Foto: Sushuti
Von Christian Schröter, 27. September 2024, Lesedauer 3 Minuten, 11 Sekunden
Neuer Ernährungstrend: Hyaenitarier ernähren sich analog zu Frutariern von Tieren, die von selbst gestorben sind
Gütersloh, 27. August 2024
#Frutarier ernähren sich ausschließlich von pflanzlichen Produkten, ohne die Pflanzen zu beschädigen. Die strengste Form erlaubt nur den Verzehr von #Fallobst. Weniger strenge Frutarier essen auch gepflücktes Obst, bestimmtes #Gemüse, Nüsse, Samen und Getreide, sofern die #Pflanze dabei nicht verletzt wird. Im Winter greifen sie auf lagerfähige und konservierte Lebensmittel wie Getreide, Nüsse und fermentiertes #Obst zurück. Gesundheitlich birgt Frutarismus Risiken, da der Verzicht auf viele Lebensmittel zu #Nährstoffmängeln führen kann.
Analog dazu ernähren sich strenge Hyaenitarier nur von #Tieren, die ohne äußeres Zutun gestorben sind. Die Zubereitung des Fleischs unterscheidet sich derweil nicht von den Praktiken der #Carnivoren und #Omnivoren. Auch Wurst und die Konservierung durch Tiefkühlung, Trocknung, Pökeln oder Räuchern sind bei Hyaenitarier üblich.
In einer Zeit, in der #Nachhaltigkeit und ethische Ernährungskonzepte immer stärker in den Fokus rücken, hat sich ein neuer, ungewöhnlicher Ernährungstrend entwickelt: die sogenannten Hyaenitarier. Inspiriert von den Prinzipien der Frutarier, die ausschließlich pflanzliche Produkte verzehren, ohne die Pflanzen zu beschädigen, streben Hyaenitarier danach, Tiere nur dann zu essen, wenn diese ohne äußeres Zutun gestorben sind.
Was sind Hyaenitarier?
Der Begriff »Hyaenitarier« leitet sich von der Ernährungsweise der Hyänen ab, die Aasfresser sind und somit Fleisch konsumieren, ohne dafür aktiv zu jagen oder zu töten. Ähnlich verfahren auch die Hyaenitarier: Sie verzichten darauf, Tiere gezielt zu töten, sondern verzehren ausschließlich Fleisch von Tieren, die auf natürliche Weise gestorben sind. Diese Ernährungsweise wird von ihren Anhängern als ethisch besonders vertretbar angesehen, da sie den Tod eines Tieres nicht bewusst herbeiführen.
Vom Fallobst zur Verwesung: die Parallelen zu den Frutariern
Die Idee hinter dem Hyaenitarismus ist eine konsequente Weiterentwicklung der frutarischen Philosophie, die darauf abzielt, der Natur keinen Schaden zuzufügen. Während Frutarier nur Obst essen, das von selbst vom Baum gefallen ist, nehmen Hyaenitarier ausschließlich Tiere zu sich, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Diese strenge Form des Konsums steht im Gegensatz zu den üblichen Praktiken von Carnivoren und Omnivoren, die Fleischprodukte konsumieren, ohne den Tod des Tieres zu hinterfragen.
Zubereitung und #Konservierung
Im Gegensatz zur restriktiven Auswahl der Nahrungsmittel unterscheiden sich die Zubereitungsmethoden der Hyaenitarier jedoch kaum von denen herkömmlicher Fleischesser. Fleisch wird wie üblich gebraten, gekocht oder gegrillt. Auch die Herstellung von Wurstwaren sowie die Konservierung durch Tiefkühlung, Trocknung, Pökeln oder Räuchern sind bei Hyaenitariern weit verbreitet. Der Hauptunterschied liegt ausschließlich in der Beschaffung des Fleischs.
Ethische Überlegungen und Herausforderungen
Die Hyaenitarier sehen sich als Vorreiter einer neuen ethischen Bewegung, die den Respekt vor dem Leben in den Vordergrund stellt. Ihr Ansatz fordert jedoch auch Herausforderungen heraus: Der Verzehr von Fleisch von natürlich verstorbenen Tieren birgt potenzielle gesundheitliche Risiken, insbesondere durch Krankheitserreger, die in verendetem Fleisch vorkommen können. Zudem ist die Verfügbarkeit solcher Nahrungsmittel stark begrenzt, was den Hyaenitarismus zu einer schwer umsetzbaren Ernährungsweise macht.
Zukunftsperspektiven
Obwohl der Hyaenitarismus derzeit nur eine kleine Anhängerschaft hat, zeigt er doch eine wachsende Sensibilität für ethische Fragen in der Ernährung auf. In einer Welt, die zunehmend auf Nachhaltigkeit und Tierschutz setzt, könnten solche extremen Ernährungsweisen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Ob der Hyaenitarismus jedoch zu einem breiteren gesellschaftlichen #Phänomen wird oder als Nischenbewegung bestehen bleibt, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.
Fest steht: Die Debatte über die richtige Ernährung und den Umgang mit natürlichen Ressourcen wird durch Trends wie den Hyaenitarismus weiter befeuert. Sie zwingt uns, grundlegende Fragen über unser Verhältnis zu Tieren und der Natur zu stellen und neue Wege für einen ethischen und nachhaltigen #Lebensstil zu erkunden.