Tennisspielerin Sophia Schmidt hat sich mit ihrer Unterschrift im Goldenen Buch der Stadt Gütersloh verewigt. Foto: Stadt Gütersloh
Von Christian Schröter, 5. Mai 2024, Lesedauer 3 Minuten, 1 Sekunde
#Gütersloh: #Autogramm für die Stadt von Australian Open Gewinnerin Sophia Schmidt: »Das ist eine große Ehre für mich!«
Gütersloh, 5. April 2024
»Diese Unterschrift zu leisten, bedeutet mir sehr viel!«, sagt Tennisspielerin Sophia Schmidt aus Gütersloh, nachdem sie ihr Autogramm ins #Goldene #Buch der Stadt gesetzt hat. Grund für den Eintrag: Ihr Sieg im #Damen #Doppel im Januar bei einem der bekanntesten Tennisturniere der Welt, den #Australian #Open. Zum ersten Mal konnten Menschen mit geistiger Behinderung an dem Turnier in Melbourne teilnehmen. »Ich hätte nie gedacht, von dort einen Preis nach Gütersloh zu bringen.« Und doch steht die gläserne Trophäe jetzt vor ihr. »Nur Ausnahmetalente – wie Sophia eins ist – bekommen die seltene Ehre, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Damit werden die Menschen geehrt, denen diese Ehre tatsächlich auch gebührt. Jetzt steht Deine Unterschrift in dem Buch neben den Signaturen von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Güterslohs Ehrenbürgerin Liz Mohn oder #Hollywoodschauspieler Bill Murray. Das freut mich sehr!«
Zum Termin kam Sophia Schmidt mit ihrer ganzen Familie ins #Rathaus. Mutter Ruth, Vater Ralph und Sophias fünfjähriger Sohn nahmen an dieser besonderen Ehrung teil. Sie alle unterstützen Sophia aus voller Kraft bei ihrer sportlichen Karriere. »Zuletzt haben wir uns beim ersten Inklusiven Sporttag in Spexard gesehen«, erinnert sich Matthes. »Seitdem ist eine Menge bei Dir passiert, Sophia.« Die 25 Jährige bekam überraschend die Chance, an den Australian Open teilzunehmen und konnte sich den Traum dank Sponsoren und Crowdfunding tatsächlich erfüllen. Im Sommer wird sie eine Ausbildung im Kindergarten beginnen. Aktuell ist sie dabei, ihren Hauptschulabschluss zu machen und trainiert mittlerweile beim #Tennis #Turnier Club (TTC) Gütersloh. »Der Kontakt zum Verein ist bei dem Inklusiven Sporttag entstanden«, erinnert sich Vater Ralph Schmidt. »Meine Tochter wollte schon immer in einer Tennisgruppe ohne Handicap spielen. Das ist jetzt geglückt.« Und Sophia ergänzt: »Beim #TTC bin ich schon sehr weit gekommen. Ich fühle mich dort richtig gut aufgehoben, denn die Menschen dort sehen Sophia Schmidt, die Tennisspielerin, die einfach nur trainieren will.« Auch ihre Erfolge lassen sich sehen: Erst kürzlich hat sie in Kamen vom Westfälischen Tennisverband den Ehrenpreis für herausragende sportliche Leistungen 2024 erhalten. »Als Sophia den Preis entgegennahm, gab es Standing Ovations«, beschreibt ihr Vater stolz. Und ihr Erfolg führte Sophia Schmidt samt Familie jetzt auch ins Rathaus.
»Wir sind immer noch ganz geplättet von dieser Reise«, zeigt sich Mutter Ruth Schmidt überwältigt von den Eindrücken. Sie hatte Sophia nach Australien begleitet. »Wir hatten ja keine Ahnung von Welttennis, aber die waren alle so freundlich und haben uns total nett aufgenommen.« Bei dem Turnier traf Sophia einige Tennisspieler von Weltrang, darunter Alexander Zverev, Daniil Medwedew und auch das deutsche Herren Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz. »Aber am meisten beeindruckt hat mich die Begegnung mit meiner Doppelpartnerin Anna McBride aus England. Wir wurden einander zugelost und das war wohl der glückliche Zufall.« Bis heute haben beide Tennisspielerinnen Kontakt. »Überhaupt haben wir vor Ort so viele neue Kontakte geknüpft«, erzählt Mutter Ruth. »Was durch die Erzählungen anderer Nationen klargeworden ist«, meint Vater Ralph, »dass Menschen mit Handicap im Sport in anderen Ländern einen anderen Stellenwert haben als hier bei uns. Im Ausland ist der Breitensport dabei unverkrampfter. Daran müssen wir hier noch arbeiten.« Und Sophia Schmidt ist schon jetzt eine erfolgreiche Botschafterin dafür. Im Goldenen Buch der Stadt stehen jetzt Bundespräsidenten, Ehrenbürgerinnen, Hollywoodschauspieler und eine Australian Open Gewinnerin.