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34. Film und Musikfest der Friedrich Wilhelm Murnau Gesellschaft, das Festival für Stummfilm mit Livemusik

Von Christian Schröter, 10. November 2024, Lesedauer 12 Minuten, 21 Sekunden

34. Film und Musikfest der Friedrich #Wilhelm #Murnau #Gesellschaft, das Festival für Stummfilm mit #Livemusik

  • Die Ware #Sex und das wahre Leben

#Bielefeld, 10. Oktober 2024

»Sex sells«: Der betörend hypnotische Blick von Louise Brooks, die, verführt und entehrt, in einem Bordell landet und alles über käufliche Liebe lernt; die Brautmeute, die dem Millionär hinterherjagt, weil sie weiß, dass Liebe mit Geld eine bessere Option ist als Liebe ohne Geld; die Angst vor der Macht der #Erotik und des Wissens von Frauen, die in der Hexenjagd ihren Ausdruck findet; das Spiel von Glück und Unglück in der Liebe, das zur »Ehe im Kreise« führt …

Seit jeher erzählt das Kino vom Begehren, vom Glück der unerfüllten Erwartungen wie vom Unglück, das unweigerlich entsteht, sobald sie erfüllt werden. In magischen Bildern werden Liebe und Sex zur Zeichensprache. So zeigen die Wassertropfen an der Glasscheibe, die sich zu einem Fluss vereinigen, im Film #»Erotikon« das, was die gesellschaftliche Konvention nie auszudrücken wagte …

Unter dem der Werbung entnommenen Motto »Sex sells« zeigt die Friedrich Wilhelm Murnau Gesellschaft in der 34. Ausgabe des Film und Musikfests #Stummfilme mit einmaliger Livemusikbegleitung über das Begehren, die Leidenschaft und die Sehnsucht.

Tagebuch einer Verlorenen

Georg Wilhelm Pabsts Film Tagebuch einer Verlorenen nach dem 1905 erstmals erschienenen, gleichnamigen Erfolgsroman von Margarete Böhme ist die bereits 3. Adaption fürs #Kino – und seine zweite Produktion mit der amerikanischen Schauspielerin Louise Brooks. Thymian, die Tochter eines Apothekers, wird von einem Freund ihres Vaters verführt, vergewaltigt und nach der Geburt des unehelichen Kindes von ihrer Familie verstoßen. Sie muss ins Heim, in welchem sie unter dem sadistischen Regiment des Vorsteher Paares leidet. Als Thymian einen mittellosen Grafen kennenlernt, flüchtet sie mit ihm in die Großstadt und arbeitet dort im Bordell. Eines Tages trifft sie dort auf ihren eigenen Vater, der sich von diesem Schock nicht mehr erholt. Nach seinem Tod steht Thymian plötzlich als vermögende Erbin dar …

Pabst schuf ein Sozialdrama, das die Scheinheiligkeit und Perfidie des Bürgertums nicht nur entblößt, sondern der tragischen Heldin auch eine neue Perspektive eröffnet und sie am Ende in einem leidenschaftlichen Plädoyer gegen Verlogenheit und Heuchelei und für mehr Menschlichkeit ihre Stimme erheben lässt. Nur wenige deutsche Filme der 1920er Jahre waren so umstritten und wurden einer so rigiden Zensur und somit Verstümmelung unterzogen wie Pabsts Tagebuch einer Verlorenen. 1997 meldete die Cineteca di Bologna den Fund einer Nitrokopie, welche die meisten der bislang verschollenen Szenen aufwies: eine umfangreiche »Gymnastikunterricht« Sequenz im Bordell, sadistische Szenen im Internat und die letztliche Bestrafung der Aufseher durch aufgebrachte Mädchen. Das Deutsche Filminstitut und die Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung übernahmen die komplette Rekonstruktion des Films und im Jahr 2013 ließ die Murnau Stiftung die Restaurierung hochauflösend digitalisieren.

