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Foto: Elisa Wilke

Weltseniorentag in Gütersloh

Von Christian Schröter, 4. November 2024, Lesedauer 3 Minuten, 52 Sekunden

Weltseniorentag in Gütersloh

  • #Auftakt mit Franz #Müntefering – Buntes Programm bis zum 11. Oktober 2024 für ältere (und jüngere) Gütsler lädt ein zum Austausch und gemeinsamen Aktivitäten

Gütersloh, 4. Oktober 2024

Eine warme, herzliche Atmosphäre erfüllte die #Skylobby im #Theater #Gütersloh am #Weltseniorentag in Gütersloh. Fast alle Plätze im Veranstaltungsraum waren besetzt: ein Zeichen für das große Interesse der Gütsler an Themen rund um das Älterwerden und die Rolle der Senioren in der Gütersloher Gesellschaft. Die Veranstaltung an diesem Dienstag ist der Auftakt für eine ganze Reihe unterschiedlicher Angebote, die Senioren aus der Region noch bis Freitag, 11. Oktober 2024, die Möglichkeit geben, kostenfreie Vorträge zu verschiedenen Themen rund um das Älterwerden zu besuchen und sich bei Aktionen und Kaffeerunden auszutauschen. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Neues zu lernen – von digitalen Kompetenzen bis hin zu kreativen Workshops. Ein besonderer Gast zum Auftakt der Programmreihe war Franz Müntefering, früherer SPD Fraktionsvorsitzender, Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und Soziales.

Laufen, Lernen und Lachen

Laufen, Lernen und Lachen – diese 3 »L« sind für Müntefering die tragenden Säulen, auf denen es sich gut alt werden und auch sein lässt. Denn, da ist sich der 84 Jährige sicher, in Bewegung zu bleiben, offen zu sein für Neues und mit netten Menschen Spaß zu haben, das mache die Lebensqualität auch und gerade im Alter aus. Entsprechend motivierend fiel das Impulsreferat aus, das der langjährige Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen als Ehrengast zum Auftakt des Gütersloher Weltseniorentags hielt. In seinem eindrucksvollen Vortrag zum Thema »Älter werden in dieser Zeit« brachte Müntefering mit dem Satz »Gegenwart ist mein ganzes Leben« die Essenz des Moments und des bewussten Erlebens auf den Punkt. »Alle Erfahrungen müssen stets im Kontext unserer Erinnerungen betrachtet werden«, erklärte er. Es müsse früher und mehr übers Älterwerden geredet werden – um besser auf das Altsein vorbereitet zu sein. Nicht zuletzt mit Blick auf ehrenamtliches Engagement als Betätigungsfeld für Senioren fragte Müntefering: »Warum gibt es kaum Kurse, die allen Gütsler ab 55 zielgruppenorientiert Informationen liefern zu Themen wie #Ernährung, #Bewegung und #Finanzen im Alter? Wo bleiben die Seminare, in denen Ältere üben können, neue soziale Kontakte zu knüpfen und Möglichkeiten des Miteinanders gegen zunehmende Einsamkeit zu testen? Wo lernt man frühzeitig, mit schweren Krankheiten, mit Demenz und auch mit dem Sterben umzugehen? Und welche Chancen habe ich im #Alter, noch eine Rolle zu spielen und wertgeschätzt zu werden?« Denn: »Helfen und sich helfen lassen ist keine Sozialromantik, das macht unser aller Leben besser.« Ein Statement, das für viel Applaus sorgte. Das soziale Miteinander, wie etwa auch bei Stammtischen, förderten den regelmäßigen Austausch und den Zusammenhalt. Neben diesen sozialen Aspekten kamen auch Themen wie Mobilitätsangebote und Barrierefreiheit für ältere Menschen zur Sprache.

Altersbilder und deren Wandel

Im Anschluss diskutierten die Podiumsgäste in einer Gesprächsrunde über Altersbilder und deren Wandel. So listete beispielsweise Jürgen Jentsch, Vorsitzender des Gütersloher #Seniorenbeirats, Bedürfnisse der Gütersloher Senioren auf und verwies vom regelmäßigen Kinonachmittag bis hin zum #Rollator Training auf bereits bestehende Angebote. Frau Dr. phil. Frauke Schönberg vom Alters Institut des Evangelischen Johanneswerks erläuterte aufschlussreich Fallstricke und Chancen verschiedener Alters Rollenbilder und klischees und hob die Notwendigkeit hervor, die Perspektive der Nutzer in Entscheidungen, vor allem in Pflegeeinrichtungen, stärker zu integrieren. Julia Kelp, Senioren und Ehrenamtsberaterin der AG Wohlfahrtsverbände, sprach sich zudem für eine verstärkte Anerkennungskultur für ehrenamtlich tätige Senioren aus und verwies auf den neuen Podcast »Ehrenamt tut gut«. Als Vertreter der jungen Generation machte Nick Baretti vom Jugendparlament deutlich, wie die Generationen voneinander lernen können. Ein emotionaler Höhepunkt der Veranstaltung war der Bericht von Johannes Bichmann über das Projekt »Das Leuchten des Alters«. Die dazugehörigen Bilder, die in der Skylobby ausgestellt waren, zeigten die Schönheit und Ausdruckskraft älterer Gesichter und verdeutlichten das Strahlen, das Menschen im hohen Alter auszeichnet. Die Bilder sind weiterhin im Wilhelm Florin Zentrum ausgestellt.

Ü 60 Chor

Für die musikalische Untermalung an diesem Tag sorgten der Ü 60 Chor der sogenannten »Kreismusikschule Gütersloh« unter Leitung von Markus Berkmann, die mit den Liedzeilen »Singen macht Spaß, singen tut gut« alle Besucher herzlich begrüßten. Die Tanzgruppe des Bundesverbands Seniorentanz unter Leitung von Helga Fischer und unterstützt vom Kreissportbund Gütersloh tanzte einen beliebten Line Dance und bewegte mit einfachen Schritten zum Mitmachen im Sitzen das gesamte Publikum. Das Programm rund um den Weltseniorentag läuft noch bis Freitag, 11. Oktober 2024. Das gesamte Programm ist online zu finden.

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