Von Christian Schröter, 6. Juli 2024, Lesedauer 1 Minute, 54 Sekunden
#Correctiv exklusiv: Kostenexplosion – die EM 2024 kostet die zehn Spielstätten mindestens 66 Millionen Euro mehr als geplant
Correctiv, Berlin, 6. Juni 2024
Die 10 EM Spielorte zahlen mindestens 66 Millionen Euro mehr als ursprünglich kalkuliert. Das zeigen Recherchen von »Correctiv.Lokal« zusammen mit »#FragDenStaat«. Allein in #Frankfurt am Main und #Berlin haben sich die Kosten für die Städte seit 2017 fast verdoppelt. Der tatsächliche Mehrbedarf zulasten der Steuerzahler könnte noch höher liegen, da die ursprünglichen Kalkulationen für Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart nicht bekannt sind. Die aktuellen Ausgaben für alle EM Spielorte belaufen sich auf 295 Millionen Euro.
Grundlage sind Auskunftsanfragen an die Städte. Zudem haben die Medien Unterlagen und Verträge zwischen den Städten mit dem europäischen Fußballverband UEFA und dem DFB zusammengetragen und stellen diese der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die enormen Kosten sind vor allem auf die umfangreichen Verpflichtungen seitens der Städte gegenüber der UEFA zurückzuführen. Zu den Kostentreibern zählen Ausgaben für Fanmeilen, Werbeverpflichtungen, lokale Organisationskomitees und Volunteers. Dadurch zeigt sich neben den enormen Ausgaben zu Lasten der Steuerzahler: Die #UEFA verdient prächtig, spricht sogar von einem Rekordgewinn von 1,7 Milliarden Euro.
Ein Sprecher der UEFA sagt gegenüber »Correctiv.Lokal« und »FragDenStaat«: »Im bisherigen Verlauf der Planungen ist festzuhalten, dass die Host Cities Budgets mit Augenmaß aufgestellt haben und diese eigenverantwortlich verabschiedet wurden.« Damit entzieht sich die UEFA einer Verantwortung für stetig steigende Kosten in den meisten Städten. Allein in Berlin stehen zusätzliche Ausgaben in Höhe von 40 Millionen Euro an.
Die Städte selber argumentieren mit zusätzlichen Einnahmen während der EM oder einer verbesserten Lebensqualität in der Stadt.
»Es gibt keine nachweisbaren Effekte von #Sportgroßveranstaltungen auf #Beschäftigung, #Einkommen, #Steuermehreinnahmen und #Übernachtungszahlen«, sagt Wolfgang Maennig, Professor für Wirtschaftspolitik an der Uni Hamburg und verweist auf Berechnungen der Städte, die nicht fundiert seien. Die Rekordgewinne der UEFA sieht er kritisch und zieht die Fußballfans in die Verantwortung: »Würden wir uns für alle Sportarten gleichermaßen interessieren, wäre das Monopol von UEFA und anderen Verbänden wie dem #IOC gebrochen.«
Die ganze Recherche gibt es hier …