Von Christian Schröter, 30. Mai 2024, Lesedauer 2 Minuten, 28 Sekunden
Religionskritik aktuell, der Kalifat, der Dawkins, der Hitchens, der Deschner und andere
Gütersloh, 30. April 2024
Frau Faeser sagt unter anderem, dass Leute wie diejenigen, die den #Kalifat für Deutschland fordern, in Deutschland kein Zuhause hätten. Offensichtlich haben sie es doch. Fordern kann man natürlich erstmal viel, wenn der Tag lang ist. Aber die Rede, die jetzt durch die Medien geht, ist wohl #Volksverhetzung im Sinne des Strafgesetzbuchs.
Es ist nicht unoriginell, dass dagegen nicht ad hoc vorgegangen wird. Wenn man sich hingegen etwa an die »Stuttgart 21 Proteste« erinnert … da wurde sehr robust vorgegangen. Weitere Beispiele sind »Hambacher Forst«, »Brokdorf«, »Startbahn West«, »Wirtschaftsgipfel« et cetera …
In #Gütersloh hatten #Salafisten vor vielen Jahren #Gratiskorane verteilt. Den Koran sollte man lesen. Allerdings ist die Frage dann, wie ernst ihn die Leute nehmen. In der Bibel stehen auch Dinge, die nicht verfassungskonform sind, und die niemand will. Jedenfalls fast niemand.
Der Kalifat
Ein #Kalifat ist die Regierung, das Amt oder das Reich eines Kalifen, der als »Nachfolger« oder »Stellvertreter des Gesandten Allahs« bekannt ist. Es ist eine islamische Staatsform, in der die weltliche und religiöse Führung in der Person des Kalifen vereint sind. Schon in Mohammeds Regierung in #Medina war ein theokratisches Modell erkennbar: Er war sowohl der spirituelle Führer als auch der politische Herrscher über das Gebiet, in dem der Islam praktiziert wurde.
Die Bezeichnung »Stellvertreter Allahs [auf Erden]« existiert seit der Zeit der #Umayyaden #Dynastie, die ab 661 herrschte. Allerdings sehen viele Muslime diese Interpretation des Kalifats als Widerspruch zur Lehre Mohammeds an, da gemäß Sure 112 kein Mensch #Allah gleichgestellt werden kann, selbst nicht das Oberhaupt aller Muslime.
Religion in den USA
In den USA ist das etwas anders. Dort ist in vielen Gegenden die #Kirchliche #Gemeinde essenziell. Aber dort gibt es auch Hardliner und Hetzer, wie etwa »Pastor Ted« Haggard, der massivst gegen Schwule gehetzt hat. Bis man ihn in einem Hotelzimmer mit einem Callboy erwischt hat.
Ein neuer Deschner
Was es vielleicht bräuchte, wäre ein neuer Karlheinz Deschner, der sich mit dem Islam beschäftigt. So ähnlich, wie in England und den USA Leute wie Richard Dawkins oder der verstorbene Christopher Hitchens. Oder auch Richard Frye, Ricky Gervais, George Carlin und viele andere. In Deutschland gibt es spätestens seit der Postmoderne praktisch keine Religionskritik mehr. Abgesehen vielleicht von Michael Schmidt Salomon und seinen Kollegen von der Giordano Bruno Stiftung.
An Islamkritik wagt sich praktisch niemand heran, weil sie umgehend als Populismus, Rassismus und sonstwas diffamiert wird. Es hängt schon am Begriff. »Kritik« wird mittlerweile rein als so etwas wie Diffamierung oder Beschimpfung missverstanden – und nicht im philosophischen Sinne als (kritische) Auseinandersetzung mit einem Thema.
Lesetipps
Lesenswert sind nach wie vor der Rundumschlag »The God Delusion« von Richard Dawkins, »Der Herr ist kein Hirte« von Christopher Hitchens oder »Abermals krähte der Hahn« und die »Kriminalgeschichte des Christentums« von Karlheinz Deschner. Aber zuvor muss man eigentlich zumindest die Bibel und den Koran gelesen haben.