Von Christian Schröter, 10. März 2005, Lesedauer 2 Minuten, 40 Sekunden
Etwa sechs bis acht Gruppen mit 150 bis 200 Menschen kommen jährlich zu Besuch aus der englischen Partnerstadt Broxtowe nach Gütersloh. 20 Gütersloher Gruppierungen und Vereine haben in den vergangenen Jahren in regelmäßigem Kontakt zu Broxtowe gestanden. Zahlen, die zeigen, dass es besonders die Begegnungen der Bürger von Gütersloh und Broxtowe sind, die die Partnerschaft seit nunmehr 30 Jahren mit Leben füllen. Im Rahmen der Gütersloher Kulturwoche im Oktober soll dieses Jubiläum gebührend gefeiert werden.
Mehrmals im Jahr begrüßt Bürgermeisterin Maria Unger englische Schülergruppen oder Vereine im Gütersloher Ratssaal. Sie stehen stellvertretend für die zahlreichen Besuche und Gegenbesuche, die seit drei Jahrzehnten zwischen Gütersloh und Broxtowe gepflegt werden. Junge und ältere Gütersloher machten und machen sich auf den Weg nach Broxtowe, um alte Freunde wieder zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen oder die Landschaft rund um die englische Partnerstadt zu genießen.
Die Partnerschaft zwischen Gütersloh und der Großgemeinde Broxtowe nahm 1978 ihren Anfang. Dabei stand vor allem die Versöhnung mit dem ehemaligen Kriegsgegner im Vordergrund. Zu den »Architekten« dieser deutsch-englischen Verbindung zählen auf Gütersloher Seite der damalige Bürgermeister Heinz Kollmeyer, der damalige Stadtdirektor Dr. Gerd Wixforth, der damalige Beigeordnete Dr. Bernhard Cordes und der damalige SPD-Ratsherr Dieter Knobelsdorf. In Broxtowe hießen die Architekten seinerzeit Katherine Archer (damalige Bürgermeisterin), Albert Hodder (damaliger Stadtdirektor) und Trevor Jones (damaliger Vorsitzender des Partnerschaftskomitee). Heute spielen bei der Verbindung Gütersloh-Broxtowe die Verfestigung der freundschaftlichen Beziehungen, das Vertiefen der Sprach- und Landeskenntnisse, der bekannte »Blick über den Tellerrand« und die schulische und berufliche Weiterbildung eine besonders große Rolle.
»Die Städtepartnerschaft zwischen Gütersloh und Broxtowe ist etwas ganz Besonderes«, sagt Bürgermeisterin Maria Unger. »In den drei Jahrzehnten sind viele Freundschaften und sogar eine Ehe entstanden«. Sie misst der Verbindung aber auch aus anderen Gründen eine große Bedeutung zu: »Die Welt wächst immer mehr zusammen, und in vielen Berufen wird gefordert, dass der Bewerber gute Fremdsprachenkenntnisse hat. Der Austausch zwischen Broxtowe und Gütersloh ermöglicht es Schülern, Auszubildenden und Berufstätigen aus beiden Ländern, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und eine fremde Arbeitswelt kennenzulernen. Das qualifiziert sie gleich mehrfach«.
Zu Broxtowe gehören im Wesentlichen die vier Städte Beeston, Stapleford, Kimberley und Eastwood. Broxtowe liegt westlich von Nottingham und gehört zur Grafschaft Nottinghamshire. Bis nach London sind es etwa 180 Kilometer. Die Großgemeinde hat circa 110.000 Einwohner. Eastwood ist vielen auch als Geburtsort des Dichters D. H. Lawrence ein Begriff. Bürgermeisterin Maria Unger erhielt 1998 im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft stellvertretend für die Gütersloher Bürgerinnen und Bürger die Ehrenbürgerschaft. Damit wurde ihr der Titel »Freeman of the Borough« zuteil.
In Broxtowe wurde die 30-jährige Partnerschaft mit Gütersloh bereits im März gefeiert. Dort wurde das Jubiläum unter anderem mit einem Festakt begangen. Eine Broxtower Delegation wurde von Maria Unger zur diesjährigen Gütersloher Kulturwoche eingeladen, die im Oktober stattfindet. Sie ist, dem Jubiläum entsprechend, dem Land Großbritannien gewidmet.
Foto: In Broxtowe und Umgebung erwartet die Besucher interessante Sehenswürdigkeiten und eine wunderschöne Landschaft. Original Content 30 Jahre Partnerschaft bei Gütsel Online …