Henri Langlois, Direktor der Cinémathèque Française, der Brooks nach Jahrzehnten des Vergessens als Ikone des Stummfilms rehabilitierte, beschrieb deren Magie: »Wer sie einmal gesehen hat, wird sie nie vergessen. Sie ist die moderne Schauspielerin schlechthin. … sie ist die Intelligenz des filmischen Prozesses, die perfekte Verkörperung des Fotogenen; sie verkörpert all das, was das #Kino in den letzten Jahren seines Schweigens wiederentdeckt hat: völlige Natürlichkeit und absolute Einfachheit. Ihre Kunst ist so rein, dass sie unsichtbar wird.«

Zum zweiten Mal ist die sensationelle Hamburger Solo Akkordeonistin Natalie Böttcher zu Gast beim Film und Musikfest.

Freitag, 25. Oktober 2024, 20 Uhr, Rudolf Oetker Halle, Deutschland 1930, 109 Minuten, Regie Georg Wilhelm Pabst, Drehbuch Rudolf Leonhardt, mit Louise Brooks, Fritz Rasp, Valeska Gert, Siegfried Arno, Kurt Gerron, #Musik Natalie Böttcher, Solo Akkordeon

Double Feature Buster Keaton, »The Goat«, »Seven Chances«

Bereits als Kleinkind mit seinen Eltern als »The Three Keatons« auf der Vaudevillebühne lernte Buster Keaton die harten Regeln des Showgeschäfts. Gelacht wurde, wenn sein Vater den kleinen Jungen auf der Bühne herumschleuderte und im Publikum zu Fall brachte. Der Junge lernte, die Stürze (»Buster«) mit stoischer Miene zu ertragen und mit akrobatischem Können wirkungsvoll auszugestalten, was das Gelächter sehr beförderte.

Neben Charles Chaplin und Harold Lloyd ist Buster Keaton der Dritte in der Trias der bedeutendsten Stummfilmkomödianten des Stummfilms. In seinen Filmen entwickelt Keaton das »Stoneface« unter dem »Porkpie« genannten flachen Filzhut, das die Demütigungen des Lebens anscheinend unbewegt erträgt, zum Markenzeichen. In dem Double Feature The Goat und Seven Chances ist er in seiner Paraderolle, der des jungen, ungeschickten Mannes zu sehen, dem das Leben nur Knüppel zwischen die Beine zu werfen bereit ist, der jedoch sein Schicksal wendet – und am Ende immer das schönste Mädchen kriegt. Neben dem scheinbar unbewegten Mienenspiel, das alle Gefühlsregungen in den Augen ausdrücken konnte, ist der nach James Agee »stummste aller Stummfilmkomiker« auch ein Genie der Flucht und Verfolgungsjagd. Die wohl eindrucksvollste zeigt Seven Chances, indem Hunderte wutschnaubender, heiratswilliger Bräute in vollem Ornat den Millionär und Heiratsschwindler Jimmie durch die Straßen von Los Angeles verfolgen, bis sie von einer von ihm unabsichtlich hervorgerufenen Geröll Lawine gestoppt werden – und Jimmie doch noch die Richtige bekommt.

Sonntag, 27. Oktober 2024, 17 Uhr, Rudolf Oetker Halle, USA, 1921, 23 Minuten, Regie Buster Keaton & Malcolm St. Clair, USA, 1925, 57 Minuten, Regie Buster Keaton, Musik Axel Goldbeck und das Cinematografische Orchester, mit den Spezialisten für Tempo und Swing Axel Goldbeck und seinem Cinematografischen Orchester

Halloween Special: »Häxan« (Hexen)

#Hexensabbat, #Folterkammer, Streckbank, Pranger, Scheiterhaufen: Als #Halloween Special ein semi dokumentarische Horrorklassiker über die #Hexenverfolgung. Aufgrund seiner expliziten Darstellungen von Gewalt und Nacktheit löste Benjamin Christensens Film »Häxan« nach seiner Uraufführung in Schweden internationale Proteste aus, in dessen Folge der Film zensiert und verstümmelt wurde. Erst als er 1941 durch seinen Regisseur erneut in die Kinos gebracht wurde, war auch im Ausland die Originalfassung zu sehen. Benjamin Christensen setzt sich mit der Behandlung von Hexen über die Zeit und dabei vor allem mit Hexenverfolgung, Geisterbeschwörungen und Heiligenvisionen auseinander. Er zeigt, wie Hexen geheimnisvolle Mixturen brauen oder Menschen verhexen, wie ihnen der Prozess gemacht wird und sie schließlich gefoltert und getötet werden. Mit seinen Spezialeffekten, Animationstechniken und einer expressionistischen Ästhetik, die Gothic affinen Zeitgenossen bis heute schaurig schönes Gänsehautfeeling verschafft, ist der Film ein zu Unrecht fast vergessenes Meisterwerk. Sich selbst gab der Regisseur und Drehbuchautor Christensen übrigens die Rolle des Teufels …

