Mit der Unfallgefahr durch mangelnde Qualifikation und fehlende Absicherung der Baustelle steigt das Haftungsrisiko für den Auftraggeber. Foto: Dachdeckerhandwerk Schleswig Holstein
Von Christian Schröter, 3. Juli 2024, Lesedauer 2 Minuten, 0 Sekunden
Nicht jeder ist auf dem #Dach willkommen
Kiel, 1. Juni 2024
Es läutet an der #Haustüre oder das #Telefon klingelt. Dann sind nicht immer nur gute Nachrichten zu erwarten – auch wenn es im ersten Augenblick oft nach guter Nachricht klingt, was da angeboten wird.
Vermehrt erhalten Hausbesitzer in letzter Zeit Anrufe von angeblichen #Solar #Experten. Diese versuchen steigende Energiepreise und den aktuellen Solarboom auszunutzen. Die im Rahmen einer solchen »Kaltakquise« angebotenen angeblich günstigen #Leistungen müssen nicht selten später teuer bezahlt werden.
Die Beschwerden und Negativmeldungen bei Verbraucherzentralen häufen sich in jüngster Vergangenheit. Es wird von überhöhten Preisen, Schäden am Dach bei der Montage der #Anlagen, dubiosen #Finanzpraktiken wie Vorauszahlungen ohne Quittung et cetera berichtet. Die Anrufe von Geschädigten häufen sich bei #Dachdecker Innungsbetrieben. Doch die sind selbst oft am Limit mit ihren regulären Aufträgen oder Soforthilfen nach Unwettern.
Die Gefahren, in die sich gutgläubige Auftraggeber bei der Auftragserteilung an hausierende oder unaufgefordert um Aufträge akquirierende Anrufer begeben, können enorm sein: Wird die Solaranlage oder die angeblich dringend notwendige Dachsanierung von unqualifizierten Betrieben ausgeführt, können Schäden am Dach entstehen, die nicht sofort entdeckt werden. Da werden oft Stromleitungen für den von der #PV Anlage erzeugten #Strom haarsträubend dilettantisch unter der Dacheindeckung verlegt. Oder mangelhafte Leitungsdurchführungen werden zu Lecks am Dach, durch die Nässe bis in die Dämmschicht eindringen kann. Halter für die Solarmodule werden falsch dimensioniert oder selbstgebastelt. Elemente der Dacheindeckung werden abgeflext anstatt von Herstellern geeignete Haltesysteme zu verwenden. Und schließlich wird nicht selten ohne Gerüst und Sicherung gearbeitet. Kommt es zum Unfall, kann der Auftraggeber ebenfalls in der Haftung sein.
Auch die an der Haustüre oft angebotenen #Dachreparaturen und #Sanierungen sind mit Vorsicht zu genießen, denn wie auch bei vielen zweifelhaften #Solaranbietern ist eine Mängelhaftung nachträglich oft nur schwer durchzusetzen.
Das Ergebnis sind aus der Erfahrung vieler Dachdecker Innungen oft Dächer und Solaranlagen, die zweimal bezahlt werden: für die #Erstmontage beziehungsweise #Reparatur sowie für die danach folgende Schadensbehebung durch qualifizierte Betriebe.
Daher der dringende Rat: Aufträge niemals übereilt am Telefon oder der Haustüre erteilen, sondern immer Vergleichsangebote von regionalen »Dach Partnern« anfordern. Die Anschriften qualifizierter Fachbetriebe gibt es bei der örtlichen Dachdecker #Innung und online.
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