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Foto: Stadt Gütersloh

Gütersloh: »Mobbingfrei« für aufmerksame Grundschüler – Kika Star Tom Lehel macht in der Blücherschule klar, wie man »Respektor« wird

Von Christian Schröter, 27. Oktober 2024, Lesedauer 3 Minuten, 30 Sekunden

Gütersloh: »Mobbingfrei« für aufmerksame Grundschüler – Kika Star Tom Lehel macht in der Blücherschule klar, wie man »Respektor« wird

#Gütersloh, 27. September 2024

Was ist #Mobbing? »Wenn man immer dumm angesprochen wird,« sagt einer der rund 80 Drittklässler und Viertklässler der #Blücher #Grundschule, die in der #Jahn #Turnhalle zusammengekommen sind, um genau das und Strategien dagegen herauszufinden. Dabei hilft ihnen Tom Lehel mit seinem kleinen Team. Der Moderator, Schauspieler und #Kika TV Star (»Tanzalarm«) hat eine #Stiftung gegründet, die sich den Kampf gegen Mobbing zum Ziel gesetzt hat. Rund 700 Grundschulen kennen inzwischen sein Programm. In Gütersloh war er diese Woche in der Blücher und in der Grundschule #Heidewald.

Tom Lehel mit Flügelfrisur

Der 54 jährige Kölner mit charakteristischer Flügelfrisur und gelb grünen Chucks an den Füßen holt die Kinder dort ab, wo sie auf dem Schulhof unterwegs sind. Er spricht sie auf Augenhöhe an, fordert Mitdenken ein, ohne den Berufsjugendlichen zu geben. Er rappt mit ihnen und lässt viel Raum für Bewegung. Das junge Publikum genießt die Abwechslung und bleibt über 60 Minuten aufmerksam, denn Lehel setzt immer wieder auch auf die Neugier der Jungen und Mädchen.

Das Mobbing Monster

Da wird mit großem Tamtam das Mobbing Monster im Käfig auf die Bühne gefahren, das keinesfalls ausbrechen darf, ein Einspieler zeigt eine typische Situation von Häme und Bedrängnis. Und Tom Lehel erzählt auch aus seiner #Kindheit als #Fußball Null im FC begeisterten Köln, und wie es ist, wenn jemand irgendwo fies angemacht wird, aber alle drumherum sagen kein Wort. Er zeigt aber – Eltern aufgemerkt! – Unterschiede auf zwischen »Hänseln«, »Ärgern« und »Mobbing«:  Hänseln und Ärgern, Reden und Gegenreden, sind okay, um Luft abzulassen und sich aneinander zu messen. Mobbing hingegen ist »systematisch«, einseitig und »planvoll« über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel jemanden richtig kleinzumachen.

Respekt und Selbstbewusstsein

Dagegen setzt Lehel #Respekt, #Selbstbewusstsein (»Du bist richtig!«) und die Kraft der aufmerksamen Beobachter, die einschreiten, wenn jemand gepiesackt wird und die Mobber im Regen stehen lassen. »Stopp« sagen und ganz einfach auch mal #Lehrer ansprechen, wenn jemand bedrängt wird: »Das ist kein Petzen,« erklärt Lehel. Je mehr sich zusammentun, desto besser: »Das könnt ihr ganz allein,« macht Lehel Mut.  Wer das beherzigt und couragiert für andere eintritt, hat das Zeug zum »Respektor«.

Edutainment

»Schau hin, nicht weg, geh nicht dran vorbei. Wir wollen mobbingfrei«, ist die eingängige Devise, die gerappt, getanzt und laut rausgeschrien wird. Nicht nur die Kinder haben offensichtlich etwas mitgenommen von dem, was Lehel selbst »#Edutainment« nennt. Eugenia Wissner und Johanna Stallein, Schulsozialarbeiterinnen an der Blücherschule, konnten einiges einordnen, was sie selbst in den Anti Mobbing Projekten erarbeiten, die im Schulprofil fest verankert sind. Infos über Mobbing und #Cyber #Mobbing, die spielerische Erarbeitung zum Beispiel in Theaterstücken, vor allem aber die Stärkung der Klassengemeinschaft stehen auch bei ihnen auf dem Programm. Dazu gibt es jetzt jeweils einen Klassensatz von Lehels Büchern »Du doof«, in dem er offen und kindgerecht die eigenen Erlebnisse schildert und »Wir wollen mobbingfrei« für die Schulbibliothek im Klassensatz. Auch für Eltern durchaus geeignet.

Was ist Mobbing?

Charakteristisch für Mobbing ist der Umstand, dass es das Opfer oder die Opfer mit einem »Mob« zu tun haben. Mit einer Psychologischen Masse im Sinne von Le Bon. Mobbing äußert sich vielfältig – in Erster Linie in Psychoterror, Abkanzelung, Ausschluss et cetera. Unter Umständen ergibt sich Mobbing aus einer Eigendynamik, meist stecken ein oder mehrere Mobber dahinter, die oft nicht erkennbar sind und nicht selbst in Erscheinung treten. Die Psychologie des Menschen fördert Mobbing. Oft findet es unbewusst statt, manchen »Mitmobbern« ist nicht bewusst, dass sie mobben – einige tun es ungewollt und glauben, sie würden es nicht tun oder wollen es eigentlich gar nicht tun. Ebenso charakteristisch für Mobbing ist der Umstand, dass das Opfer in der Regel wie der #Täter aussieht (und die Täter wie die Opfer aussehen), und dass der Eindruck entsteht, das Opfer sei selbst an allem Schuld und es sei selbst das Problem. Das gilt analog auch für mehrere Opfer oder Opfergruppen.

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