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Pablo Picasso und Françoise Gilot, Golfe Juan, Frankreich, August 1948. Foto: Robert Capa, International Center of Photography, Magnum Photos

»Die Wahrheit ist das beste Bild«, Picasso Museum Münster eröffnet Fotoausstellung über Robert Capa, 25. Mai bis 29. September 2024

Von Christian Schröter, 25. Juni 2024, Lesedauer 3 Minuten, 24 Sekunden

»Die Wahrheit ist das beste Bild«, Picasso Museum Münster eröffnet Fotoausstellung über Robert Capa, 25. Mai bis 29. September 2024

#Münster, 24. Mai 2024

Das #Picasso #Museum zeigt vom 25. Mai bis zum 29. September 2024 in der Ausstellung »Die Wahrheit ist das beste Bild« rund 100 Fotografien von Robert Capa, der zu den bekanntesten Fotografen des 20. Jahrhunderts zählt. Einen Namen macht er sich insbesondere als Kriegsfotograf. Bereits 1938 wird er als der »berühmteste Kriegsfotograf der Welt« international gefeiert. Gleichzeitig fotografierte er berühmte Persönlichkeiten wie Pablo Picasso, Ernest Hemingway, Ingrid Bergman und Truman Capote. Die Präsentation ist eine Kooperation mit der Fotoagentur Magnum Photos anlässlich seines 70. Todestages.

»Capa ist der große Fotograf eines ikonischen Fotos von Pablo Picasso«, erläutert Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller in Bezug auf ein Foto des Künstlers mit seiner Lebensgefährtin Françoise Gilot am Strand der Côte d’Azur. »Gleichzeitig hält er mit dem Spanischen Bürgerkrieg und dem Zweiten Weltkrieg 2 Weltereignisse fest, die für Picassos Vita prägend waren.«

Capa scheut kein Risiko, um das Grauen der Kriege im Bild zu bannen. Im Zentrum seines fotografischen Schaffens steht immer der Mensch. Der berufliche Aufstieg Capas in den 1930er-Jahren fällt in die große Blütephase des Fotojournalismus. So arbeitet er für zahlreiche französische, englische und amerikanische Zeitschriften, zu deren prominentesten »#Time«, »#Vu« und »#Life« zählen.

Weltruhm erlangt Capa mit ikonischen Fotos wie dem »Tod des Milizionärs« im Spanischen Bürgerkrieg im Jahr 1936. Das Bild, das einen Soldaten im Moment seiner Erschießung durch feindliche frankistische Truppen zeigt, gibt bis heute Rätsel auf. Der Ort des Geschehens, die Identität des Getöteten und vor allem die Frage, ob das Foto nicht gestellt ist, beschäftigt seit fast 50 Jahren die Fachwelt.

Robert Capa fotografiert die größte Militäroperation der Wertgeschichte – die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944. Die Bilder schießt er unter Lebensgefahr während der ersten Angriffswelle. Mit seinen 11 im Morgengrauen geschossenen Bildern von der Invasion am Omaha Beach hat Capa Foto- und Zeitgeschichte geschrieben. Der als D-Day in die Weltgeschichte eingegangene Tag jährt sich während der Ausstellungslaufzeit zum 80. Mal.

Capas Leben gestaltet sich wie ein Abenteuerroman. So ist er mit Ernest Hemingway befreundet, den er im Spanischen Bürgerkrieg kennenlernt. Der rastlose Fotograf ist zeitweise Liebhaber der Schauspielerin Ingrid Bergmann. 1946 erwirbt Capa die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1947 gründet er gemeinsam mit David Seymour und Henri Cartier-Bresson in New York die Fotoagentur #Magnum, die bis heute besteht.

Capa artikuliert einmal den Wunsch, er möge als Kriegsfotograf arbeitslos werden, doch dieser fromme Wunsch erfüllt sich nicht. Im Indochinakrieg begleitet er einen französischen Militärkonvoi und wird am 25. Mai 1954 beim Fotografieren von einer Antipersonenmine getötet. Der Mann der 70.000 Fotos wird nur 40 Jahre alt.

Picasso – Krieg und Frieden

Die parallele Studioausstellung »Picasso – Krieg und Frieden« ist Picassos künstlerische Antwort auf die Fotoausstellung über Robert Capa. Die Schau untersucht Picassos künstlerischen Umgang mit den Themen Krieg und Frieden und widmet sich seinen Bildkommentaren zu den politisch-militärischen Konflikten seines Jahrhunderts. Zugleich zeigt sie Picassos künstlerischen Hoffnungssymbole wie seine berühmte Friedenstaube.

In drei Räumen werden rund 30 Grafiken aus dem Eigenbestand des Picasso-Museum ausgestellt. Die Lithografien, Radierungen und Linolschnitte decken einen Schaffenszeitraum von 1930 bis in die 1960er-Jahre ab.

Picassos Engagement für Frieden und Freiheit hatte sich am Schicksal seiner spanischen Heimat entzündet, wo 1939 nach jahrelangem Bürgerkrieg der #Faschist Franco die Macht übernahm.

»Der Besucher lernt in der Ausstellung den politisch engagierten Künstler Picasso kennen, dessen Schaffen der Nachkriegsjahre im komplexen Spannungsfeld zwischen den Interessen der Kommunistischen Partei, der Sorge um die atomare Bedrohung und der Freude über sein privates Glück sowie seiner künstlerischen Neuerfindung in Südfrankreich steht«, resümiert der Kurator Alexander Gaude. 

Führungen mit den Kuratoren

  • Mittwoch, 5. Juni 2024, 15 bis 16 Uhr, Kurator Alexander Gaude führt durch die Ausstellung »Picasso – Krieg und Frieden«

  • Mittwoch, 26. Juni 2024, 15 bis 16 Uhr, Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller führt durch die Ausstellung »Die Wahrheit ist das beste Bild. Robert Capa – Eine Retrospektive«

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