Foto: Jochen Michael
Von Christian Schröter, 18. Oktober 2024, Lesedauer 2 Minuten, 20 Sekunden
»Perspectives«: Concertgebouw Chamber Orchestra am 12. Oktober 2024 in der Rudolf Oetker Halle Bielefeld
Bielefeld, 17. September 2024
Amsterdamer #Kammerorchester kombiniert Werke von 7 Komponisten zu einzigartigem Programm Verschiedene musikalische Perspektiven bringt das renommierte #Concertgebouw Chamber Orchestra am Samstag, 12. Oktober 2024, um 20 Uhr, mit nach #Bielefeld. Das Kammerorchester des weltbekannten Royal Concertgebouw Orchestras zelebriert die faszinierende Vielfalt kammermusikalischer #Musik – mit Werken von nicht weniger als sieben Komponisten: Arnold Schönberg, Wojciech Kilar, Claude Debussy, Gustav Mahler, Edward Elgar, George Walker und Ludwig van #Beethoven.
Ein einzigartiges Programm – das durch die besondere Spielweise des Amsterdamer Ensembles noch zusätzlich an Besonderheit gewinnt: Die Musiker spielen größtenteils im Stehen. Das Konzert eröffnet mit dem gefühlvollen, noch ganz in der spätromantischen Tradition stehenden Notturno für Harfe und Streicher des jungen Arnold Schönberg, der 2024 seinen 150. Geburtstag gefeiert hätte. Mit Orawa widmet Wojciech Kilar – der später die Soundtracks zu #Hollywood Blockbustern wie Roman Polanskis Der Pianist liefern sollte – der karpatischen Gebirgslandschaft gleichen Namens an der polnisch slowakischen Grenze ein musikalisches Portrait.
Einem Kompositionsauftrag des angesehenen Instrumentenbauers Pleyel folgend, erschuf Claude #Debussy mit seinen Zwei Tänzen für Harfe und Streicher eine Musik der Kontraste: Auf den ruhigen, in sich gekehrten Danse sacrée folgt nahtlos der Danse profane – ein Walzer, bei dem es auch mal lauter werden darf. Als Begleitmusik zu Luchino Viscontis Verfilmung der #Thomas #Mann #Novelle »Der Tod in #Venedig« wurde das Adagietto aus Gustav Mahlers 5. Symphonie zum Hit. Für viele ist die sphärisch sehnsuchtsvolle Musik aber vor allem eins: die hingebungsvolle Liebeserklärung Mahlers an seine Frau Alma.
Sie gilt als die erste eigene Komposition, mit der Edward Elgar selbst zufrieden war: die »#Serenade for Strings« – ein großartiges Beispiel seines jugendlichen Talents, aber auch seines reiferen Stils, den Elgar in späteren Werken vervollkommnen sollte. Mit gerade einmal 24 Jahren schrieb George Walker – einer der wichtigsten afroamerikanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts – seine »Lyric for Strings«. Zunächst als Mittelsatz seines ersten Streichquartetts geplant, betitelte Walker das Werk ursprünglich als »Lament« (»Klage«), um es seiner kurz zuvor verstorbenen Großmutter zu widmen. Als Lyric for Strings wurde es zu seinem meist gespielten Werk.
»Quartetto serioso«: So bezeichnet Beethoven selbst sein Streichquartett opus 95 – das sich nicht nur aufgrund seiner ungewöhnlichen Kürze radikal von seinen Vorgängern unterscheidet. Während das »Harfenquartett« zumindest vordergründig freundlich klingt, reichen die Nuancen im Streichquartett opus 95 von Nachdenklichkeit über Traurigkeit und Resignation bis zu abgrundtiefer Verzweiflung. Der biographische Bezug liegt nahe: In der Weltschmerz Tonart f Moll verarbeitete der gekränkte Komponist vermutlich seinen Liebeskummer, hatte die Arzttochter Therese Malfatti doch kurz zuvor seinen Heiratsantrag abgelehnt. Für das »Perspectives« Konzert hat Konzertmeister Michael Waterman das düstere Streichquartett für Kammerorchester bearbeitet.
Karten für das Konzert sind zwischen 23,40 Euro (ermäßigt 11,75 Euro) und 43,50 Euro (ermäßigt 21,75 Euro) erhältlich.