Der Streuobstanbau in Deutschland ist immaterielles Kulturerbe. Dies bestätigten die Kulturminister der Länder im März 2021 bei der Kulturministerkonferenz. Foto: Florian Fahlenbock
Von Christian Schröter, 16. November 2024, Lesedauer 2 Minuten, 32 Sekunden
Hochstamm Deutschland: Erster UNESCO Tag des immateriellen Kulturerbes – der Streuobstanbau ist feierwürdig
Rohrdorf, 15. Oktober 2024
Die #UNESSCO ruft zum ersten globalen Tag des Immateriellen Kulturerbes am Donnerstag, 17. Oktober 2024, auf. Hochstamm Deutschland feiert zusammen mit allen Streuobsthelden den Streuobstanbau. Mitten in der Erntezeit leuchtet die deutsche und europäische Kulturlandschaft besonders bunt.
Hochstamm Deutschland feiert Tag für Tag den Streuobstanbau als eine der wertvollsten Kulturlandschaften Europas. Am Ehrentag des Immateriellen Kulturerbes am 17. Oktober 2024 steht ein besonderer Anlass an. Streuobsthelden feiern gemeinsam mit dem internationalen Netzwerk anerkannter Immaterieller Kulturerbe der UNESCO – mitten in der Erntezeit.
Feiertag für Immaterielle Kulturerbe
Die UNESCO zeichnet jährlich weltweit Kulturerbe aus, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Der jährlich tagende Zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO beschloss im Dezember 2023 in #Botswana den »Tag des Immateriellen Kulturerbes«. Dieser findet jedes Jahr am 17. Oktober statt, 2024 zum 1. Mal. An diesem Tag feiert die internationale Gemeinschaft der Immateriellen Kulturerbe die unterschiedlichsten »lebendigen Erbe«. Mit dabei: Der Streuobstanbau und verbindende Kulturerbe wie die Hutzelproduktion im fränkischen Steigerwald, die handwerkliche Apfelweinproduktion in #Hessen und der #Viez als traditioneller #Apfelwein rund um #Saale und #Mosel.
Der Streuobstanbau: kollektiver Antrag – kollektiver Triumph
Der gemeinnützige Verein Hochstamm Deutschland ergreift 2019 die Initiative, die Antragstellung als deutschlandweites Kooperationsprojekt zu organisieren. Das hieb und stichfeste Argument des Antrags ist, dass der Streuobstanbau aus einer landwirtschaftlich kulturellen Entwicklung gewachsen und somit direkt an menschliches Wissen gebunden ist. Worin der Antrag mündet, ist der größte Erfolg: Der Streuobstanbau steht seit 2021 im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland. 1,3 Millionen Menschen unterstützten den Antrag. Österreich ist 2024 nachgezogen und feiert Anfang Dezember ebenfalls die offizielle Aufnahme in die UNESCO Bundesliste. Es ist der langersehnte tosende Applaus für das Engagement tausender, oft ehrenamtlicher Streuobsthelden.
Ohne Streuobsthelden keine Streuobstkultur
In Deutschland gibt es noch rund 250.000 Hektar Streuobstwiesen, um die sich mehr als eine halbe Million Menschen kümmern. Streuobstwiesen stehen für Vielfalt, den Erhalt alter Obstsorten und prägen ganze Kulturlandschaften. Neben kulturellen Ausdrucksformen wie Erntefesten beruhen die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen, das Züchten von Obstsorten sowie die Verarbeitung des Obstes auf einem kostbaren Erfahrungsschatz. Die traditionelle Form des Obstbaus leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Streuobstbewirtschafter sind die grundlegende Voraussetzung dafür, dass die pflegebedürftigen Bestände auch in Zukunft bestehen bleiben. Und das, obwohl die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen harte Arbeit ist.
Fortsetzung folgt: Tag der Streuobstwiese im April
Anlässlich des »Tags der Streuobstwiese« feiert die deutsche Streuobstwelt den Streuobstanbau zusammen mit Streuobstbewirtschafter aus Großbritannien, Österreich, Italien, Frankreich, Luxemburg, Slowenien – kurz gesagt mit halb Europa. Der Aktionstag findet europaweit jährlich am letzten Freitag im April statt. Streuobstfreunde aus ganz Europa veranstalten verschiedenste Aktionen rund um das Immaterielle Kulturerbe Streuobstanbau. Jede Veranstaltung vor Ort hilft, die Bedeutung unserer Streuobstwiesen bekannter zu machen. Aber das Wichtigste sind natürlich die Streuobsthelden, die Großartiges leisten – egal ob auf der Wiese, in der Kelterei oder im Verein. Mehr …