Von Christian Schröter, 27. Juni 2024, Lesedauer 4 Minuten, 43 Sekunden
Von der »Fürsorgeerziehung« zur umfassenden Familienhilfe: Stadtverwaltung feiert 100 Jahre Jugendamt Gütersloh
Gütersloh, 27. Mai 2024
Eine wichtige, unverzichtbare Einrichtung hat Anlass zum Feiern: Das #Jugendamt# Gütersloh besteht seit 100 Jahren. Die Mission war von Anfang an klar definiert: #Unterstützung, #Förderung und #Schutz der #Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt. In der Entwicklung von der »Fürsorgeerziehung« hin zur umfassenden Familienhilfe ist die Geschichte des Jugendamts auch ein Spiegel des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland. Das heutige Spektrum der Aufgaben reicht von der frühkindlichen Bildung über die Kinder und Jugendhilfe bis hin zur Unterstützung in Notlagen.
Mehr als 500 Mitarbeiter sind mit einer vielfältigen Palette an Diensten, Angeboten und Einrichtungen für Familien, Jugendliche und Kinder tätig – von der Kindertagesbetreuung über den Pflegekinderdienst, den Allgemeinen Sozialen Dienst und die Elternberatungsstelle bis hin zur mobilen Jugendarbeit und Schulsozialarbeit. Das #Jugendamt besteht aus dem Jugendhilfeausschuss und der Verwaltung des Jugendamts, die im städtischen Geschäftsbereich Familie, Jugend, Schule, Soziales und Sport angesiedelt ist. Dort werden die Aufgaben der öffentlichen Kinder und Jugendhilfe in Gütersloh von den städtischen Fachbereichen »Tagesbetreuung von Kindern« und »Jugend und Familie« wahrgenommen.
Auf das Jubiläum »100 Jahre Jugendamt Gütersloh« machen ein #Jubiläumslogo, das seit Anfang des Jahres im Geschäftsbereich des Jugendamts genutzt wird, und eine Homepage aufmerksam. Online gibt es alles Wissenswerte und alle Termine rund um die »Geburtstagsaktivitäten« – beginnend mit einer lesenswerten Dokumentation bis hin zu diversen offenen Veranstaltungsangeboten, die die Fachbereiche Jugend und Familie und Tagesbetreuung von Kindern in Kooperation mit »externen Fachleuten« und freien Trägern auf die Beine gestellt haben.
Dokumentation schildert Geschichte des Gütersloher Jugendamts
Die Dokumentation »100 Jahre Jugendamt der Stadt Gütersloh« zeichnet die Entwicklung des Gütersloher Jugendamts nach. Autor des 70 Seiten umfassenden Werks ist der kommunikative Gütsler Historiker Dr. Franz Jungbluth. Mit Bildern aus den Archiven der Stadt, des Kreises und des Heimatvereins bestückt, dokumentiert die Festschrift, wie aus einer Einrichtung mit einem Beamten und einem Verwaltungsgehilfen das heutige Jugendamt entstand, das 2 städtische Fachbereiche mit rund 500 Mitarbeitern auf mehr als 300 Stellen umfasst. »Der Hauptgrund für dieses Anwachsen findet sich in der jüngeren Geschichte«, erklärt Franz Jungbluth: »Gab es 1970 nur einen und 1990 vier Kindergärten in städtischer Trägerschaft, betrieb die Stadt Gütersloh im Jahr 2004 schon 22 Kitas und stellte fast die Hälfte der Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung.«
Warum es zu diesem Anstieg kam und wie das Jugendamt mit der neuen Aufgabe umging, beschreibt die Broschüre ebenso wie die Geschichte der kommunalen Jugendzentren, die Fürsorge für Waisenkinder und Pflegekinder sowie den Wandel beim Umgang mit gefährdeten oder verhaltensauffälligen Jugendlichen. Neue Familienmodelle und Formen des Zusammenlebens, der Wandel im Schulbetrieb und der Vereinslandschaft oder auch die Aufnahme von Zugewanderten waren beispielsweise Entwicklungen, die die Arbeit des Jugendamts direkt betrafen. Aus der jüngsten Zeit ist noch die zunehmende Bedeutung von Kinderschutz und Kinderrechten zu nennen – ein Feld, dem sich das Gütersloher Jugendamt schon länger widmet. Die ab 1996 immer weiter ausgebaute Elternberatung, das 2002 gegründete Bündnis für Erziehung und die verschiedenen sozialen Frühwarnsysteme sollen dafür sorgen, dass Familien unkompliziert Hilfe und Ansprechpersonen finden und dass Kinder und Jugendliche möglichst unbelastet aufwachsen können. Die Dokumentation ist als Download und im #Rathaus erhältlich.
Sommerfestival in Mohns Park für die ganze Familie am 8. Juni 2024
Den Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten bildet ein großes Familienfest in Mohns Park. Am Samstag, 8. Juni 2024, steigt dort das »Sommerfestival«. Von 14 bis 21 Uhr gibt es viel #Musik, #Tanz und an jeder Ecke des Parks etwas für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern zu entdecken – natürlich ohne Eintritt. Die Kleinen können Hüpfburgen erobern, Schmetterlinge fliegen lassen, bei einer Schatzsuche teilnehmen oder eine Farbschleuder kennenlernen. Jugendliche spielen Streetsoccer, stellen ihre Gamingfähigkeiten unter Beweis oder chillen ab 18 Uhr bei der Live DJ Session, die bis 21 Uhr läuft – den Abschluss macht DJ »JayL«. Eltern erhalten an Ständen nützliche Informationen. Auch das Rahmenprogramm hält Highlights bereit, etwa Partykanone Isa Glücklich, die mit ihren mitreißenden kindgerechten Songs ab 15.15 Uhr eine gelungene Kinderparty verspricht. Vorher zeigen Mädchen und Jungen Ausschnitte aus dem Programm der »#Kulturbrücke #Cantara«, und im Anschluss breakdancen, rappen und singen junge Talente, die im Rahmen der Jugendarbeit gefördert werden.
Veranstaltungsreihe startet im Juni 2024
Von Juni bis November gibt es eine Reihe von Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen der Jugendhilfe. Darunter sind Vorträge und Gesprächsabende für Eltern, Kunst und Kulturveranstaltungen, Einrichtungen, die ihre Türen öffnen, und vieles mehr. Angeboten werden sie von freien Trägern sowie Mitarbeitenden aus dem Jugendamt. Alle Veranstaltungen sind in der Onlineübersicht zu finden.
Fachveranstaltung mit Festakt im November
Anlässlich des 100 jährigen Bestehens des Jugendamts Gütersloh findet am 15. November 2024 eine Fachveranstaltung mit Festakt in der Gesamtschule an der Ahornallee statt. Unter dem Titel »Das Jugendamt 2040« stehen Fragestellungen im Mittelpunkt wie: Welche Herausforderungen müssen Jugendämter künftig bewältigen? Welche Hoffnungen, Ängste, Chancen und Risiken sind damit verbunden? Inwieweit sind die Jugendämter zukunftsfähig aufgestellt und was müssen sie dafür (anders) tun? Als Referenten konnten 2 renommierte Experten gewonnen werden: Prof. Dr. Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der »Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative von BAT«, und Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Senior Professor of Public Health and Education an der #Hertie #School. Die Veranstaltung richtet sich an geladene Gäste, Fachkräfte der Jugendhilfe von freien und von öffentlichen Trägern sowie an Vertreter der #Politik in Gütsel.