Von Christian Schröter, 10. März 2005, Lesedauer 2 Minuten, 21 Sekunden
Erst waren sie sichtlich überrascht, dann erkennbar gerührt: Mit einem offiziellen staatlichen Orden wurden in Lettland sechs Bürger aus dem Kreis Gütersloh für ihre Verdienste um das Feuerwehrwesen in Lettland ausgezeichnet. »Für diejenigen, die uns am meisten geholfen haben«, so Arturs Rudzitis, »gibt es eine Auszeichnung der Republik Lettland.« Rudzitis ist Koordinator in Feuerwehrfragen auf lettischer Seite und damit einer derjenigen, der den Fortschritt immer im Blick hat. Den Fortschritt, den Valmiera, der Partnerkreis des Kreises Gütersloh, auf dem Gebiet der Brandbekämpfung und -prävention dank Hilfe aus dem Kreis Gütersloh gemacht hat. Den lettischen Staatsorden erhielten Landrat Sven-Georg Adenauer, Kreisbrandmeister Rolf Volkmann, Fachbereichsleiter Hans-Dieter Malsbender, Partnerschaftskoordinator Hans-Joachim Schwolow und Erich Peitz. Peitz ist derjenige, der bereits eine Vielzahl der Fahrzeugspenden nach Lettland gesteuert hat. In diesem Jahr war er zum 25. Mal in Valmiera, wieder fuhr er eines der fünf Fahrzeuge, die in diesem Jahr von der Stadt Rheda-Wiedenbrück und der Firma Miele gespendet worden waren. Ein Tanklöschfahrzeug und einen Ford Fiesta schenkte die Firma Miele den Letten, die Stadt Rheda-Wiedenbrück einen Rettungs- und einen Krankentransportwagen sowie einen Mannschaftswagen. Damit sind in den 16 Partnerschaftsjahren rund 30 Einsatzfahrzeuge aus dem Kreis Gütersloh nach Lettland gegangen, allein neun steuerte die Stadt Rheda-Wiedenbrück bei.
Die Feuerwehr in Matisi freute sich besonders über das Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1979), denn sie sind damit einen Titel los: Die Gemeinde hatte bisher das älteste Feuerwehrfahrzeug in ganz Lettland im Dienst. Das Museumsstück russischer Produktion hatte weit über 40 Jahre auf dem Buckel und ist technisch um Lichtjahre von dem entfernt, was die Werkfeuerwehr dank der Zusage von Dr. Markus Miele nach Matisi brachte. Für die Werkfeuerwehr nahmen die 48-stünidge Überführung auf dem Straßen- und Wasserweg neben dem Leiter der Werkfeuerfeuerwehr Uwe Theismann auch seine Kollegen Martin Hauernherm, Andreas Zurmühlen, Franz Hauser, Fred Palitz und Helmut Stüker auf sich. Mit dabei war neben Lettland-Freund Erich Peitz auch Kreisbrandmeister Rolf Volkmann. 17 Freiwillige Feuerwehren gibt es im Kreis Valmiera, die Hilfe wird dort weiterhin gebraucht. Nicht nur in materieller Hinsicht, auch in fachlicher. So war unter den Experten während der Reise der 50köpfigen Delegation aus dem Kreis Gütersloh in den Partnerkreis unter anderem ein Thema, dass nicht genügend lettische Kollegen sich mit den Funktionen eines Drehleiterwagens auskennen.
Der Rettungswagen (Baujahr 1999) und der Krankentransportwagen (1999) wurden vor dem Krankenhaus in Valmiera an den Medizinischen Dienst und das Kreiskrankenhaus Vidzeme übergeben. Letzteres ist der neue Name, seit dem das Krankenhaus als größte Einrichtung zu einem Drei-Kliniken-Verbund gehört. Der Krankentransportwagen soll zwischen eben diesen drei Häusern eingesetzt werden.
Dank der Fahrzeugsspenden aus dem Kreis Gütersloh ist der Kreis Valmiera sowohl im Rettungswesen als auch bei der Feuerwehr der am besten ausgestattete Kreis Lettlands – die 900.000 Einwohner Hauptstadt Riga immer ausgenommen.
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