Ein letzter Dreh und die Turmuhr sitzt wieder sicher an ihrem angestammten Platz am »Türmchen« des Gymnasiums. Foto: Fritz Husemann
Von Christian Schröter, 26. April 2024, Lesedauer 2 Minuten, 25 Sekunden
#Gütersloh: Zeit am #ESG steht bald nicht mehr still
Gütersloh, 26. März 2024
Wenn Peter Lachmann an die Arbeit geht, dann ist er dem Himmel ein Stückchen näher. Der Metallbauer der Firma Korfhage & Söhne ist Spezialist für Turmuhren. Und als solcher ist er derzeit am Evangelisch Stiftischen Gymnasium in Gütersloh im Einsatz, wo im Rahmen der Neubaumaßnahmen und Restaurierungsmaßnahmen auch die große mechanische Zweiwalzenwerk #Uhr am identifikationsstiftenden Wahrzeichen des ESG, dem »Türmchen«, grundgereinigt und saniert wird. Die Mittel dafür hat die Reinhart Müller Stiftung für Kultur und Denkmalschutz zur Verfügung gestellt.
»Mit ihrem 2,05 Metern Außendurchmesser ist es eine stattliche Uhr«, sagt Peter Lachmann, der am Freitag in luftiger Höhe vom Hubsteiger aus das Ziffernblatt mit den frisch vergoldeten Zeigern wieder angebracht hat. Und es ist eine historische Uhr, die seit der Einweihung des rot geklinkerten Hauptgebäudes am 31. Juli 1928 Generationen von #Schülern die Stunde geschlagen und den Güterslohern pünktlich immer wieder ein neues Jahr eingeläutet hat.
Ein Blick in die Schulannalen belegt, dass schon der Vorgängerbau, das alte, auf dem Areal des heutigen Lehrerparkplatzes stehende Fachwerkgebäude, einen Dachreiter hatte, von dem sonntags die Choräle des Posaunenchors ertönten. Dieses markante architektonische Detail wurde daher in den 1920er Jahren bei der Dachgestaltung des Neubaus bewusst wieder aufgenommen und von der in Melle Buer, auf Turmuhren und Läuteanlagen spezialisierten Firma Korfhage & Söhne mit einem großen Zeitmesser versehen.
»Es ist gut, dass diese traditionsreiche und erfahrene Firma, die die Uhr vor fast 100 Jahren objektbezogen fürs ESG entworfen und komplett handwerklich hergestellt hat, nun auch die aktuellen Arbeiten übernehmen konnte«, sagt Güterslohs Denkmalpfleger Ulrich Paschke. Instandsetzungen hat es zwischenzeitlich immer wieder gegeben. Es mussten Schrauben nachgezogen, Federn ausgetauscht und Abnutzungserscheinungen an den Zahnrädern beseitigt werden. »Die letzte größere Sanierung muss in den 1980er Jahren stattgefunden haben«, erklärt Peter Lachmann, »weil wir bei der Reinigung auf einen für die Zeit typischen Edelstahlkern gestoßen sind.« Nach Abschluss der Außenarbeiten wird nun noch das kompakte Uhrwerk innen durchgesehen.
Das sandgestrahlte und grundierte Zifferblatt mit seinen neu ausgewuchteten Zeigern aber leuchtet jetzt schon wieder weithin sichtbar. Was nicht zuletzt an der frisch aufgetragenen Vergoldung liegt. »Denn das per Trägerfolie aufgetragene 23,75 Karat #Blattgold enthält nur einen minimalen Kupferanteil – weshalb es auch nicht mehr anläuft«, erläutert Paschke.
Für Reinhart Müller ist die finanzielle Unterstützung des Projekts ein weiteres Bekenntnis zu Gütersloh. Denn aus seiner Stiftung sind sowohl Mittel für den Erhalt des Parkbads als auch für die #Restaurierung der Fenster in der Martin Luther Kirche geflossen. Und auch so manch große Inszenierung renommierter Bühnen im #Theater Gütersloh wären ohne sein Engagement nicht möglich.
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