Fischer und Anwohner stehen neben dem Orca (»Killerwal«), der am 15. September 2024 in Barrouallie gefangen wurde. Foto: One News SVG
Von Jörn Kriebel, 18. Oktober 2024, Lesedauer 4 Minuten, 4 Sekunden
»Save the Ocean« Jörn Kriebel: das Abschlachten von #Orcas in #Barrouallie durch Walfänger
Der Fang eines Orcas, auch bekannt als Killerwal, in der Stadt Barrouallie hat zu gemischten Reaktionen unter den Einwohnern geführt. Der Vorfall ereignete sich gestern Abend (16. September 2024) und hat eine lebhafte Debatte über Walfangpraktiken und deren Auswirkungen auf das marine Ökosystem entfacht.
Orcas gehören zur Familie der Delphinidae und sind die größten Mitglieder dieser Delfinfamilie, wie die NOAA Fisheries bestätigt. Trotz ihres Beinamens »Orcasl« sind sie nicht aggressiv gegenüber Menschen, was einige Bewohner dazu veranlasst hat, den Fang des Tieres zu kritisieren.
In den Social Media, insbesondere auf #Facebook, haben verschiedene Einwohner von Vincent ihre Ansichten geteilt. Ein Nutzer mit dem Profilnamen #Godchild Pompey äußerte starke Ablehnung gegenüber dem Fang und forderte strengere Gesetze: »Das ist so falsch, es sollte ein Gesetz zum Schutz dieser Tiere erlassen werden, das gefällt mir überhaupt nicht.«
Lesroy Sutherland, ein weiterer Facebook Nutzer, betonte die Wichtigkeit des Artenschutzes: »Der anhaltende Fang von Orcas in Vincy im Jahr 2024 gibt Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Erhaltung der Artenvielfalt im Meer und des Wohlergehens dieser großartigen Kreaturen. Die Umsetzung eines Fangverbots für alle diese Arten ist von entscheidender Bedeutung, um die langfristige Nachhaltigkeit der Meeresökosysteme zu gewährleisten.«
Auf der anderen Seite gab es jedoch auch Befürworter des Fangs, die auf die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des Walfangs für die Region hinwiesen.
Laura Lamar hob hervor, dass der Fang des Orcas für die Ernährungssicherheit wichtig sei: »Ich weiß, es wird so viele Münder füllen und anderen mit Mangelerscheinungen helfen. Herzlichen Glückwunsch an die Jäger.«
#Natureboy Geoffrey Wallace verwies auf traditionelle Jagdmethoden: »Die Ureinwohner hatten nachhaltige Jagd und Fischereimethoden, lange bevor europäische Eindringlinge an ihre Küsten kamen.«
Einige #Fischer argumentierten, dass Orcas die Population der Grindwale, einer wichtigen Proteinquelle in Barrouallie, bedrohen, was den Fang für sie rechtfertigt.
Der Walfang hat in Saint Vincent und den Grenadinen eine lange Tradition, ist jedoch nicht unumstritten. Neben moralischen Bedenken wird auch auf den hohen Quecksilbergehalt des Walfleischs hingewiesen.
Im Jahr 2017 kündigte die Regierung von Saint Vincent und den Grenadinen an, Gesetze zum Verbot des Orca Fangs zu erlassen, nachdem zwei dieser Meeressäuger in Anwesenheit einer Walbeobachtungsgruppe getötet worden waren. Der aktuelle Vorfall hat erneut eine Debatte über diese Praxis ausgelöst und das Spannungsfeld zwischen Tradition und Naturschutz in den Fokus gerückt.
Jörn Kriebel fordert radikales Umdenken im Walfang – »Save the Ocean« kämpft gegen das sinnlose Abschlachten von Orcas
Jörn Kriebel, Gründer der Privat Initiative »Save the Ocean«, meldet sich mit scharfen Worten zur aktuellen Diskussion um den Walfang auf Saint Vincent und den Grenadinen zu Wort. Dass dort erneut ein #Orca gefangen und getötet wurde, hat ihn zutiefst erschüttert.
Die Walfänger, die schon seit Generationen von der Jagd auf Meeressäuger leben, verteidigen ihr Vorgehen. Hazelwood, der seit über 30 Jahren Wale fängt, erklärte gegenüber der Presse, dass es bislang keine rechtlichen Vorgaben seitens der Regierung gibt, die das Töten von Orcas explizit verbieten. Doch Jörn Kriebel zeigt kein Verständnis für diese Argumentation: »Das Töten von Walen ist eine veraltete Praxis, die in unserer heutigen Zeit keinen Platz mehr hat. Es ist ein moralisches Verbrechen, und es muss sofort aufhören«, so Kriebel.
Kriebel verurteilt nicht nur die Handlungen der Walfänger von Barrouallie, sondern kritisiert auch scharf die Untätigkeit der Regierung von Saint Vincent und den Grenadinen, die 2016 zwar ein Gesetz gegen das Töten von Orcas angekündigt, aber bislang nicht umgesetzt hat. »Premierminister Ralph Gonsalves hat 2016 versprochen, ein Gesetz zu verabschieden. Aber Worte alleine retten keine Wale.« Dort werden jedes Jahr etwa 700 Wale geschlachtet, betont Kriebel.
Mit drastischen Worten fordert der Umweltschützer eine globale Wende im Umgang mit Walen: »Anstatt Orcas zu jagen, sollten diese Menschen lieber auf Bäume klettern und Bananen fressen. Wir brauchen die Wale für unser Ökosystem – nicht umgekehrt.« Kriebel ruft dazu auf, endlich Verantwortung für die Erhaltung der Meere zu übernehmen: »Jeder, der diese Praktiken weiterhin unterstützt, ist Teil des Problems.«
Die »Save the Ocean« Initiative setzt sich international für den Schutz der Meere und ihrer Bewohner ein. Kriebel, der sich bereits in mehreren Kampagnen gegen den kommerziellen Walfang engagiert hat, betont abschließend: »Das Schlachten von Walen auf den Färöern, in Japan oder auf St. Vincent muss aufhören. Diese Verbrechen gegen die Natur dürfen nicht länger toleriert werden. Jeder, der sich daran beteiligt, ist für das Sterben unserer Meere verantwortlich.«
»Wenn das Meer stirbt – stirbt der Mensch. Bitte kaufen Sie keine Tickets für Delfinarien. So unterstützen Sie nur das Delfinarium, aber nicht die Tiere.«
Bericht von Jörn Kriebel, Gründer der Privat Initiative »Save the Ocean«.
Save the Ocean
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