»Doch jenseits alles Kalküls mit Spektakel und Tabubruch ist ›Häxan‹ ein Aufklärungsfilm und zugleich eine wütend entrüstete Anklage gegen die Frauenfeindlichkeit in der Gesellschaft bis in die damalige Gegenwart. Die Brüder Selke »erforschen Texturen – knarrende Streicher, geschlagenes Holz – […] mit der Intensität eines Horrorfilms«, John Lewis, »The Guardian«.

Donnerstag, 31. Oktober 2024, 20 Uhr, Lichtwerk, Schweden 1922, 107 Minuten, Regie und Drehbuch Benjamin Christensen, mit Maren Pedersen, Clara Pontoppian, Elith Pio, Musik Brüder Selke, Cello und Klavier

»The Marriage Circle«

Die fesche Mizzi hat von ihrem schnurrbärtigen Gatten Prof. Stock die Nase voll und wirft sich dem schnurrbartlosen Mann ihrer besten Freundin an den Hals. So setzt sie ein Karussell in Gang, auf dem Verliebte und Verlassene, Idealisten und Zyniker, Bartträger und Glattrasierte in merkwürdiger Harmonie im Kreise fahren. Mizzis Ehemann heuert einen Detektiv an, um sie zu beschatten; ihre Freundin küsst versehentlich den Falschen; alle belauern einander. Es ist ein einziges Spiel mit dem Feuer, das der gebürtige Berliner Ernst Lubitsch hier vorführt: Wer wird sich wann die Finger oder andere Extremitäten verbrennen? Für amerikanische Verhältnisse ist The Marriage Circle ungewöhnlich frivol und demonstriert eine sonst nur im Slapstick Film kultivierte Freude an unmoralischen Überschreitungen.

Die treibende Kraft ist Mizzi, gespielt von Marie Prevost, die vorher jahrelang für Max Sennett, dem »King of Comedy«, gearbeitet hatte und unter Lubitsch zu einem #Hollywood Star aufstieg. Standen Filmkomödien bis dahin im Schatten dramatischer und ernster Filme, so bewies The Marriage Circle, dass Komödien nicht nur in schauspielerischer, sondern auch in filmkünstlerischer Hinsicht Maßstäbe setzen konnten: #Dramaturgie, #Kameraarbeit und #Schnitt erreichen hier einen ganz seltenen Grad der Perfektion. Nach der deutschen Premiere unter dem Titel Die Ehe im Kreise jubelte Kurt Pinthus 1924 im Tagebuch : »Hier ist Kammerspiel und Publikumsstück in Verschmelzung geglückt. Hier ist das erste und einzige vollkommene Lustspiel, das bisher von deutscher Hand erzeugt wurde – tragikomischer Weise in Amerika. Gäbe es ein Wort in unserer Sprache, das Vergnügen auszudrücken, welches dieser Film bereitet, ich setzte es mit solcher Leidenschaft hierher, dass sich alles, was sonst in Deutschland an Lustspielen erzeugt wird, verkröche und jeder Leser spornstreichs hinliefe, sich dieses Lubitsch Opus anzusehen.« (Text Philipp Stiasny) Als erstes und einzigartiges Kinoorchester des 21. Jahrhunderts lässt das Metropolis Orchester Berlin unter der Leitung von Burkhard Goetze die verloren geglaubte Tradition von Orchestermusik im Kino wieder auferstehen.

