Karla Wagner Stiftung E-Mail info@karla-wagner-stiftung.de
Home
Kulturjournal
Service
Was wir tun Wer wir sind Searchglass

Foto: Kunstmuseum Pablo Picasso

Kunstmuseum Pablo Picasso Münster: »Mona Lisa zum Anbeißen – Kunst und Werbung«, 12. Oktober 2024 bis 19. Januar 2025

Von Christian Schröter, 11. November 2024, Lesedauer 3 Minuten, 41 Sekunden

#Kunstmuseum #Pablo #Picasso Münster: »Mona Lisa zum Anbeißen – Kunst und Werbung«, 12. Oktober 2024 bis 19. Januar 2025

#Münster, 11. Oktober 2024

Mit der Ausstellung »#Mona #Lisa zum Anbeißen – #Kunst und Werbung« (12. Oktober 2024 bis 19. Januar 2025) geht das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster der Frage nach, welche Kunstwerke zu den international werbefähigen Bildikonen gehören und wie diese von der Werbung eingesetzt werden: Die Mona Lisa wirbt für #Pizza und Partneragenturen, Piet Mondrians abstrakte Quadrate in Rot, Gelb und Blau werden auf Haarsprays und Turnschuhen platziert und Michelangelos David trägt eine Levi's Jeans. Mit über 100 Plakaten, Werbefilmen, Anzeigenkampagnen bis hin zu alltäglichen Konsumartikeln illustriert die Schau die vielfältigen Strategien der Werbung im Umgang mit der Kunst von Pablo Picasso, Vincent van Gogh, Leonardo da Vinci und vielen anderen. 

»Kunstwerke als Werbeträger zu nutzen, ist kein neues Phänomen«, erklärt Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller. »Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden mit Gemälden Werbekampagnen illustriert. Die Welt der bildenden Kunst und diejenige der Werbe industrie sind seither immer wieder schöpferische Verbindungen eingegangen.« So zeigt die Münsteraner Ausstellung die Putti der Sixtinischen Madonna von Raffael auf Dresdener Christstollen und Leonardos »Letztes Abendmahl« auf Plakaten von internationalen Fastfoodketten. Aber auch Kampagnen von Nobelmarken wie Rolls Royce, Maserati oder dem Modelabel Gianni Versace sind Teil der Münsteraner Präsentation.

Die Ausstellung untersucht die inhaltlichen und formalen Charakteristika der Werbung mit Kunstwerken. Sie zeigt, wie in der Werbung Stimmungs und Gefühlsbilder geschaffen werden und Kunstwerke eine Werbekampagne poetisieren und ästhetisieren können. Häufig handelt es sich bei den ausgewählten Beispielen um werbliche Zweitverwendungen von Gemälden, die ursprünglich als selbstständige Kunstwerke geschaffen wurden. Doch auch berühmte Künstler wie Henri de Toulouse Lautrec und Pierre Bonnard schaffen Werbeplakate und erachten diese Werke nicht als niedere Brotkunst. Ihre farbenfrohen, großformatigen Plakate werden im 19. Jahrhundert sogar zu begehrten Sammelobjekten.

Bedeutet die werbliche Nutzung von Kunstwerken den Ausverkauf der Kultur? Die Ausstellung gibt ihren Besucher:innen dafür verschiedene Antwortmöglichkeiten: Sie skizziert sowohl die ultimative #Banalisierung und #Trivialisierung der Kunstwelt und deutet zugleich deren willkommene Popularisierung an. So sind viele der Meisterwerke weniger durch Kunstausstellungen, als vielmehr durch die Werbung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.

Die Werke der Ausstellung »Mona Lisa zum Anbeißen – Kunst und Werbung« stammen mehrheitlich aus dem Pariser Musée des Arts Décoratifs, dem Museum für Gestaltung in Zürich und dem Archäologischen Museum der Universität Münster. Ergänzt werden sie um Werke aus Privatsammlungen, der Kunsthalle Bremen und dem Mondriaanhuis in Amersfoort.

Weltgewandte Moderne – #Picasso, #Matisse, #Chagall und das Fremde

Vom Südpazifik über die Karibik bis in den Nahen Osten: Auf imaginären und realen Reisen ließen sich die Künstler der Klassischen Moderne von den Eindrücken ferner Orte inspirieren. Die Schau »Weltgewandte Moderne – Picasso, Matisse, Chagall und das Fremde« untersucht vom 12. Oktober 2024 bis zum 19. Januar 2025 die Bedeutung von Fremdheitserfahrungen als künstlerische Inspirationsquelle und verortet sie zwischen europäischer Kunstgeschichte, Reisekultur und Kolonialpolitik. Dabei treffen Lithografien, Radierungen und Linolschnitte aus dem Eigenbestand des Picasso Museums auf historische Fotografien und Filme aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.

»Die Begegnung mit außereuropäischen Kulturen war für die Künstler Picasso, Matisse und Chagall ein entscheidender Faktor in der Herausbildung ihrer individuellen Bildsprachen«, erläutert Kurator Alexander Gaude vom Picasso Museum. »Die Ausstellung zeigt, wie sie sich Themen und Motive aus den als »fremd« empfundenen Kulturen aneigneten, verwandelten und in ihre Bildwelt integrierten.«

Das erste Ausstellungskapitel folgt Henri Matisse auf eine Tahiti Reise, deren Einflüsse er künstlerisch verarbeitet: Florale und maritime Eindrücke aus Polynesien spiegeln sich nicht nur in seinen druckgrafischen Werken, sondern inspirieren ihn auch zu seinen berühmten farbenfrohen Scherenschnitten. Der zweite Ausstellungsteil widmet sich dem Einfluss orientalistischer Maltraditionen im Schaffen von Matisse und Picasso. Der dritte Raum der Studioausstellung folgt Marc Chagall auf eine Reise nach Palästina, die er 1931 unternahm. Das Kapitel zeichnet u.a. den Einfluss islamischer Architektur auf Chagalls Bibelillustrationen nach.

Ausstellungsrundgänge mit den Kuratoren

Kurator Alexander Gaude führt durch »Weltgewandte Moderne – Picasso, Matisse, Chagall und das Fremde«: Mittwoch, 27. November 2024, 15 Uhr

Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller führt durch »Mona Lisa zum Anbeißen – Kunst und Werbung«: Mittwoch, 11. Dezember 2024, 15 Uhr

Ein Katalog zur Ausstellung »Mona Lisa zum Anbeißen – Kunst und Werbung« ist für 29,90 Euro an der Museumskasse oder über den Onlineshop des Museums erhältlich.

Original Content Kunstmuseum Pablo Picasso Münster: »Mona Lisa zum Anbeißen – Kunst und Werbung«, 12. Oktober 2024 bis 19. Januar 2025 bei Gütsel Online …

Karla Wagner Stiftung