Von Christian Schröter, 26. Oktober 2024, Lesedauer 2 Minuten, 18 Sekunden
»Von Anderswo nach Gütersloh«, Ausstellung in der Stadthalle Gütersloh, ab 26. September 2024
Gütersloh, 26. September 2024
Am Donnerstag, 26. September 2024, wurde Gertraud Theermanns Ausstellung »Von Anderswo nach Gütersloh« eröffnet. In einem Konferenzraum präsentierte der multilinguale Chor »Koro Turco Gütersloh« eine beeindruckende Performance mit einem geradezu brachialen Sound. Die Raumakustik kam den Sängern offenbar zugute; der Gesang war räumlich breit aufgestellt und unverstärkt, somit maximal dynamisch. Davon kann man lernen. Ein Sprecher des Chors verwies indes auf ein Spendenglas und darauf, dass der Chor die aktuell beschlossene Mindestparkgebühr von 4 Euro bezahlt habe. Offenbar hat man den »Koro Turco Gütersloh« zur Untermalung der #Vernissage auftreten lassen, ihm aber keine #Gage, noch nicht einmal die Parkgebühren bezahlt. »Das ist schäbig«, so ein Besucher.
Ausstellung im Flur
Die Ausstellung selbst findet im Flur an der anderen Seite des Gebäudes im 2. Obergeschoss statt. Zwar sind die gerahmten Bilder nicht mit #Mirogard oder einem anderen entspiegelten Museumsglas verglast und zeigen somit unliebsame Reflexionen, aber das Projekt von Theermann kommt dennoch bestens zur Geltung. Die Idee ähnelt der damaligen Ausstellung »Ein Koffer voll Hoffnung« im #Stadtmuseum Gütersloh, die von Gütsel realisiert worden war, und die als Virtuelle Onlineausstellung verfügbar ist.
Gertraud Theermann
Gertraud Theermann setzt mit dem Projekt ein Zeichen für die Sichtbarkeit und Wertschätzung von Menschen, die aus verschiedenen Teilen der Welt nach Gütersloh gekommen sind. Ziel des Projekts ist es, den Zugezogenen ein Gesicht zu geben, sie in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Geschichten zu erzählen. Dazu wurden die Teilnehmer interviewt, an ihren Lieblingsorten in Gütersloh fotografiert, und ihre Erlebnisse in teils bewegenden Zitaten festgehalten. Die in #Nepal geborene Sabrina Fermani, Betreiberin von »#Giovannis #Pizzeria« in der #Spiekergasse, sagt beispielsweise: »Ich könnte wohl überall leben, aber am liebsten eben in Gütersloh. Ich liebe Gütersloh. Hier ist alles überschaubar, fußläufig oder mit dem #Fahrrad zu erreichen.« Theermann wurde 1951 in Gütersloh geboren, ist nicht mehr berufstätig, aber fotografisch engagiert: »Seit ich digital fotografiere, bin ich offen für alle möglichen Richtungen in der #Fotografie: Abstrakte Bilder, Portraitaufnahmen, Reiseimpressionen, Wischbilder, #Schwarzweißfotos und vieles mehr. Mit der Zeit aber hat sich doch die Vorliebe für #Farben entwickelt, mit denen ich gerne experimentiere. Das wird in einer Vielzahl meiner Fotos deutlich«.
Gesellschaftlich relevante Themen
#Theermann ist eine Gütsler Fotografin, die sich in ihren Arbeiten mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzt. Ihr besonderes Augenmerk liegt auf der Darstellung individueller Lebensgeschichten und der Erforschung kultureller Identitäten, wie etwa bei der Ausstellung »Geflüchtete Frauen«, die 2019 im #Stadtmuseum zu sehen war.
Während der Öffnungszeiten der Stadthalle können sich Interessierte über zugezogene Gütsler informieren, die jeweils auch ein Statement zur Dalkestadt abgegeben haben.