Sonntag, 3. November 2024, 17 Uhr, Rudolf Oetker Halle, USA, 1924, 92 Minuten, Regie Ernst Lubitsch, Drehbuch Paul Bern, mit Monte Blue, Florence Vidor, Adolphe Menjou, Marie Prevost, Musik Metropolis Orchester Berlin unter der Leitung von Burkhard Goetze

»Erotikon« (Erotik)

In einer stürmischen Regennacht findet ein feiner Herr aus der Großstadt gastfreundliche Aufnahme in einer Bahnstation in der Provinz. Während der alte Eisenbahner zum Dienst muss, entwickelt sich zwischen seiner Tochter und dem Fremden eine erotisch aufgeladene Beziehung. Zurück in der Stadt, hat der Mann das Abenteuer schnell vergessen – bis eines Tages das Mädchen vor seiner Tür steht …

Mit einem Minimum an Zwischentiteln fand der tschechische Regisseur Gustav Machatý zu einer subtilen Filmsprache, die die Atmosphäre der Erotik, Verführung und Begierde durch eine Folge von symbolkräftigen Bildern und Überblendungen erzeugt, die er in seinem nicht minder berüchtigten Film »Extase« (1933, mit Hedy Lamarr) zur Meisterschaft führte. »Der Schritt einer jungen Frau vom Mädchen zur Wissenden, vom Land in die Stadt, von sentimentaler Leichtgläubigkeit zu einer bewussteren, klugen Sensibilität […] was den Film bemerkenswert macht, ist sein Reichtum an poetischen Details, seine kühne, unverhohlene Erotik, am deutlichsten in der Anfangssequenz der sexuellen Initiation der jungen Frau mit ihrem leuchtenden Weiß und den ekstatischen Zuckungen«, Nick Bradshaw, Time Out Film Guide.

Bei seiner Uraufführung 1929 löste Erotikon einen Skandal aus, der zur Zensur und Verstümmelung der Originalfassung um 22 Minuten, aber auch zu einer cinematografischen Revolution führte, die bis heute als die Grundlage der Verbindung zwischen Kino und Erotik gilt. Der Film bringt die Ästhetik der Avant Garde mit traditionellen Erzählformen zusammen und vereint dadurch verschiedenste künstlerische Strömungen der späten 1920er Jahre, von der klassischen Moderne über Art Deco bis zum Surrealismus. Erst viele Jahre nach seiner Uraufführung konnte Machatýs Werk in der eigentlich beabsichtigten Form wieder hergestellt werden. Der »von der Zensur gezähmte Film macht erst in der Vervollständigung seinem Titel wirklich Ehre. Eine Hommage an den Augenblick, an die Liebe im Vorübergehen und doch auch an die Sehnsucht«, Daniel Kothenschulte.

Donnerstag, 7. November 2024, 20 Uhr, #Lichtwerk, Tschechoswlowakei 1929, 115 Minuten, Regie und Drehbuch Gustav Machatý, mit Olaf Fjord, Ita Rina, Karel Schleichert, Charlotte Susa, Musik Daniel Kothenschulte, als Stammgast des #FMF am Klavier Daniel Kothenschulte, Filmkritiker, Filmkurator und Stummfilmpianist.

»City Girl«

In Murnaus 3. und letztem in Hollywood gedrehten Film »City Girl« verliebt sich eine junge Frau, die in einem Schnellrestaurant arbeitet, in einen ihrer Kunden, einen jungen Bauern. Mit ihm zieht sie aufs Land, weil sie dort das wahre Leben zu beginnen hofft. Tatsächlich erregt sie den Zorn des Schwiegervaters und den begehrlichen Neid der Landarbeiter. Erst nach einer Beinahe Katastrophe, nach der Emanzipation des Sohnes, ihres Mannes, von seinem Vater, nach ihrem Fluchtversuch stellt sich ein mögliches Happy End her. Bis heute steht City Girl im Schatten des mit drei Oscars ausgezeichneten ersten Hollywood Films von Friedrich Wilhelm Murnau »Sunrise« (1927). Wiederum thematisiert Murnau den Stadt Land Konflikt, nun jedoch mit größerer Strenge und visueller Härte. Während das Zimmer von Kate als klaustrophob enge Einzelzelle erscheint, zeigt Murnau das weite Land des Weizenfarmers leer und öde, gezeichnet von der Industrialisierung der Landwirtschaft – eine Vorahnung der Dust bowl der 1930er Jahre. Der romantische Traum der Städtern vom »echten« Leben auf dem Land erweist sich als Alptraum. 9 Jahre nach ihrer umjubelten Uraufführung wird diese Komposition von Bernd Wilden endlich wieder unter seinem Dirigat mit den Bielefelder Philharmonikern aufgeführt – ein Herzenswunsch nicht nur des Orchesters.

