lick auf die Altarsituation mit liturgischen Geräten für die Messfeier. Foto: Uli Deck, Artis, Badisches Landesmuseum.
Von Christian Schröter, 3. November 2024, Lesedauer 2 Minuten, 43 Sekunden
Endspurt in der Großen Landesausstellung »Welterbe des Mittelalters« in Konstanz
Karlsruhe, 2. Oktober 2024
Die große Landesausstellung »Welterbe des Mittelalters – 1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau« geht in ihre letzten Wochen: Am 20. Oktober 2024 endet eine spektakuläre Schau, die sich so schnell nicht wiederholen wird.
In der Ausstellung »Welterbe des Mittelalters – 1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau« gibt es viel zu entdecken: feinste Elfenbeinschnitzereien und Goldschmiedearbeiten, Urkunden und Reliquiare sowie interaktive Medienstationen. Doch das absolute Highlight sind die Handschriften aus dem Reichenauer Skriptorium, von denen einige zum #UNESCO Weltdokumentenerbe gehören: Einst nur für bedeutende Bischöfe, Könige und Kaiser geschaffen, liegen sie in der Großen Landesausstellung aufgeschlagen für alle bereit! Eine Gelegenheit, die die wenigsten Menschen im Mittelalter hatten und die auch heute eine Seltenheit ist. Eine Ausstellung der Reichenauer Handschriften in dieser Vielfalt und in unmittelbarer Nähe zum historischen Entstehungsort hat es noch nie gegeben und wird sich auch so schnell nicht wiederholen. Denn die empfindlichen Handschriften, die im Mittelalter auf der Bodensee Insel entstanden und heute Museen, Archiven und Bibliotheken in ganz Europa gehören, werden nur selten verliehen oder gezeigt. Sie werden unter idealen konservatorischen Bedingungen aufbewahrt – und das bedeutet oft auch: fernab der Öffentlichkeit. Wer diese bedeutenden Handschriften sowie das kulturelle Schaffen und die Geschichte der Klosterinsel Reichenau erleben möchte, hat in der Sonderausstellung »Welterbe des Mittelalters – 1.300 Jahre #Klosterinsel #Reichenau« bis zum 20. Oktober 2024 eine einmalige Chance – wie schon ein Besucher anmerkte: »Die Landesausstellung in Konstanz ist ein Muss. Was dort präsentiert wird, kommt so schnell nicht wieder zusammen.«
Die Themen der Ausstellung sind auch wissenschaftlich anspruchsvoll. Die Leistung des kuratorischen Teams, das von einem namhaft besetzten Beirat unterstützt wurde und eine Fachtagung zur Vorbereitung veranstaltete, wurde vielfach für die beachtliche Leistung in diesem Bereich gelobt. Ebenso wie für die didaktische Konzeption, die die komplexen Inhalte leicht verständlich vermittelt: »Eine wirklich auch für den Laien sehenswerte Ausstellung«, kommentierte ein Besucher. In Fachkreisen wurde gelobt, dass die vielfältigen Zugänge zum »Welterbe des Mittelalters« – als Hörspiel der Bestseller Autorin Tanja Kinkel, über einen kostenfreien Multimedia Guide und mit dem Podcast »Mönchsgeflüster« – wegweisend für künftige Ausstellungen seien.
Auch wenn die Ausstellung am 20. Oktober 2024 ihre Pforten schließt, ist sie für das Team des Badischen Landesmuseums dann noch nicht abgeschlossen. Es stellt sich noch die Frage »Wie kommen die ganzen Objekte jetzt wieder nach Hause?«. Für den Abbau der Ausstellung sowie das Verpacken und den Rücktransport unter den sichersten Bedingungen sind Ausstellungskoordinator Lars Petersen sowie Registrarin und Präventive Konservatorin Jenny Wölk verantwortlich. »Mit so bedeutenden Objekten zu arbeiten, ist eine tolle Erfahrung und auch für uns kein normaler Arbeitsalltag. Deshalb werden es für uns noch einmal spannende Wochen, die wir schon sorgfältig vorbereitet haben«. Einblicke in diese Aufgaben und Prozesse geben die beiden im kostenfreien »MuseumsTalk online« am 10. Oktober, einer digitalen Veranstaltung des Badischen Landesmuseums.
»MuseumsTalk« online
Frage »Wie kommen die ganzen Objekte jetzt wieder nach Hause?«
Donnerstag,, 10. Oktober 2024, 19 Uhr, kostenfrei, digitale Veranstaltung, Zugangslink abrufbar im Kalender des Badischen Landesmuseums
20. April bis 20. Oktober 2024, Konstanz, Archäologisches Landesmuseum Baden Württemberg und Insel Reichenau, dienstags bis sonntags und feiertags 10 bis 18 Uhr, Eintritt 14 Euro, ermäßigt 11 Euro, 6 bis 17 Jahre 5 Euro, mehr …
