Von Christian Schröter, 23. November 2024, Lesedauer 2 Minuten, 49 Sekunden
Seltsame Diskussionen um #KI #Musik
Gütersloh, 23. Oktober 2024
Auf der einen Seite sehen sich Musiker zu Recht durch »KI« bedroht. Freilich kreieren die »KIs« letztlich Belangloses. Auf der anderen Seite entlarvt diese #Technik den allergrößten Teil der U Musik in Sachen Kreation und Rezeption als tatsächlich belanglos. So what?
Urheberrechtsdiskussionen sind Nonsens. Menschliche Künstler lassen sich ebenfalls von anderen inspirieren, übernehmen Techniken, Stile, Ideen, teils sogar Melodien und alles mögliche. Warum sollte die Technik das nicht tun? Und eine Stimme kann auch zufällig genauso klingen wie die von jemand anderem. Oder etwa nicht?
In Wahrheit gibt es nur sehr, sehr wenig wirklich gute Musik. Sogar noch viel weniger. Und davon ist nur ein winziger Bruchteil wirklich gut. So ist es nun einmal. Zu wirklich guter Musik gehört derweil nicht nur die Musik selbst – sondern auch der Künstler, seine Persönlichkeit, der Kontext. Das alles hat die Technik nicht. Und es gibt auf der anderen Seite des Tisches auch nur sehr, sehr wenige Hörer, die überhaupt etwas mit guter Musik anfangen können, die sie erkennen, zu schätzen wissen, die sich überhaupt dafür interessieren. Wer hört schon noch ernsthaft Musik? Die Allermeisten hören sich lediglich nebenbei irgendein Gedudel an, das gerade angesagt ist. Schon gar nicht setzen sie sich mit Musik auseinander – mit dem Kontext – sofern überhaupt vorhanden – erst recht nicht. Wie auch. Die allermeisten Musiker sind eben Durchschnitt – die allermeisten Hörer ebenso. Das liegt in der Natur der Sache und an der #Mathematik.
Die #Wahrheit ist: Beispielsweise ist es besoffenen, feiernden Malle Massen vollkommen egal, wie die #Ballermannmusik zustandekommt. Und im Grunde genommen haben sie damit auch Recht. Man könnte meinen, sie hätten es auch nicht besser verdient. Dabei ist die »KI Musik« möglicherweise sogar »besser« – je nachdem, was man unter »besser« versteht. In der Realität gilt meist längst, dass Quantität mit Qualität gleichgesetzt wird. Was durch dumme Sprüche wie »Der Erfolg gibt ihm Recht« belegt wird. Also ob die Breite Masse den Qualitätsmaßstab setzen könnte … das ist Nonsens. Sie setzt lediglich den Quantitätsmaßstab.
Die Klangqualität ist ein weiteres Thema. Eine hohe Auflösung und Dynamik kann man von »KI Musik« nicht erwarten. Sie ist stark komprimiert und schlecht aufgelöst. Was allerdings für große Teile der »menschgemachten« Musik ebenfalls gilt.
Zu dem Thema passt ein Gag des kongenialen Duos Hauck & Bauer, der in etwa so geht: »Ich war bei dem neuen Italiener. Die machen sogar das #Brot selbst, die #Pasta ist selbstgemacht, sie machen auch das #Öl selbst« … »Das klingt toll. Da muss ich mal hin!« … »Schmeckt halt scheiße« …
Letztlich wird wohl vorerst keine »KI« dieser Welt eine Nina Simone, einen Eddie van Halen, einen Dmitri Schostakowitsch, einen Sonny Rollins, einen Ludwig van Beethoven, einen Mike Oldfield und andere Top Künstler hervorbringen. Merke: Einzigartigkeit ist noch lange keine Avantgarde. Die »KI« ist ein technischer Eklektizismus, dem notwendigerweise analog zur #Biologie die »Tendenz zur Mitte« und ohne Input wohl auch die Homöostase innewohnt. Und nichts anderes. Und wer weiß – vielleicht ist das ganze in ein paar Jahren wieder vom Tisch, weil es buchstäblich sinnlos ist. Vielleicht aber auch nicht – McDonald’s wird wohl immer erfolgreich sein.
Mehr unter gütsel.de …
#Gütersloh #Gütsel #Kultur #Kunst #Musik #KI #AI #Music #Technik #Software
Original Content Seltsame Diskussionen um KI Musik bei Gütsel Online …