Freitag, 8. November 2024, 20 Uhr, Rudolf Oetker Halle, USA, 1930, 85 Minuten, Regie Friedrich Wilhelm Murnau, Drehbuch Berthold Viertel, Marion Orth, mit Charles Farrell, Mary Duncan, David Torrence, Edith Yorke, Musik #Bielefelder #Philharmoniker, Komposition und Dirigat Bernd Wilden

»The Hayseed«

USA 1919, 27 Minuten, Regie Roscoe Arbuckle, Hauptdarsteller Buster Keaton

»Get Out And Get Under«

USA 1920, 25 Minuten, Regie Hal Roach, Hauptdarsteller #Harold #Lloyd

»The Pawnshop«

USA 1916, 25 Minuten, Regie und Hauptdarsteller Charles #Chaplin

»Barnum & Ringling, Inc.«

USA 1928, 18 Minuten, Regie Robert Mc Gowan, Hauptdarsteller »Our Gang« (»Die kleinen Strolche«)

Wenn Buster Keaton, Charles Chaplin, Harold Lloyd und die Kinderstars von »Our Gang« (»Die kleinen Strolche«) die Leinwand betreten, ist Chaos vorprogrammiert. 4 Highlights der kurzen #Slapstick #Komödie fordern die Lachmuskeln von Kindern, Eltern, Großeltern zu Höchstleistungen heraus. Der Regisseur und Darsteller Roscoe Arbuckle, angeblicher Erfinder der Tortenschlacht im Film, war der Entdecker Buster Keatons, der seinen Schützling unter anderem mit »The Hayseed« zum Star machte. Wegen Falschbeschuldigung in einem Mordfall endete die Karriere Arbuckles bereits 1921. Trotz Freispruchs wurde er in Hollywood nicht rehabilitiert, seine Filme gerieten über Jahrzehnte in Vergessenheit. Laut Buster Keaton starb der große Komiker an gebrochenem Herzen.

Obwohl er nur 32 Minuten dauert, ist »The Pawnshop« (»Das Leihhaus«) für Chaplins Biographen David Robinson unter allen Filmen Chaplins der mit den meisten Ideen. Aus jeder Requisite kreiert der Künstler einen Gag, wobei die Gegenstände reihenweise zweckentfremdet werden: Die Ukulele wird zum #Kochlöffel, das Mundstück eines Telefons zur Juwelierlupe, eine Teigmangel zum Geschirrtrockner. In »Get Out And Get Under« (»Steig aus und geh unter«) zeigt Harold Lloyd, der junge, scheue Mann mit der kreisrunden Brille und dem ebenso kreisförmigen Strohhut, ungeheure Kraft, seinen Alptraum zu überwinden, um mit Hilfe eines #Ford Model T Automobils die Geliebte in letzter Minute den Armen des Falschen zu entreißen, auch wenn er dafür als Schwertkämpfer auf die Bühne gehen muss. Die Ovationen des Publikums nimmt er dankend entgegen.

Die in Deutschland als »Kleine Strolche« legendär gewordene Gruppe von Kinderdarstellern wohnt in ihrem 74. Filmabenteuer »Barnum & Ringling, Inc.« in einem noblen, aber langweiligen Hotel. Sie beschließt, mit ihrer bunten Sammlung verkleideter Haustiere einen Zirkus zu veranstalten, der außer Kontrolle gerät und im ganzen Hotel für Chaos sorgt. Zwar beendet der erwachsene Detektiv zum Schluss das Chaos, doch gilt das letzte Bild – und unsere Sympathie – einem Storch, der mit einem Schluckauf volltrunkenen durch den Ballsaal stolpert.

Sonntag, 10. November 2024, 15 Uhr, Rudolf Oetker Halle, Musik Wanderkino mit Waltraut Elvers, Bratsche Sebastian Pank, Saxofon, Bass, Clarinet, Peter Bauer, Percussion, Tobias Rank, Piano/Leitung

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Original Content 34. Film und Musikfest der Friedrich Wilhelm Murnau Gesellschaft, das Festival für Stummfilm mit Livemusik bei Gütsel Online …

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