Foto: Gustav Lübcke Museum
Von Christian Schröter, 17. November 2024, Lesedauer 4 Minuten, 49 Sekunden
Gustav Lübcke #Museum: »Hier und Jetzt« – Kunst aus #Hamm und Westfalen, 18. Oktober 2024 bis 19. Januar 2025
Hamm, 16. Oktober 2024
»Hier und Jetzt« – der Titel der Ausstellung verspricht einen Einblick in das aktuelle Kunstschaffen in #Westfalen. Bereits zum siebten Mal wurden die Künstler aus dem Einzugsbereich des »Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL)« dazu aufgerufen, sich mit aktuellen Kunstwerken um einen Platz in der Ausstellung zu bewerben. Aus einer überwältigenden Anzahl von 270 eingegangenen Bewerbungen hat eine fachkundige Jury Arbeiten von 57 Künstlern ausgewählt, die ab dem 18. Oktober 2024 im ikonischen S Flügel des #Gustav #Lübcke Museums präsentiert werden. Im Zusammenhang mit der Ausstellung wird einer dieser 57 künstlerischen Positionen der mit 5.000 Euro dotierte und von der Stiftung der #Sparkasse Hamm für #Kunst und #Kulturpflege gestiftete Kunstpreis der Stadt Hamm verliehen.
Beeindruckend sind die präsentierten Werke schon durch die Bandbreite der Techniken, die vom Aquarell über Ölmalerei bis hin zu Skulpturen und raumgreifenden Installationen reichen. Es begegnen sich klassische Herstellungsverfahren, wie zum Beispiel die Hinterglasmalerei, und moderne Bildgebungsverfahren wie das Video. Bedruckte Teppiche stehen feinen handgemalte Zeichnungen gegenüber. So kontrastreich die einzelnen Stile und Ausdrucksformen jedoch sein mögen, sind sie doch ein Spiegelbild der Zeit und der Region, in der sie entstanden sind.
Mit dieser neuen Ausgabe zeigt »Hier und Jetzt« abermals, dass die Kunstszene Westfalens lebendig und vielfältig ist. Sie macht nicht nur deutlich, was im Moment in den Ateliers passiert, sondern regt auch an, über die Verbindung von Kunst, Region und Gesellschaft nachzudenken. Die Ausstellung ist ein Schaufenster in die Gedanken und Gefühlswelt der hier lebenden und arbeitenden Künstlern, die ihre ganz eigene Sicht auf das Leben, die Natur und die Menschen in ihren Werken festhalten. Jede künstlerische Position beweist eine individuelle Handschrift und doch finden sich Themen, die mehrere Künstler miteinander verbinden. Einige widmen sich – mal direkt, mal indirekt – der Klimakrise, andere werden weniger explizit und widmen sich dem großen Feld der Vergänglichkeitsmotivik, während gleich mehrere Künstler in tagebuchartiger Zusammenstellung versuchen, den Alltag greifbar werden zu lassen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema der Identität, angefangen bei Körperwahrnehmung bis hin zur Verfremdung über Masken, ist auffällig dominant in der Ausstellung. Streng geometrische Strukturen und abstrakte Komposition bilden einen weiteren deutlichen Schwerpunkt. Es ist eine Freude, diese Vielfalt zu entdecken, sich inspirieren zu lassen und vielleicht auch den einen oder anderen neuen Blickwinkel zu erlangen.
Neben dem Kunstpreis der Stadt Hamm werden im Rahmen der Ausstellung zwei weitere Preise vergeben. Während der Laufzeit der Ausstellung sind die Besucher herzlich dazu eingeladen, über ihre Lieblingskunstwerke abzustimmen. Das Werk mit den meisten Stimmen erhält zum Ende der Ausstellung den von der Sparkasse Hamm gestifteten und mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis.
Erstmalig in der Geschichte des Kunstpreises der Stadt Hamm wurde zusätzlich ein mit 2.000 Euro dotierter Preis für ein überzeugendes Vermittlungskonzept ausgeschrieben. Unter dem Motto »Lokale Kunst – Großes Publikum« waren freischaffende Kunstvermittler bundesweit eingeladen, ein auf das Gustav Lübcke Museum abgestimmtes Vermittlungskonzept einzureichen. Eine Fachjury wählte den Preisträger aus. Möglich geworden ist der Preis durch die freundliche und tatkräftige Unterstützung des Museumsvereins Hamm.
Im Rahmen der Ausstellung vergibt das Gustav Lübcke Museum 3 Preise
Kunstpreis der Stadt Hamm
Für den Kunstpreis der Stadt Hamm wird unter allen Ausstellungsteilnehmenden von einer Fachjury den/die Kunstpreisträger:in der Stadt Hamm 2024 gewählt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird erneut von der Stiftung der Sparkasse Hamm für Kunst und Kulturpflege gestiftet.
Ausstellungsjury (alphabetisch): Ronja Friedrichs (Leitung Sammlung Bildende Kunst am Gustav Lübcke Museum); Klaus Lewerentz (künstlerischer Leiter des Kunstvereins Hamm); Dr. Martina Padberg (Direktorin Kunstmuseum Ahlen); Thomas Schmäschke (Direktor Gustav Lübcke Museum); Dr. Marianne Wagner (Kuratorin Gegenwartskunst am LWL Museum für Kunst und Kultur, Münster). Für die Auswahl des Kunstpreisträgers wird während der Ausstellungslaufzeit eine erweiterte Jury zusammenkommen.
Publikumspreis
Die Besucher der Ausstellung sind eingeladen, über ihr Lieblingskunstwerk abzustimmen. Der/die Gewinner:in dieser Abstimmung erhält ein mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis, der großzügig von der Sparkasse Hamm zur Verfügung gestellt wird.
Preis für Kunstvermittlung der Stadt Hamm
Erstmalig in der Geschichte des Kunstpreises der Stadt Hamm wird zusätzlich ein mit 2.000 Euro dotierter Preis für ein überzeugendes Vermittlungskonzept unter dem Motto »Lokale #Kunst – Großes Publikum« mit dem Preis für Kunstvermittlung der Stadt Hamm gekürt. Dorothee Kandzi, Vorstandsvorsitzende des Museumsverein, erläutert zur Notwendigkeit des Preises: »Wir nehmen neue Informationen immer durch die Linse unseres bisherigen Wissens und unserer Vorerfahrungen auf, was sowohl eine Bereicherung, oft aber auch eine Einschränkung sein kann. Hier kommt die Vermittlertätigkeit der Museumspädagogen ins Spiel. Die Vermittler erschließen uns tiefere Einblicke in Themen und Werke einer Ausstellung. Diese wichtige Tätigkeit soll mit einem Vermittlerpreis zum ersten Mal gewürdigt und wertgeschätzt werden. Der Museumsverein hat daher die finanzielle Ausstattung des Preises übernommen.«
Jury (alphabetisch): Ronja Friedrichs (Leitung Sammlung Bildende Kunst am Gustav Lübcke Museum) Dorothee Kandzi (Vorstandsvorsitzende des Museumsverein); Dr. Karin Mohr (Projektleitung RuhrKunstbewegt); Alexandra Peter (Leitung Bildung und Vermittlung Gustav Lübcke Museum) Sophie Reinlaßöder (Wissenschaftliche Referentin für Museumspädagogik LWL Museumsamt für Westfalen); Thomas Schmäschke (Direktor Gustav Lübcke Museum).
Alle Preisträger werden bei der öffentlichen Preisverleihung am 17. Januar 2025, 18 Uhr, verkündet.
Begleitprogramm