppen – in den exklusiven Kreis der bedeutendsten historischen Frauenpersönlichkeiten »FrauenOrte NRW« – in Nordrhein Westfalen aufgenommen. »FrauenOrte NRW« erinnert an Frauenpersönlichkeiten, die die Geschichte dieses Bundeslandes entscheidend mitgeprägt haben. Schirmherrin des Projektes »FrauenOrte NRW« ist Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein Westfalen. Bettina Heinen Ayech wurde als große Künstlerin, als wichtigste Protagonistin der Solinger Künstlerkolonie «Schwarzes Haus« und für ihr Engagement als Botschafterin der Völkerverständigung zwischen Orient und Okzident ausgewählt.
Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen: »Diese Auszeichnung steht für Frauenpersönlichkeiten, die sich um unser Bundesland NRW besonders verdient gemacht haben. Ich bin sehr stolz, dass das Geburtshaus und die Wirkungsstätte von Bettina Heinen Ayech – das ›Schwarze Haus‹ der Solinger Künstlerkolonie – nun offiziell als »FrauenOrt NRW« gilt und posthum zu einer historischen Entdeckungsreise nach Solingen einlädt. Diese Frauen können uns auch heute noch als Inspiration dienen. Bereits 1993 hat die Stadt Solingen durch den damaligen Oberbürgermeister Gerd Kaimer Bettina Heinen Ayech mit dem Kulturpreis 1993 der Bürgerstiftung Baden in herausragender Weise gewürdigt.«
Die Bettina Heinen Ayech Foundation bedankt sich für die gemeinsame Initiative der Stadt Solingen, bestehend aus der Gleichstellungsstelle Solingen und dem Städtischen Archiv, sowie dem Bergischen Geschichtsverein – Abteilung Solingen – zur Anerkennung eines Frauenortes in Solingen an Bettina Heinen Ayech.
Die Gleichstellungsbeauftragte Sandra Ernst ergänzt: »Wir freuen uns sehr über die Zusage des FrauenRates NRW für den Solinger ›FrauenOrt NRW‹ zur Ehrung von Bettina Heinen Ayech.«
Internationale Beachtung fand die Solinger Aquarellistin und Plein Air Malerin Bettina Heinen Ayech als Künstlerin mit einem Paukenschlag: Die damals noch unbekannte junge Malerin wurde zu der bedeutenden Gruppenausstellung »Deutsche Kunst der Gegenwart 1955/56« eingeladen. Die Ausstellung zeigte Werke von Karl Schmidt Rottluff, Paul Klee, Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz und tourte durch Amerika, Afrika und Asien.
Bettina Heinen Ayech war die Tochter des Journalisten und Lyrikers Hanns Heinen und von Erna Heinen Steinhoff, die in den Häusern der Künstlerkolonie »Schwarzes Haus« ihren Kunstsalon und Literatursalon unterhielt. Hier lernte Bettina ihren wichtigsten Lehrer und Mentor kennen, den #Maler Erwin Bowien (1899 bis 1972), mit dem sie ein Leben lang verbunden blieb und mit dem sie zahlreiche Kunstreisen durch Europa unternahm. Nach ihrer Ausbildung an den Kunsthochschulen in Köln, München und Kopenhagen wurde ein mehrmonatiger Aufenthalt im ägyptischen Luxor zu einem Erweckungserlebnis, das ihr die Wüste und das Licht des Orients näherbrachte. 1963 zog die Malerin zu ihrem algerischen Ehemann, dem Bauunternehmer Abdelhamid Ayech, in dessen Heimatstadt Guelma. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2020 wird Algerien im Wechsel mit Solingen ihr Lebensmittelpunkt. Das Ausstellungsverzeichnis von Bettina Heinen Ayech umfasst über 90 große Einzelausstellungen in Museen und wichtigen Kulturinstitutionen in Europa und Nordafrika. Zahlreiche Museen besitzen Gemälde von ihr.
Um den Impuls des interkulturellen Dialoges und um das Werk von Bettina Heinen Ayech zu bewahren, wurde Anfang 2022 die Bettina Heinen Ayech Foundation, Stiftung für #Kunst, #Kultur und internationalen Dialog, gegründet.
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