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Mode Absolventin Paula Intrup visualisiert mit ihrer Kollektion die Beziehung zwischen Personen und ihrer Kleidung, speziell ihren Lieblingsteilen. Foto: Paula Intrup

»Bunt und bold« – Werkschau des Fachbereichs Gestaltung der HSBI zeigt Abschlussarbeiten des Sommersemesters 2024

Von Christian Schröter, 21. August 2024, Lesedauer 3 Minuten, 56 Sekunden

»Bunt und bold« – Werkschau des Fachbereichs #Gestaltung der #HSBI zeigt Abschlussarbeiten des Sommersemesters 2024

  • Vom 19. bis zum 21. Juli präsentiert die aktuelle Schau 43 Abschlussarbeiten aus den Studienrichtungen »Digital Media and Experiment«, »Fotografie und Bildmedien«, »Kommunikationsdesign« und »#Mode«. Die Arbeiten kommen gemäß dem Motto »buntundbold« opulent und farbenprächtig daher.

#Bielefeld, 19. Juli 2024

Bunt, kraftvoll und opulent statt schwarz weiß und minimalistisch – das gestalterische Konzept dieses Events hält sich nicht mit Kleinklein auf. Willkommen bei der aktuellen Werkschau am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Bielefeld (HSBI). In den Räumen an der Lampingstraße werden unter dem Motto »buntundbold« Arbeiten von 35 Bachelor und 8 Masterabsolventen gezeigt. Zweimal im Jahr präsentiert der #Fachbereich Ergebnisse der vier Studienrichtungen »Digital Media and Experiment«, »Fotografie und Bildmedien«, »Kommunikationsdesign« und »Mode«.

»Die Freude am Gestalten steht im Mittelpunkt«

»Das Werkschauteam hat eine visuelle Sprache entwickelt, die nonverbal gelesen werden will«, erläutert Prof. Dirk Fütterer, Dekan des Fachbereichs Gestaltung. »Die Freude am Gestalten selbst steht im Mittelpunkt.« Gestaltung müsse nicht immer einer Verwertungslogik folgen, bei der etwa ein Produkt inszeniert wird oder die äußere Form einer vorgegebenen Funktion folgt. »Gestaltung kann Menschen zutiefst innerlich berühren und dadurch psychosozial wirken«, ist Fütterer überzeugt. Dies sei ein großer Wert an sich. Die Transformation hin zu einer offeneren und nachhaltigeren Gesellschaft sei häufig begleitet von Sorgen, aber auch Hoffnungen. »Viele Studenten haben im besten Sinn einen idealistischen Blick auf die Zukunft. Gestaltung kann beim Artikulieren ihrer Wünsche und beim Ausloten von Möglichkeitsräumen sehr hilfreich sein.«

Prof. Patricia Stolz, Prodekanin des Fachbereichs, erweitert den Blick auf die Abschlussarbeiten. »Es sind ganz verschiedene Formen visueller Sprache erkennbar.« Viele Arbeiten zeigten große Experimentierlust, eine transdisziplinäre Grundhaltung und einen kritischen Blick auf unsere Welt. Auch die konkret behandelten Themen spiegelten diese Vielgestaltigkeit wider. Die Bandbreite reicht von Fragen zur digitalen Selbstbestimmung über den Blick auf globale Bestattungspraktiken bis hin zu einem digitalen Zeitungskiosk. »Daran sehen wir individuelle Aneignungen kreativer Techniken sowie gesellschaftsrelevante Themenschwerpunkte. Gemeinsam sind sie wichtige Grundlagen für ein reflektiertes kreatives Schaffen.«

Exemplarisch im Folgenden einige Erläuterungen zu ausgewählten Abschlussarbeiten des aktuellen Sommersemesters

Studienrichtung Digital Media and Experiment: Lukas Janzing »Das Noumenon« (Bachelor Abschlussarbeit)

Noumenon ist eine Realität beziehungsweise sind Vorstellungen, die laut Immanuel Kant jenseits unserer sinnlichen Erfahrungen liegen. Durch Rauminstallation und Animation werden in diesem Projekt Hindernisse visualisiert, die uns einschränken, das Noumenon zu erkennen. Es beleuchtet die Grenzen menschlicher Erkenntnis und lädt die Betrachtenden ein, über die Natur der Wirklichkeit nachzudenken. Thematisiert wird damit gleichzeitig ein Grundzug von Digital Media and Arts, in denen virtuelle Realitäten und interaktive Installationen geschaffen werden, die unsere Wahrnehmung erweitern und hinterfragen. Damit zeigt das Projekt die enge Verbindung zwischen #Philosophie und moderner #Kunst.

Studienrichtung Mode: Paula Intrup »Close to You« (Bachelor Abschlussarbeit)

Menschen können mit ihrer Kleidung sehr spezielle Beziehungen eingehen, besonders bei Lieblingsteilen. Diesem Gedanken widmet sich die Kollektion »Close to You«. Sie beschreibt die Interaktionen von Körpern, Kleidungsstücken, Emotionen und Identitäten. Die Kleidung wird dabei als Erweiterung des Selbsts begriffen, als stilistische Hülle und Leinwand für den Ausdruck von Werten, Erinnerungen, Interessen und Emotionen. Die kulturelle und soziale Bedeutung von Kleidung wird in Jugendkulturen sichtbar. Als Inspiration dienen daher insbesondere die Bewegungen Punk und Straight Edge in den 1980er Jahren.

Studienrichtung #Fotografie und Bildmedien: Dana Hütz »In den Adlerbergen, im Nest der Freiheit, verstummte ich« (Bachelor Abschlussarbeit)

Am 16. Oktober 1941 umzingelte die deutsche #Wehrmacht das Dorf Ano Kerdylia in Nordgriechenland, versammelte die Einwohner, exekutierte alle männlichen Bewohner zwischen 16 und 60 Jahren und setzte das Dorf in Flammen. In ihrer fotografischen Arbeit dokumentiert Dana Hütz die Geschichte der Bergdörfer Kostarazi sowie Ano und Kato Kerdylia, die als Teil einer Kulturlandschaft stellvertretend für das Schicksal der durch die griechische Regierung anerkannten Märtyrerdörfer stehen. Durch die Verknüpfung von Archivfotografien, Porträts von Zeitzeugen und Landschaftsaufnahmen der zerstörten Orte soll die Arbeit laut Hütz einen Beitrag dazu leisten, das Schweigen über die deutschen Kriegsverbrechen zu überwinden, die Erinnerungen an die nationalsozialistischen #Massaker im kollektiven Gedächtnis zu verankern und den letzten Überlebenden eine Stimme zu geben.

Studienrichtung Kommunikationsdesign: Hannah Bergmann »Der Zeitungskiosk« (Master Abschlussarbeit)

Die traditionelle Zeitung steht vor einer existenziellen Herausforderung. Einst primäre Informationsquelle und Symbol für journalistische Integrität und Autorität, sieht sie sich mit rückläufigen Auflagen, veränderten Lesegewohnheiten, sozialen Medien als dauerhafter Konkurrenz und finanziellen Unsicherheiten konfrontiert. Dies wirft grundlegende Fragen über ihre Rolle und Zukunft in der Gesellschaft auf. Hannah Bergmann hat sich damit auseinandergesetzt, wie eine digitale Zeitung gestaltet sein müsste, um die Beachtung junger Leser zu gewinnen. Entstanden ist der Prototyp einer digitalen Zeitung, die versucht, Information und Interaktion zu verbinden.

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